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The Baboon Show, La Flingue, 10.04.2013 in Köln, Sonic Ballroom - Bericht von Fö

The Baboon Show, 10.04.2013 in Köln

Upp. Mittwoch. Da hat man ja auch nix besseres zu tun, als mal eben nach Köln zu fahren. Für ne Band, die schon nen Tag später in der eigenen Heimatstadt spielt. Aber erstens ist das hier der Ballroom und zweitens bedrückt mich die Sorge, auf der eigenen Veranstaltung dann doch nicht soo viel Zeit zu haben, auch noch die Bands zu gucken. Ihr wisst ja, wie das ist. Oder vielleicht wisst ihr das nicht, aber da das so ziemlich jeder Veranstalter erzählt, muss da ja was dran sein. Heute also die wunderbare Baboon Show im ausverkauften Sonic Ballroom zu Kölle!
Ohne viel Rumgeplänkere weil dieser Bericht eh verspätet kommt, direkt weiter mit der ersten Band: LA FLINGUE aus Froonkrooisch! C'est le punkrock avec des gents de Irritones et Hatepinks. Um mal mein Schulfranzösisch rauszukramen, das immerhin deutlich schlechter als das Schuldeutsch des Sängers ist. Der wiederum hat seine Schulzeit anscheinend in der richtigen Ecke des Pausenhofes verbracht und kommuniziert hauptsächlich in Beleidigungen.
Und zwar in deutscher Sprache! Aber wat für absurde Konstrukte da seinen Mund verlassen. Natürlich wäre ich nicht euer vertrauensseeliger Allzeit-Fachmann-Überjournalist, wenn ich diese Beleidigungen nicht schon wieder vergessen hätte und hier nicht weiter zitieren kann. Ätsch. Wobei, irgendwas mit "dein Mund riecht nach Leiche" oder so war dabei. Das gibt schon mal Originalitätspunkte.
Texte übrigens auch. Mal Französisch, mal englisch und mal tatsächlich deutsch inklusive starkem Akzent. Das wären dann Titel wie "Graue Stadt" oder "Hass Hass Hass" - letzteres scheint, gemessen an den Publikumsreaktionen, der Hit der Band zu sein.
Echt gut, das. Unterhaltsam. Aber nicht einfach nur schrullig-witzig, kann auch sonst was. Mucke ist so Garage-77er-Krams von der direkt-in-die-Beine-Sorte, dazu ist die Band wunderbar zappelig, was ja auch irgendwie ansteckend ist. Wäre aber alles nix ohne den Entertainerkönig von Sänger.
Wickelt der sich doch einfach mal ne Ladung Gaffa-Tape um die Fresse. Warum auch nicht! Damit ist er auch direkt noch blinder als vorher, wo er schon durch neueste Sonnebrillenmode auffiel. Mit dem Resultat, dass er galant zum Mikroständer greift, reinsingen will - und dann erst merkt, dass das Mikrofon selbst irgendwo auf dem Boden rumkullert.
Ich würde direkt mal sagen: die Band sollte man mal gesehen haben. Großer Spaß. Hier, aus alter Tradition, ein Setlistenfoto.
Nu aber trillieren und jubilieren! THE BABOON SHOW aus Schwischwascheden! Touren ja selbst mit schwangerer Sängerin noch fleißig, wofür ich mal meinen Respekt aussprechen muss. Diesmal mit neuem Album im Gepäck, und nach dem Jahrhundertkonzert im Ballroom letztes Jahr isset ja eigentlich echt kein Wunder, dass das heutige Konzert schon lange ausverkauft ist. Entsprechend hoch die Erwartungen!
Und, ach, wer nur eine Sekunde Skepsis hatte wegen einem gewöhnungsbedürftigen Album, wegen dem gewöhnungsbedürftigen Intro (geiles Rap-Gedröhne!) oder auch nur wegen der eigentlich zu erwartenden eingeschränkten Bewegungsfreiheit von Cecilia: Pu-Ste-Ku-Chen! Nachdem das Intro erschallt ist und mit "Lose Your Head" in den Abend gestartet wurde, ist kein Halten mehr!
Zugegeben, die neuen Stücke sitzen noch nicht ganz so, aber bei "Eiffel Tower" und "Stockholm City" wird sogar inbrünstig mitgesungen. Ansonsten, ja, die sprichwörtliche (ich erhebe den Begriff jetzt einfach mal spontan zum Sprichwort) Ballroom-Hölle bestehend aus aufgerissenen Mäulern, wirbelnden Extremitäten und viel viel Schweiß.
Und wo wir gerade bei Schweiß sind: Heute ist Rauchverbot und darüber bin ich höchst erfreut. So ist es zwar unglaublich heiß hier drinnen, aber weder tränen die Augen vor rauchschwangerer (oh, haha, hoppla) Luft noch stinken die Klamotten anschließend nach mehr als den üblichen und vollkommen natürlichen Körperausdünstungen. Und vielleicht Bier. Cecilia wirft uns ein "Prost" zu, fragt ob wir auch alle unser Kölsch haben und stellt, nachdem nur Astra-Flaschen gesichtet werden, anschließend fest, dass Kölsch ja eh wie Wasser schmecke.
Hach, wie kann eine Band nur so gut sein? Da gerät selbst Håkans traditionelles Saiten-Wechseln nach wenigen Songs zum ausufernden Show-Bestandteil. Übernehmen tut das heute Gast-Roadie und "Mann des Tages" Alex Pascow. Ja richtig, die Label-Belegschaft ist heute in Form von Alex und Measy anwesend, Flo und Felix haben sie sich auch mit ins Auto gepackt. Sehr schön!
Ansonsten, ihr wisst ja, The Baboon Show sind weiterhin die schönste, beste, tollste Liveband hier und überall. Und das heute macht auch der Band richtig Spaß. Bassistin Lisa wurde sogar mit einem Lächeln im Gesicht gesehen!
Wohlgemerkt: Hier klatschen Leute mit, die das sonst (übertriebener Rockstar-Krams) niemals tun würden. Hier alle im totalen Einklang, glücklich, verschwitzt und voller Euphorie. Ein großer Spaß!
Hits am Fließband. Wer sich noch nicht von der überragenden Livequalität dieser Band überzeugt hat, sollte das dringlichst tun. Hier stolziert Schlagzeuger Niclas nach vorne für seinen Part bei "Gareth" - wäre nicht nötig gewesen, denn auch der Teil wird vom Publikum bereitwillig und aus vollem Hals mitgebrüllt.
Ob mit Melodica, Kazoo oder weiteren Experimenten - alles ober-ober-toll. Echt jetzt. Ein weiterer Sieg auf ganzer Linie für die Baboon Show! Kommt nicht ganz ran an den Auftritt an gleicher Stelle im letzten Jahr (der Überraschungseffekt ist ja auch weg), aber zumindest nah dran.
Und wie Cecilia sich da schweißüberströmt abrackert - da kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus
Also, alles super, inklusive Zugabe. Ich hör jetzt auch mal auf hier zu schreiben, mittlerweile sind ja schon einige Tage vergangen und meine Erinnerungen überlagern sich mit den Eindrücken vom "Bierschinken eats FZW" (Bericht folgt), auf das ich mich (hier wieder Sprung zum Zeitpunkt dieses Konzertes hier - die deutsche Sprache hat einfach zu wenig Zeitformen) jetzt noch umso mehr freue.
Aus dem geplanten "direkt nach dem Konzert abhauen" wird trotzdem nichts, zu viele liebe Menschen müssen gedrückt werden. Irgendwann dann aber doch heimwärts. Geiler Scheiß. Morgen (mittlerweile vorgestern) wird so gut. Ich weiß es. Ich wusste es.

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