Pogomarto, 06.04.2012 in Liège (BE), L'ile aux Trésors - Bericht von Fö
Pogomarto, 06.04.2012 in Liège (Belgien)
Eigentlich wär ja nach langer Zeit mal wieder ne Flugreise fällig, aber aus Zeit- und Geldmangel klappt das (mal wieder) nicht. Früher hätte mich das ja aggressiv gemacht, aber hey, immer locker bleiben! Dafür ähnelt unsere Unterkunft in Lüttich einem Piratenschiff. Mit viel Phantasie.
Ein Supermarkt und erste Sehenswürdigkeiten finden sich nur 5 Meter die Straße runter. Irgendwo hier hat Georges Simenon, berühmtester Sohn der Stadt, seinen Vater bei irgendwelchen Schießübungen beobachtet. Erstmal einkaufen. Heute besauf ich mich mal so richtig und decke mich im Supermarkt mit alkoholarmen (unter 1%!!) Bier ein. Heidewitzka!
Streetart mal anders: An diesem Sprechblasenmenschen (lustige Anspielungen auf oralen Geschlechtsverkehr überlasse ich euch) darf man ganz offen kreativ werden. Wie man sieht, toben sich hier aber (bis auf eine Ausnahme) keine echten Künstler aus, sondern eher irgendwelche Schmierlappen.
Weitere Bilder von Lüttich erspare ich euch erstmal, die schlummern eh noch auf den Kameras der anderen Urlaubsteilnehmer. Also kurzer Zeitsprung zur heutigen Abendunterhaltung: In der hippen Eckkneipe "L'Île Aux Trésors" treten heute Pogomarto auf, ein französisches Punkduo. Freier Eintritt (später geht der Hut rum) und 3-4 besoffene Iroträger vor dem Laden versprechen schonmal großen Spaß.
Das Konzert selbst dann ganz "nett". Ein Gitarrist und eine Sängerin, zusätzlich sorgt ein Drumcomputer für das nötige Hintergrundgebretter - ein echtes Schlagzeug hätte hier wahrscheinlich eh nur schwer reingepasst. Französische Texte, dazu ein halb-improvisierter Ausdruckstanz der Sängerin.
Wir befinden uns hier im wallonischen Teil Belgiens, was bedeutet, dass wir die einzigen Anwesenden ohne Kenntnis der französischen Sprache sind. Nunja. Ich meine, ein paar kritische Ansagen heraus gefiltert zu haben und sporadische Mittelfinger im Ausdruckstanz der Sängerin sprechen auch für sich - die Message ist also ähnlich punkig wie die Musik. Juhu.
2 Sets mit kurzer Pause werden gespielt, die letzten Lieder scheinen sich zu wiederholen, dafür ist die Stimmung (gemessen an den ca. 15-20 Besuchern) ganz ordentlich, zumindest hagelt es diverse Zwischenrufe und Applaus. Ein von Tobi angezettelter Pogo-Reigen endet in einem zerschellten Bierglas und einer Bierlache.
Jau, nettes Konzert und die Anwesenden scheinen uns auch ins Herz geschlossen zu haben (wenn Tobi nicht gerade ihr Bier umschmeißt). Einer kramt sogar seine letzten Brocken Schuldeutsch raus: "Möchten Sie mich küssen?". Ansonsten haben hier alle schon ordentlich Schieflage. Wir verabschieden uns, bevor wir noch in die Meuse (französisch für Maas, ihr Schweine!) fallen. Weiter gehts am nächsten Tag hier