Die Asozialen Superhelden, Uschis Haarmoden, Superfreunde am 09.01.2009 im Sonic Ballroom, Köln
Die Asozialen Superhelden, Uschis Haarmoden, Superfreunde am 09.01.09 in Köln
Ja, gibt es! Johannes hat nämlich Jojo dabei, die ab sofort Jule heißt. Und die trinkt heute nicht nur keinen Alkohol, nein, sie is auch noch auf ihrem ersten Punkkonzert. Um den Vogel abzuschießen, auch noch auf ihrem allerersten Konzert ever! Glückwünsche kommen von Bauer Bühl dem Bauern höchstpersönlich, der ihr rät, so schnell wie möglich zu verschwinden. Noch kannst du fliehen, Jule!
Tja, zu spät. Sind zwar noch nicht die Superfreunde auf der Bühne, dafür aber die fast ebenso mächtigen Asozialen Superhelden. Superheldenpunk mit extremst hohem Trashfaktor, das verspricht ein Abend zu werden der in die Geschichte eingeht. Also schnell noch n Astra und ein Kettenfett. Jule, für dich auch?
Nee, Jule trinkt tatsächlich nix und gibt sich die ganze Scheiße konsequent nüchtern. Äußerst mutig, Respekt dafür! So, nu aber auf zur Biosphäre Zwei! Die Asozialen Superhelden geben Gas, großes Kino für Augen und Ohren
Das Publikum traut sich nicht so ganz an die Bühne heran, obwohl das Sonic schon gut gefüllt ist - hat sich die Sache mit den Kunstblutattacken wohl rumgesprochen. Och. Trotzdem gucken die meisten irgendwie recht skeptisch gen Bühne
Okay, bei der Kostümierung bleibt einem ja auch gar nix anderes übrig, als vor Ehrfurcht zu erstarren. Asoziale Superhelden halt. Musikalisch bleibts ebenfalls trashig und asozial, so Hardcore-Punk-mäßig und selbstverständlich Superheldentexte. Mit zwei Sängern.
Background-Gesang gibts natürlich auch, zum Beispiel von dem Klopapierman. Ganz groß sein Einsatz beim Überhit "Ich häng an der Nadel", der heute Weltpremiere feiert (so wie sonst auch jedes zweite Lied) - ganz chartskompatibel unterstützt er den von den Frontmännern gegrölten Refrain und fiepst "...an der Naaadeel", das ist ganz große Popkunst!
Also, eine Top-Ten-Platzierung ist ihnen sicher, mir hängt es jetzt noch im Ohr. Zaghaft versucht sich auch das Publikum an Mitsingaktionen. Wenn bloß der Text nicht so kompliziert wäre. Uh Gaga Uh Gaga Uh!
Ja, das warnse. Die Asozialen Superhelden. Eine super Band! Eine Superband, um genau zu sein! Irgendwann is aber auch Schluss, irgendwer muss ja schließlich die Welt retten.
So, erstmal aber die nächste Band, der nächste Schocker des Abends: Uschis Haarmoden! Mir vorher unbekannt, das wird sich heute ändern. Wiedermal eine Band, die für ihr Outfit alles gibt! Herrlich, wiedermal Trash allererster Kajüte.
Musikalisch gibts mal wieder Punkrock, dazu Texte die, sofern man sie verstehen kann, wieder mal Richtung Lachmuskeln zielen. Und ansonsten die Show sowieso. Reißen jeden in ihren Bann. Großartig das immer mal intonierte Intro zu AC/DC's Thunderstruck. Ganz groß das alles
Der Bassist, ganz amtlich mit straight-edge-X'en auf den Handrücken, post wie nix Gutes und beherrscht die Bühne. Großartige Live-Kapelle, muss man sich merken! Nen einprägsamen Namen hamse ja sowieso.
Hier mal wieder Publikum. Wie man sieht, füllt sich der Laden immer mehr. Immer mehr Idioten, die sich tatsächlich nen ganzen Abend lang verrückte Besoffene auf der Bühne geben wollen. Stark! Achja, Jule sieht auch begeistert aus.
Bisschen Show gefällig? Klar, Nebelschwaden auf der Bühne dürfen nicht fehlen. Athmosphäre pur! Uschis Haarmoden lassen einfach nichts aus. Tolle Band!
So. Gibt es irgendwen, der das noch toppen kann? Klar, die Hauptband des Abends: Die mächtigen Superfreunde aus Rumänien! Ein Hit jagt den nächsten! Superfreunde regieren die Erde!
Die absolute Wahnsinnsshow, übertrifft sämtliche Erwartungen! Es ist tatsächlich voll im Sonic Ballroom, und tatsächlich jeder feiert die Band ab! Auch unzählige Menschen, die wir noch nie im Leben gesehen haben, kennen sämtliche Texte der Superfreunde und grölen sich die Seele aus dem Leib - unglaublich!
Wie von den Superfreunden gewöhnt, gibt sich hier die Punkrockprominenz die Klinke in die Hand. Schubbert asozial höchstpersönlich darf die Überhymne "Lokenbach Fuck Off" zum Besten geben. Das Publikum is ausm Häuschen!
Noch viel mehr bei der Frauenhymne "Emanzipation". Ha, da wird mal ordentlich abgerechnet mit den Sexisten da draußen!
Aber drei gutaussehende Frauen können auf keinen Fall die natürliche Schönheit von Bauer Bühl toppen, heute hat er sich extra geschminkt!
Jau, Hit nach Hit! Und wo wir schon in der Karnevals-Hochburg Köln sind, darf natürlich "De Zoch kütt" nich fehlen. Wahnsinn, wie viele Hits kann eine Band haben?
Und hier mal wieder Publikum! Grandioser Publikumschor übrigens bei "Dass wir Rumänen sind", da droht der Ballroom ja fast einzustürzen. Geil! Wir reißen Weiber auf, wo keine sind!
Natürlich dürfen nackte Tatsachen bei ner Superfreunde-Show nicht fehlen. Heute is mal Bassnutte Husi dran, runter mit den Klamotten! Lörres raus!
Trommler Neiß darf dann auch mal an die Gitarre. Was ein Multitalent! Klar, wer bei den Superfreunden spielt muss schon außerordentlich begabt sein. Beachtet übrigens auch den Düsseldorf-Schal an Bertens Mikroständer - hat irgendwie keinen gestört. Schade, ne Prügelei wär klasse gewesen
Noch ein wenig euphorisches Publikum! Mirella, die sich nach der Auflösung von Betrunken im Klappstuhl entschlossen hat, uns fest beizutreten. Noch Fragen? Beachtet übrigens meinen Fussel-Schnurrbart, den ich mir extra für den Superfreunde-Auftritt habe wachsen lassen. Hat irgendwie keiner gesehen, verdammt
EINS ZWEI DREI VIER! ABCDEFG! HILKLMNOP! QRSTUVW! XYZ! Wundervolle Lyrik einer wundervollen Band. So Politisch! So voller Sozialkritik! Hach!
So, irgendwann is dann aber auch mal gut. Hopphopp, noch ein Tappingsolo von Metal Berten. Wow, zuckermäßiger Gitarrenriffspielkram! Ein großartiger Abend geht zuende, die Superfreunde durften mal wieder die Massen begeistern und mein Portmonee is bis auf den letzten Pfennig leergesoffen. So muss dat sein!
Ach, wat solls. Ein Foto noch! Selbstverständlich darf zum Abschluss eine Superfreunde-Fan-Polonaise nicht fehlen! Sind ja schließlich in Köln, wie bereits erwähnt.
So, und dann? Der Versuch, Johannes betrunken zu machen um dann in Köln zu bleiben scheitert. Also ab zum Auto. Da habbich auch noch ne Notfallflasche Bier gelagert, ich Fuchs
Fantastischer Abend! Und Jojo, äh Jule, hat sich bestimmt auch amüsiert. Irgendwie. Oder is konzert-traumatisiert bis an ihr Lebensende. Ja, manchmal fordern Superfreunde-Auftritte auch so ihre Opfer...