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Frau Potz, 09.06.2012 in Dortmund, Suite 023 - Bericht von Fö

Frau Potz, 09.06.2012 in Dortmund

Frau Potz in Dortmund! Hab die Band zwar mittlerweile oft genug gesehen und werde das in Zukunft bestimmt auch noch das eine oder andere Mal tun, aber, hey, in Dortmund, umme Ecke! Praktisch: Geht erst um 24 Uhr los. Also konnten wir uns ohne großen Stress vorher noch die inoffiziellen Vorbands Willy Fog und Nervöus im Unten LinX angucken. Nun also zur Suite 23, oder Nullzweidrei, oder wie auch immer der Laden mittlerweile heißt, im Straßenjargon sagt man jedenfalls weiterhin Suite. Und jetzt kommt erstmal ne etwas längere Einleitung mit ganz viel unerklärlichem Hass. Obacht.

Frau Potz spielen im Rahmen der Getaddicted-Party. Das ist halt son Disco-Gedöns. Ich gehe nicht gerne in Discos. Ich finde es einfach bescheuert, Eintritt dafür zu zahlen, um Musik von Konserve zu hören, die so laut ist, dass man sich dazu nicht mal unterhalten kann. Wem's gefällt, bitteschön. Offensichtlich gefällt das so vielen Leuten, dass mittlerweile kaum noch ein Clubbetreiber Bock hat, Konzerte auszurichten, weil dieses Discoparty-Programm viel rentabler zu sein scheint. Eigentlich also löblich von den Getaddicted-Leuten, im Rahmen ihrer Party auch mal Livemusik ne Chance zu geben.
Auch sonst: Ich mag Getaddicted, also die Seite. Etwas zu viel Hochglanz für meinen Geschmack, aber neben wirklich guten Fotos findet man dort auch jede Menge Konzertberichte, Rezensionen und Interviews die mit dem nötigen Hintergrundwissen und Humor geführt werden. Das zweite Standbein dieses Magazins sind nun halt die Getaddicted-Partys. Auch da will ich eigentlich keinem ans Bein pissen. Läuft ziemlich erfolgreich, gute Musikauswahl, schön viel Gitarrenmusik (mehr als die örtliche Metaldisco sich erlaubt). Aber:
1. Eintrittspreis. Ich hasse es, wenn sowas nicht vorher kommuniziert wird. Wo ist denn das Problem dabei, den anzukündigen? Angst, dass dann keiner kommt? Vermutlich. So muss man erst am Türsteher vorbei, wo man sich wie ein Schwerverbrecher fühlt, während die Hosentaschen nach Schnapsfässern und Panzerfäusten durchsucht werden, um an der Kasse dann den Preis zu erfahren. Klar kann man auch den Türsteher fragen. Der wird dann sagen: 7 Euro, und man denkt sich, och, 7 Euro, naja, dafür dass ich mit 6 gerechnet hätte, ist das ja noch okay, wären es 8 gewesen hätte ich mir das nochmal überlegt, aber 7, das ist ja okay. An der Kasse steht dann: Eintritt 7 Euro, 3 Euro Mindestverzehr. Das ist nichts anderes als ein verstecktes "EINTRITT 10 EURO inklusive einem Freigetränk".
2. Bierpreis. Ja richtig, 3 Euro kostet ein (kleines 0,3er) Bier. Okay, weiß oder ahnt man vorher. Deswegen hatte ich mir im Vorfeld schon gedacht: ist mir zu teuer, ich zahl nur den Eintritt. Jetzt werde ich quasi genötigt, mir hier ein überteuertes Mini-Bier zu holen, wegen diesem ekelhaften Mindestverzehr. Und dann gibt es auch noch Verzehrkarten, die bewusst deswegen eingesetzt werden, damit der Kunde die Kontrolle über seine Geldreserven verliert und einfach säuft ohne zu gucken, wieviel auf der Karte abgestrichen wird. Achja, alkoholfreies Bier gibt es hier nicht. Gab es im Unten Linx auch nicht, aber da empfahl man mir, das einfach gegenüber vom Kiosk zu holen. Kann ich hier vergessen. Hier werde ich also mal wieder in den Alkoholismus geschickt. Alternative wäre übrigens gewesen: Club Mate(!!!) für 5(!!!) Euro(!!!).
3. Wärste mal nicht hingegangen. Ist jetzt bestimmt euer Argument. Ja, habt ihr recht. Aber hinterher meckern ist immerhin ehrlicher. Außerdem, ey: Frau Potz, die will ich ja schon ganz gerne sehen.
4. Tja, was gibts noch zu beanstanden? Über Facebook wurden im Vorfeld Gästelistenplätze verlost. Und die Gewinner bekannt gegeben, als schon längst Einlass war. Das ist doch nun wirklich dreist. Wie soll der Gewinner denn von seinem Glück erfahren? Aber vermutlich habt ihr Recht und das Partypublikum heute ist eh komplett mit Smartphones und Facebook-Apps ausgestattet. Damit könnte man auch prima gucken, wer bei Facebook gewonnen hat, und einfach unter dessen Namen reingehen. Zusammengefasst: Dieses Gewinnspiel ist (in meinen Augen) reine Verarsche und lediglich eine günstige Möglichkeit für den Veranstalter, etwas Werbung zu machen (zur Gewinnspielteilnahme muss man nämlich die Veranstaltung posten. Übrigens ist das eine Form von Gewinnspiel, die mit den Facebook-Richtlinien nicht konform geht)
5. Achja, dass das Konzert dann nicht pünktlich um 24 Uhr los geht - geschenkt, passiert. Trotzdem muss man bis dahin (Einlass war glaube ich 23 Uhr) doof rumstehen, oder überteuertes Bier trinken. Musikauswahl ist echt in Ordnung, aber eben so laut, dass man sich kaum unterhalten kann. Stimmung ist auch so ungefähr Null, schließlich warten alle auf das Konzert, so hoffe ich zumindest, muss dann aber beim Konzert selbst festellen, dass dies offensichtlich eh nur als Vorgeplänkel für die eigentliche Party gesehen wird.
6. Das ist jetzt alles nur ein Auszug aus den Gedanken, die ich zu diesem Abend habe. Natürlich ist mir bewusst, dass das alles für "normale" Disco-Besucher eben einfach normal ist, für mich aber nicht. Geht hier nicht darum, irgendwen zu diskreditieren (wie gesagt, ich mag die Getaddicted-Leute), sondern einfach nur darum, zu erklären, warum ich mich auf einer solchen Veranstaltung einfach nicht wohl fühle.
7. Ich bin jetzt schlauer und weiß, was mich erwartet. Vorher habe ich ja nur geahnt, dass mich sowas erwartet, und dieses Risiko bewusst in Kauf genommen. Ich schließe nicht mal aus, auch zukünftig hier hin zu gehen - dann muss aber die Band auch WIRKLICH gut sein.
FRAU POTZ. Klar, die sind wirklich gut. Der Auftritt macht sogar einigermaßen Spaß, die Lieder sind gut genug verinnerlicht, um sie mitzusingen, 3-4 Leute starten sogar sowas wie Pogo, zumindest ab und zu, und ein klein wenig hilft das Konzert, über die Begleitumstände hinweg zu sehen.
Apropos Begleitumstände hinwegsehen: Ich trinke jetzt seit gut anderthalb Jahren keinen Alkohol mehr, oder wenn dann halt nur sporadisch mal ein Bier, aus Genussgründen. Heute ist tatsächlich das erste Mal seit meiner auferzwungenen Abstinenz, dass ich mich genötigt sehe, Bier zu trinken, um mir den Abend schönzusaufen. Klappt dann auch, irgendwann beim zweiten Bier.
Volle Kanne Spaß macht der Auftritt trotzdem nicht, was nicht an der Band liegt. Etwas enttäuschend auch das Publikum - der Großteil hält sich im hinteren Bereich des Ladens auf und gibt das Paradebeispiel dafür, was Frau Potz in "Brockenheim" meinen, wenn sie über die "Kapuzenpolizei" singen.
Wie gesagt, da sind noch die 3-4 Tänzer, die auch fleißig mitsingen können. Und einige Leute, die immerhin gebannt dem Geschehen auf der Bühne folgen. Aber ich fühle mich einfach nicht wohl hier, das ist nicht meine Welt.
Fällt mir echt schwer, mich auf den Auftritt zu konzentrieren - aber wie gesagt, Bier hilft. Frau Potz haben ausschließlich Hits. Das Album "Lehnt dankend ab" bietet ja schon genug davon, "Der Ire war nicht das Problem" von der Findus-Split wird auch gespielt, sowie ein neuer Song (auf der Setlist stand was mit "LäLü" - klingt kreativ)
Ja, meine Fotos sind doof, dunkel und verwaschen. Mir egal. Hochglanz gibts bei Getaddicted. Auf diesem Bild kann man eventuell erahnen, was ich fotografieren wollte: Hauke (scharfer Bassist!) spielt nur mit 3 Basssaiten, weil die obere ziemlich am Anfang des Sets einfach mal so durchgerissen ist. Das ist Einsatz!
Ansonsten: Frau Potz halt. In letzter Zeit oft genug gesehen, also muss ich hier wohl nicht nochmal darauf eingehen, wie geil sie sind, was für ein irres Organ Felix hat und wie mitreißend doch das ganze Konzert ist. Ist es auch, kann ich nicht oft genug erwähnen, ich freu mich echt und sing begeistert mit, balle Fäuste und freue mich - aber ist irgendwie nicht das Selbe.
Dreiviertelstunde Auftritt, inklusive Zugabe. Ist okay. Hätte noch länger gehen können. Hätte auch ruhig noch ne zweite Band geben können, aber wie ich bereits erwähnte, heute sind Frau Potz halt nur Vorband für den DJ. Nach dem Konzert trinken wir ziemlich zügig unser Bier aus und verlassen die Lokalität. Und ich will nie mehr zurück.

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Band:
Frau Potz
Musikstil: Indie, Punk
Homepage: www.fraupotz.com
Konzertberichte: 11
Rezensionen: 3

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