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Spanish Gamble, Bangers, All Aboard!, A Time To Stand, Rotative, 21.05.2011 in Kamen, Jugendkulturcafé - Bericht von Fö

Spanish Gamble, 21.05.2011 in Kamen

Ein Qual-der-Wahl-Tag. Pascow in Mülheim oder Hammerhead in Bonn? Wie irgendwie meistens, wenn ich mich nicht wirklich entscheiden kann, fällt die Wahl auf die dritte Alternative: Spanish Gamble in Kamen, mit dabei auch Bangers, All Aboard! und zwei weitere Kombos - exzellente Bandauswahl, würd ich mal sagen!
Richtig beginnen tut der Abend im Dortmunder Westpark. Dagmar, Maja und Alexej fahren zwar anschließend nach Mülheim, lassen es sich aber nicht nehmen, den Abend mit einer netten Grill-Session zu beginnen. Yeah!
Anschließend dann also in den Zug nach Kamen, ab zum Jugendkulturcafé...die erste Band spielt bereits: ROTATIVE oder so nennen sie sich, spielen anscheinend öfter hier - und treffen so ziemlich gar nicht meinen Geschmack. Ich hab nichts gegen Hiphop, besonders nicht wenn er mit "richtigen" Instrumenten dargeboten wird - aber son Weichflöten-Geschmachte muss ich mir nicht geben.
Das soll natürlich nicht heißen, dass die Band irgendwie schlecht wäre, ich glaub sogar dass sie das was sie machen ganz gut können - aber mehr als ein Lied halte ich nicht aus. Reicht nicht Xavier Naidoo als abschreckendes Beispiel, um niemals auch nur auf die Idee zu kommen, ähnlich geartete Musik zu machen?
Erstmal die Jungs von All Aboard! begrüßen, und die vielen weiteren Gestalten, die hier rumlaufen (man kann sie an einer Hand abzählen), und schließlich riskiere ich auch mal einen Blick auf die zweite Band des Abends: A TIME TO STAND.
Die kommen aus der lustigen Band-Inzucht-Szene Paderborn, der Gitarrist zum Beispiel schlägt auch bei Jerk Off Kid in die Saiten und spielte mal bei Intruder (die kenne ich zwar nicht, aber man munkelt, sie wären gut gewesen). Heute ist anscheinend der erste "offizielle" Auftritt der Band, gibt also Welpenschutz.
Zu hören gibts Punkrock mit Melodycore-Einflüssen, glücklicherweise kein Emocore-Gedöns wie der Name vermuten lässt (ja, ich habe Vorurteile gegenüber Namen, die mit dem Wort "A" anfangen). Gut auffe Zwölf und mit einem Wirbelwind-Sänger, der artig seine Runden vor der "Bühne" abschreitet wie ein Tiger im Gehege.
Kommt durchaus ambitioniert rüber, die Musik selbst gibt mir aber nicht allzu viel, aber das kann auch am eher schlechten Sound liegen. Naja, dafür kann ja die Band nichts. Für ne neue Band gibt man sich recht spielsicher und bühnenerfahren, wird man bestimmt noch öfter von hören.
Gag des Abends übrigens: die Gerüche im Raum. Die Band ist nach eigener Aussage kurz vorm Brechen, weil es hier durchgehend nach Kacke riecht. Vielleicht auch mit ein Grund, warum ich es nur ein paar Lieder lang hier drinnen aushalte. Wer hat denn da seinen Darm nicht unter Kontrolle?
Das kann doch unmöglich alles Artur alleine verursacht haben. Oder? Der Gitarrist von ALL ABOARD! bekannte sich schon recht frühzeitig zu seinen Flatulenzen. Beim Auftritt seiner eigenen Band scheint er sich aber etwas mehr beherrschen zu können...
Jau, All Aboard! Das vierte Mal in den vergangenen 5 Wochen, dass ich die Band sehe (das fünfte Mal folgt morgen). Aber sie sind halt so knuffig. Der heutige Auftritt wird vor Allem durch eines bestimmt: Mieser Sound. Normalerweise mecker ich ja nicht groß über sowas, aber heute hat der Auftritt wirklich ordentlich darunter zu leiden.
Der Gesang ist quasi gar nicht vorhanden, da hilft auch stetiges Austauschen der Mikrofone nichts. Von Davids kräftigem Organ kriegt man nur unter vollster Konzentration ne Prise mit, wodurch die Stücke maximal halb so geil rüberkommen wie auf Platte.
Sehr schade, aber wat willste machen. Irgendwie gute Miene und so. Trotzt den Umständen. Auch wenns heute statt Punkrockfinger nur Höflichkeitsapplaus als Belohnung gibt.
Schlagzeugerfoto, macht ja sonst keiner! Marius kloppt ordentlich auf seine Gerätschaften - ja, immerhin ein Instrument dass sich aus dem allgemeinen Matsch hervorhebt.
Insgesamt kein wirklich spannender Auftritt. Schade. Deswegen hier keine weiteren Ausführungen mehr zu dieser Kapelle, der, dem Foto nach zu urteilen, eh schon der Boden unter den Füßen brennt...zwei Bands folgen noch, und die hams in sich!
Zunächst mal die BANGERS. Vor knapp nem Jahr schonmal an selber Stelle gesehen - grandioses Konzert damals, dementsprechend hoch meine Erwartungen heute. Aber, wie eigentlich abzusehen, auch hier fehlt es dem Gesang an Lautstärke.
Bangers brüllen sich so gut es geht durch's Set, kommen auch etwas engagierter rüber als zuvor All Aboard! - aber es fehlt halt einfach was. Und bei dieser Musik ist der Gesang nunmal ein elementarer Bestandteil. Der Sänger erfindet direkt ein Saufspiel: Wer etwas vom Gesang versteht, muss saufen. Großartig!
Die Band hat ihre neue Platte "Small Pleasures" im Gepäck - kenne ich noch nicht wirklich, außer das vorab veröffentlichte "Making Friends", das auch prompt zu Beginn gespielt wird. Aber glücklicherweise gibts auch genug ältere Stücke im Gepäck, wie "Jon Shoe" oder "Most Wanted Men". Da kann man sogar zaghaft mitsingen, aber hier fehlt irgendwie ein Hundert-Kehlen-Chor, um die Stimmung perfekt zu machen
Ich versteh sowieso nicht, warum es heute so leer ist. Oder hat die Flatulenz-Luft alle potentiellen Besucher verjagt? Irgendwie schade. Da spielt schonmal ein solch geiles Band-Package und dann kommt keiner...liegts am Wetter? Oder haben alle die unzähligen HWM-Klone dermaßen satt, dass da keiner mehr hin geht?
Naja, "Klon" wäre auch wirklich zu böse formuliert, ihren eigenen Stil haben die Bangers ja schon irgendwie. Naja. Konzert ziemlich unterhaltsam, aber trotzdem nur Mittelmaß, hatte mir echt mehr von versprochen, aber da ist nun wirklich nicht die Band dran schuld.
Kurz Luft schnappen, nächste Band! Von SPANISH GAMBLE kommt zwar ebenfalls wenig Gesang rüber, haben aber immerhin eine mitsingfreudige Fanschar vor der Bühne (bestehend zum Großteil aus den All-Aboard!-Jungs). Und so wird bereits beim Opener "There Is No God Tonight" ordentlich mitgeschmettert, dass ich mich auch kaum noch halten kann.
Muss man sagen: geile Band! Definitiv der Lichtblick am heutigen Konzertabend. Konnten mich ja letzte Woche im Ramones-Museum schon begeistern, aber ne Akustik-Show ist nunmal nichts im Vergleich zu ner "richtigen". Die "richtige" in Berlin haben wir ja leider verpasst, wie Bassist Ryan später erzählt war das wohl das beste Konzert der Tour. Mist.
Heute ist vielleicht nicht das beste, aber dafür immerhin das letzte Konzert. Der Tourabschluss wird bereits auf der Bühne ordentlich zelebriert, und so wird sich fleißig Bier, Schnaps und Sekt durch Hände und Kehlen gereicht. Großer Spaß! Nur ich darf nicht trinken. Argh!
Von der Band gibts zwar bisher nur ein Album (und eine Split-EP unter anderem Namen), aber dafür sind auch so einige Hits dabei. Wie das fantastische "We are the restless", "A prescription to your end" oder das Titelstück "It's all coming down". Fleißig mitgegrölt von den eifrigen Schreihälsen vor und auf der nicht vorhandenen Bühne.
Sorry, dieses Foto kann ich euch nicht vorenthalten...so sieht das Konzert aus, von weiter hinten betrachtet. Traurig, nicht wahr? Schnell wieder nach vorne...
...denn hier sieht's schon lebhafter aus! Band und Publikum feiern ordentlich den Tourabschluss, der Basser läuft auch gerne mal durch die Reihen (oh, Reihe natürlich, Einzahl ist hier angebracht) und irgendwie fühlt man sich wie in nem kleinen, vollbepackten Laden voller Schweiß und Bierspritzer. Herrlich.
Die Band klingt übrigens nicht nur nach Hot Water Music und Against Me!, sie kommt sogar aus Gainesville. Mehr Klischee geht wohl gar nicht, wenn man solche Musik macht. Sänger Colin schreit sich ordentlich die Kehle wund. Und erzählt uns nebenbei, was er heute Nacht noch mit Justin Bieber anstellen will.
Justin Bieber, damit ist natürlich unser Nils gemeint. Voll süß. Justin Bieber singt sogar.
Und die Band? Trinkt. Bier fließt in rauen Mengen. Leider musste ich gerade mit der Kamera rumhantieren, als Marius seine verdiente Bierdusche bekam. Oder sagt man Bierspucke?
Schlagzeugerfoto. Auch hier sitzt ein echter Wirbelwind, wie auch der Rest der Band stetig in Bewegung. Klasse!
Würde mal sagen, die Band hat eindeutig das Ultimum rausgeholt aus nem Abend, der aufgrund des miesen Sounds und der geringen Zuschauerzahlen zu ner Pleite zu verkommen drohte. Hat sich also doch gelohnt, hier her zu fahren! Spanish Gamble wird bestimmt nochmal den Weg über den großen Teich machen, merkt euch das einfach schonmal vor. Zu Überbrückung(?) empfehle ich die kommende Tour von Nothington, die sich dazu Bassist Ryan von Spanish Gamble ausleihen werden...
Und nu? Spanish Gamble und All Aboard! müssen packen, die wollen noch die Nacht zum Tage machen im fernen Mönchengladbach. Nee, da steig ich lieber in meine geliebte Bahn, morgen is schließlich ein wichtiger Tag: das "Bierschinken eats FZW" steht an!

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