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Ox30: Pascow, Love A, Kontrolle, Kmpfsprt, 09.03.2019 in Essen, Turock - Bericht von der Redaktion

Ox30 mit Pascow, Kontrolle, KMPFSPRT, Love A, 09.03.2019 in Essen

Peter: Nachdem Pascow Ende letzten Jahres ihren Tour-Plan veröffentlichen, habe ich erstmal ein langes Gesicht gemacht. Kein einziges Konzert sollte sie in den Ruhrpott führen. Lediglich Köln sollte bespielt werden, das aber leider an dem Tag, an dem das nächste Bierschinken eats FZW Festival mit tollen Bands in Dortmund stattfinden soll. Super, entweder es geht nix oder alles gleichzeitig! Als dann doch noch ein Konzert zu Ehren des 30 jährigen Jubiläums vom Ox Fanzine angekündigt wurde, war die Freude groß. Noch größer wurde die Freude, als ich sah welche Bands den Abend noch versüßen sollten. So sollten nicht nur die Band mit P aus der Stadt Gimbweiler mit G spielen, sondern auch Love A, die sich mit ihren Alben "Jagd und Hund" und "Nichts ist Neu" erst vor kurzem und somit viel zu spät in mein Herz gespielt hatten. WER DAS OX DABEI UNTERSTÜTZEN MÖCHTE, NOCH WEITERE 30 JAHRE ZU EXISTIEREN, DER SOLLTE SICH EIN ABO HOLEN!
Schuldenberg: Auch in meiner Jugend, der Hochphase des Disco-Metals, war ich nie im Turock. Die Anfahrt war mir damals zu lang und schließlich hatte man ja das Spirit oder das Sacre Coeur in Dortmund. Umso mehr freut es mich, dass die heutige Reise nach Essen führt. Leider werde ich meine Vorfreude auf das Turock bitter bereuen. 
Hupe: Die Vorfreude ist natürlich auch bei mir riesig. Aber ein volles Turock kann den Abend auch mal versauen, also gilt Vorsorge: Pfeffi, Bier, Kicker und vor allem super tolle Leute mit denen man auch viel Quatsch erzählen und herrlich sinnieren kann...
Coco: Ich hatte mir geschworen, diesen Laden niemals zu betreten! Eine Rock-Disco, irgendwie irgendwo im Dunstkreis dieses seltsamen Dreigespanns in der Essener Innenstadt, zu dem auch das unsägliche, weil politisch absolut inakzeptable Café Nord gehört. Da gibt es mir zu viel Publikumsüberschneidungen. Laut Hörensagen ist es auch im Turock durchaus erlaubt, mit Freiwild-Shirts einzukehren. Aber wie war das? Prinzipien sind dazu da, um sie zu brechen. Wie könnte ich nein sagen, wenn gleich zwei meiner Lieblingsbands an einem Abend spielen? Aber warum findet das Ox-Festival hier statt? Naja, die Organisation des Abends läuft über Beer&Music, da herrscht halt einfach ein anderes Verständnis für Punk vor, als ich es habe. Und das sage ich 2019 ohne jedweden Groll, lediglich nüchtern fest gestellt (Ich geh halt sonst eigentlich immer nur in AZs.) Da ich aber zumindest nur die allernötigste Zeit im Laden verbringen möchte, verpasse ich Kontrolle (Kollateralschaden, schade aber nicht zu ändern) und Kmpfsprt (egal, macht nix).
Schuldenberg: Auch Bierschinken weiß, was sich gehört. Daher zunächst erstmal GRATULATION! zum 30 jährigen Thronjubiläum. Leider habe ich es auch diesmal wieder versäumt zu fragen, was denn OX nun bedeutet. Vielleicht ist ja Uschis und Joachims Antwort die gleiche, wie die von Don Mclean auf die Frage, was denn nun American Pie bedeutet. Don Mclean: "dass ich nie wieder arbeiten muss." oder so ähnlich.  Funfact: Uschi trägt bei Jubiläumsveranstaltungen immer das gleiche Shirt. Joachim immer. Kleiner Spaß, auf die nächsten 30!
Peter: Anstand muss sein! Heißt, wenn die Speerspitze der deutschen Punk Print-Fanzines 30 wird, muss bierschinken als Speerspitze der deutschen Punk Online-Fanzines natürlich dabei sein um zu gratulieren und mitzufeiern.
Schuldenberg: Auch ich habe leider kein Bild von KONTROLLE beim Konzert gemacht, was nur daran lag, dass die sehr kurz gespielt haben und ich erstmal auf die Musik fokussiert war. Daher habe ich ein Foto vom Abbau gemacht, sorry. Fö war heute nicht dabei, der macht Fotos immer sofort, der alte Profi. Ich habe KONTROLLE beim letzten "OX-Jubiläum" ;) in Solingen gesehen. Gefiel mir damals gut und jetzt noch besser. Ein guter Mix aus Industrial-Punk-Rock. Kam sehr gut an, nicht nur bei mir. 
Hupe: Wie gut, dass es andere soveräne Mitarbeiter gibt, die diesen großartigen Opener auch während des Konzerts festhalten konnte.
Peter: Von Kontrolle bekomme ich nur noch die Schlussakkorde mit. Ich habe mich mal wieder dazu verleiten lassen, vor dem Laden zu stehen und zu schnacken und das trotz eisiger Temperaturen.
Coco: Wie gesagt, ich hätte sie gerne gesehen. Ein andermal, in mir sympathischeren Gefilden.
Hupe: Der Sound war bei den ersten 2-3 Liedern echt nicht so gut. Als dieses Problem dann aber beseitigt wurde, bin ich absolut begeistert. Super Band. Erinnert mich streckenweise an Abwärts!
Obendrauf hamse dann auch noch ihr Debut-Album im Gepäck. Freu mich schon auf das nächste Konzert mit Kontrolle!
Peter: Nachdem Kontrolle durch sind, beginnen auch schon bald KMPFSPRT. Die Band wurde von mir bisher geflissentlich ignoriert. Irgendwie war mir alles bisher gehörte zu studentisch.
Coco: Ohne Kenntnis der Konserve fand ich Kmpfsprt live mal ganz gut. Aber seit dem ich die erste Platte zum ersten Mal gehört habe, mag ich das nicht mehr.
Schuldenberg: Kampfsport habe ich noch nie live gesehen. Daher ging ich völlig offen an die Geschichte. Technisch super und fehlerfrei gespielt, aber leider sprang bei mir der Funke nicht über. 
Peter: Wollte ich auch so oder so ähnlich schreiben. Eigentlich gibt es wenig zu klagen am Auftritt, abgeholt hat er mich dann aber doch nicht.
Hupe: Ich sach ma so: Gar nix für mich!!
Hupe: Als ich LOVE A das letzte Mal gesehen hab, war ich leicht enttäuscht. War mir alles zu langsam und ruhig. Aber das ist Jahre her und somit haben die natürlich auch ne neue Chance verdient. Sympathisch sind sie eh.
Tja, was soll ich sagen? Ich bin diesmal echt begeistert. Band und Publikum tun alles dafür den Ort des Schreckens (Turock) in eine amtliche Party zu verwandeln.
Gelingt!
Coco: Das Publikum ist wirklich nett, rücksichtsvoll und kann trotzdem Party feiern. Und es sind Punker und keine Wacken-Besucher auf musikalischen Abwegen. Das genieße ich sehr! Mein letztes Mal Love A war nicht so schön...
Schuldenberg: Love A lieferten routiniert ab. Leider war der Sound im Turock so mies, wie ich es selten erlebt habe. Da half auch nicht der Hinweis der Band, dass der Sound beim Mischer am Mischpult am besten ist, wenn Dreiviertel der Halle, im Vergleich zu anderen Hallen, echt mies klingen. Zudem kam, dass der Laden viel zu voll war und man im Turock so schlau ist, die Nebelmaschine aufs Publikum zu richten, anstatt auf die Bühne. Damit man noch durstiger wird und man noch mehr für überteuerte Getränke zahlen muss. Übrigens hat man die Preise für die Getränke nur auf Nachfrage erfahren. Wer seine Plastikkarte verliert, was beim Pogen leicht passieren kann, hätte 50€ blechen müssen. Diese Plastikkarten sorgten dafür, dass man am Ende des Konzertes nicht einfach den Laden verlassen konnte, um seinen Zug zu erreichen, sondern, sich eine Schlange von ca. 45min bildete, um den Laden zu verlassen. Ich will ja nicht kleinlich sein, aber in der Summe ist das Turock eine riesige Unverschämtheit. 
Hupe: AUSRUFEZEICHEN und ein ffO kcuF auf den Arsch.
Coco: Ich feiere eine (mir selbstverständlich vollkommen unbekannte) Person am Ende des Abends: "Was? Ich stell mich doch nicht in die Schlange und warte 300 Jahre darauf, dass ich raus darf!" Schwups und weg war se unter dem Zaun vom Raucherbereich hinweg entfleucht... Ich selber drängle mich inkorrekter Weise vor, da auf meiner Karte exakt 0 Euro drauf sind.
Aber wir greifen vor!
Coco: Jetzt erst mal Love A abfeiern. So eine tolle Band! Nur Hits.
Schuldenberg: Fairnesshalber muss ich sagen, dass der Abend echt super war, obwohl das Turock alles dafür getan hat, um das zu verhindern. 
Peter: Der Sound ist heute wirklich nicht so doll, darüber beschwert sich auch zu Beginn der Bassist von Love A. Wer genau hinsieht, kann seine Genervtheit auf den wenn auch schlechten Bilden erkennen. Zudem ist es viel zu laut. Ich stehe ziemlich weit vorne und mir bläst es beinahe die Haare aus den Gehörgängen.
Hupe: Aber eine tolle Band kann halt auch in Kack-Läden begeistern.
Peter: Auch alle weiteren Kritikpunkte kann ich unterschreiben. Auch ich muss erst einmal fragen was das Bier denn überhaupt kostet, das mir vom Thekenpersonal fleißig und ohne jeden weiteren Kommentar auf die Verzehrkarte gebucht wird. Einerseits finde ich diese Karten ja äußerst praktisch, da das Bezahlen so schnell und unkompliziert ausfällt. Andererseits weiß ich schon zu Beginn des Abends, dass mich der Schlag treffen wird wenn ich die Karte am Ende des Abends abgeben werde. Einen Überblick über seine Ausgaben zu behalten ist mit ihr nämlich unmöglich! Was mir allerdings zusagt, ist die Größe und die Raumaufteilung des Ladens. Ich mag es einfach, ein bisschen herum wandern zu können und auch der Blick vom Balkon ist super. Pluspunkte gibt auch der Raucherbereich vor der Tür.
Coco: Den Raucherbereich habe ich den "Affenkäfig" getauft. Die Affen haben erst ab 21 Uhr Ausgang aus ihrem Gehege. So ein Schmarn! Ich hätte dieses sinnlose Prinzip ja verstanden, wenn der Kiosk um 21 Uhr schließen würde. Tut er aber gar nicht.
Peter: Obwohl das mit dem "herum wandern" heute schwierig ist. Da der Laden so dermaßen überfüllt ist, dass man sich allerhöchstens etwas treiben lassen kann. Bei Love A wird es dann vorne zwischenzeitig auch schon sehr klaustrophobisch. Erst als sich die Barrieren hinter uns durch den Druck der Massen um ein oder zwei Meter verschieben, habe ich auch wieder Platz, um wenigstens gemäßigt nach links und rechts wippen zu können. Auch der scheiß Nebel ist, wie Schuldenberg schon betont hat, viel zu überdosiert. Da merkt man, dass hier ansonsten meist nur Metal-Bands spielen. Die finden das bestimmt geil und passend, wenn der ganze Raum komplett eingenebelt ist.
Aber jetzt mal noch ein paar Worte zur Musik. Love A überzeugen mich auch live auf ganzer Linie und mit "Nachbarn II" spielen sie sogar mein Lieblingsstück. Für Zuhause habe ich mir noch "Trümmer" vorgemerkt. Außerdem muss ich gestehen dass ich mir Jörkk von Love A einfach gerne anschaue. Seit der Pascow DVD, auf der er auch einiges zu sagen hatte, habe ich für mich beschlossen dass dieser Mann grundsympathisch ist und einfach nur einer von den Guten sein kann!
Coco: Hihi!
Peter: Dann endlich PASCOW und alles rastet aus. Die Songauswahl ist diesmal, weniger als letztens in Bremen, vom neuen Album geprägt. Ein Knaller vom neuen Album ist ja definitiv "Silberblick und Scherenhände", der heute auch geboten wird.
Hupe: Geht direkt los mit Frau Wolf,  dem Silberblick & den Scherenhänden.
Danach Hits und Hits und Hits...
Hupe: ... Jörkk singt bei Spraypaint mit und Alex geht baden.
Coco: Lieblingsband! Heute auch wieder mit wirklich sehr erträglichem Publikum. Aber das war ja in Neunkirchen auch schon so. Sogar die "Musikantenstadl-Freunde" (= im-Takt-Mitklatscher) halten sich heute in Grenzen. Ox-Leser scheinen insgesamt vernünftige Menschen zu sein. Und so eine tolle Band! Nur Hits.
Peter: Zum Ende des Sets kommt in Bassist Flo der Campino durch und er wagt den Sprung vom Balkon und lässt sich auf Händen quer durch die Halle tragen.
Schuldenberg: Pascow gefallen mir heute echt gut. Tolles Konzert. Zuletzt war ich nicht ganz so begeistert, heute aber schon. Insbesondere Poison au coeur, Mademoiselle. Schlägt bei mir ein wie eine Bombe. Spraypaint the walls mit Jörkk selbstverständlich auch. Super Konzert. 
Peter: Zum Schluss gibt es natürlich noch "Trampen nach Norden" und das vom neben mir stehenden Sebi ununterbrochen geforderte "Wenn Mila schläft". Oder hat er nach "Mathilda" geschrien? Verdammt, ich weiß es nicht mehr genau.  Nein, es muss Mila gewesen sein, ich erinnere mich noch vage daran, wie wir beide laut "hier kommt das Treibholz einer vollgefressenen Stadt" gegrölt haben. Was ich noch ganz genau weiß ist, dass der erwartete Schock beim Bezahlen wie erwartet eingetreten ist.
Ich schließe mich an: Super Konzert!
Hupe: Es war doch eine gute Song-Auswahl. Natürlich fehlen viele alte Knaller, aber die hat PASCOW ja früher schon gespielt. Soll ja nicht langweilig werden.
Ich hör mir jetzt erstmal die neue KONTROLLE an. Und der Abend war super, was nicht am Turock, sondern an den netten Menschen und den tollen Bands liegt. Achja und das OX les ich auch weiterhin.
Coco: Schade, dass ich aufgrund meiner Laden-Aversion und der damit verbundenen schnellen Flucht am Ende des Abends vielen netten Menschen nicht Hallo sagen konnte, weder den Lieben, die ich von unten auf der Treppe zur Empore oben erspähen konnte, noch denen von der Bühne. Nächstes Mal wieder.
Außerdem konnte ich so nicht raus finden, ob Herr Stille da gewesen wäre, dessen Kolumne im Ox ich sehr feiere und den ich gerne mal persönlich gesprochen hätte.

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Torsten

19.03.2019 12:40
Feine und lesenswerte Zusammenfassung. Danke!

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