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Free & Easy Festival: H2O, Battery, Sharp Shock, Pears, Svetlanas, Ketzer, Tribulation, Sweeping Death, Pequod, Vogelmayer, 22.07.2019 in München, Backstage - Bericht von der Redaktion

Free & Easy Festival, 22.07.2019 in München

Gerdistan: Ein neues Zeitalter bricht an. Fotos haben ausgedient. Ich konzentriere mich ab jetzt ausschließlich auf Worte und habe Kollege Kabl ebenfalls ins Brot geholt.
Kabl: Schiffel besteht darauf, einen separaten Konzertbericht über diese Kulturfahrt zu verfassen. Da ich ihm hörig bin, verneine ich nicht. Ich trinke auf der Hinfahrt eine Flasche dunkles Hefeweizen (direkt aus der Flasche) der Marke Oettinger. Es hat 4,9 Prozent Alkohol und ist seit Januar abgelaufen. Außerdem ist es naturtrüb und ohne Gentechnik. Ein enormer Genuss. Auch Tisbert Hohnlinger (ein weiterer Mitfahrer) giert nach dem fruchtig-abgelaufenen Nass aus der Pulle. Großzügig gebe ich ihm zwei Schlücke. Köstlich. Das KFZ steuert Michaela "Peniskuchen" Nachname weiß ich nicht. Die Butterfahrt beginnt.


Gerdistan: Die erste Band, die wir sehen, nennt sich PEQUOD, hat schon in der heimischen Ballonfabrik gespielt und macht: Metal. Das kann man sicher noch genauer beschreiben, aber mir reichts nach einem Song, weil die mittelgroße Halle des Backstages pickepackevoll ist, ein ekelhaft heißfeuchtes Raumklima herrscht und es zusätzlich noch nach Patchouli riecht.
Kabl: PEQUOD macht so Death-/Thrash-Metal. Ja, gefällt mir ganz gut, es bleibt aber nicht wirklich viel hängen. Schiffel muss mir erst mal erklären, was Patchouli ist. Nie gehört. Jetzt weiß ich mehr. Ich sags euch aber nicht.

Gerdistan: Erster Auftritt in der großen Halle dann die SVETLANAS, die auch schon häufiger in Augsburg zu Gast waren. Allgemein scheinen die recht häufig zu touren. Jedenfalls ist der Raum etwas zu hell und die Bühne etwas zu groß und der Rest der Band, bis auf die Sängerin, reichlich unmotiviert. Der Bassist lallt teilnahmslos in sein Mikrofon, aus den Boxen dröhnen aggressiv gekreischte Hintergrundgesänge. Playback? Und das mir!
Kabl: SVETLANAS sind die PEQUOD der Punkbühne. Gefällt mir ganz gut, es bleibt aber nicht wirklich viel hängen. Die Lieder gleichen sich zu sehr, mir fehlt da das Quäntchen Originalität. Tisbert Hohnlinger fotografiert dafür meine Schuhe (Schlappen der Marke Birkenstock). Metalstage gegen Punkstage: 0:0, keiner der Opener überzeugte wirklich.

Kabl: Ich habe es auf dieser Seite schon an anderer Stelle geschrieben: Warum SWEEPING DEATH aus Augsburg noch keinen Plattenvertrag haben, ist mir völlig unklar. Das ist dermaßen gut gespielter, dabei noch eingängiger Thrash-/ Progressivmetal, dass es eine wahre Freude ist. Die Herren touren sich seit Jahren den Arsch ab, auch die Fanbase wächst ständig. Völlig zurecht. Makelloser Auftritt, die Metalstage geht mit 1:0 in Führung, obwohl es angeblich nach Patchouli riecht.

Gerdistan: Der Hauptgrund für die heutige Anreise: PEARS aus New Orleans. Wie immer ein Garant für gute Laune, quirlig auf der Bühne unterwegs und nur gute Songs. Fat Wreck-untypisch etwas weniger rollbrettig als viele Labelkollegen, aber dennoch Hits Hits Hits, wie beispielsweise der kurze Knaller "You're Boring" oder das Lied mit dem geilen Riff, dessen Name mir gerade entfallen ist. Zach spackt etwas weniger ab als sonst, vielleicht aufgrund der frühen Spielzeit, vielleicht am Tag zuvor zu viel gesoffen?
Kabl: PEARS gefallen mir heute tatsächlich besser als vor zwei Jahren in der Ballonfabrik-Gmbh und das obwohl der Sänger sich nicht grunzend und sabbernd auf der Bühne wälzt. Musik ist gut, viele Hits. Band wirkt etwas unmotiviert, aber vielleicht gehört das ja so. Tisbert Hohnlinger freut sich über das Deutschland-T-Shirt des Bassisten und macht ein Foto davon. Leider existiert kein Foto davon, wie Tisbert Hohnlinger ein Foto vom Deutschland-T-Shirt des Bassisten macht. Metalstage gegen Punkstage: 1:1. Die jeweils zweiten Bands des Abends waren beide der Knaller.

Kabl: COMMANDER ist eine Metal-Tribute-Band der Jazzband KOMMANDO VOLLSAUFEN. Naja, Spaß beiseite, COMMANDER macht wieder recht schnörkellosen Death-Metal. Find ich gut (wie bisher jede Band an diesem Abend), aber es bleibt wiederum nicht so viel hängen. Einen Punkt im Stage-Battle ist mir das somit nicht wert. Es bleibt bei 1:1, obwohl es scheinbar immer noch nach Patchouli riecht.

Gerdistan: Andi K. überzeugt uns, auf der Biergartenbühne vorbeizuschauen, denn hier spielt sein Kollege (oder sollte ich lieber Konkurrent sagen?) VOGELMAYER. Also auch ein Mensch mit Akustikklampfe, der sich für lustig hält. Leider ist er es überhaupt nicht. Seine Witze sind so unterirdisch schlecht, dass es wirklich wirklich schwierig ist, einen kompletten Song stehen zu bleiben. So als Erlebnis der Extreme kann man sich das schon mal geben, man sollte bloß nicht erwarten, in irgendeiner Form unterhalten zu werden. Ein akustischer Fips Asmussen mit verdrehter Selbstwahrnehmung. Heidenei.
Kabl: Puh. Was soll ich sagen? Am besten nix. Insert Kommentar von Tisbert Hohnlinger.

Gerdistan: Von dieser Band hatte ich als einzige auf der großen Bühne noch nie gehört: SHARP/SHOCK aus Kalifornien, obwohl die Musiker teilweise aus UK oder Neuseeland sind. Nunja. Stinklangweiliger Midtempo-Rock, wer bucht sowas auf ne Tour mit zwei Hardcore-Bands? Ich gehe nach zwei Liedern raus.
Kabl: Ja, Schiffel beschreibt es einigermaßen treffend. Ich bin da mit meinem Urteil nicht so hart, mir gefällt die Musik wiederum ganz gut. Aber es bleibt halt nix hängen. Midtempo-Rock. Nett, mehr nicht. Einen Punkt ist mir das nicht wert. Es bleibt bei 1:1, obwohl es auf der Punkstage angeblich nicht so sehr nach Patchouli riecht.

Gerdistan: Kurz rüber in die Halle zu KETZER, die machen auch irgendeine Spielart von Metal, gelegentlich sogar mit deutschen Texten. Beim Lied "Starless" verstehe ich ihm Refrain immer "Stahlhelm, Stahlhelm". Haben sie aber nicht gesungen, nicht dass hier Gerüchte aufkommen. Trotzdem nach einem Song wieder raus, das war mir dann doch etwas viel Gegrunze und Gepose auf der Bühne.
Kabl: KETZER, gute Band, wenngleich wieder nicht sooo spektakulär. Ähnliches Urteil wie bei COMMANDER. Einen Punkt ist mir das nicht wert. Tisbert Hohnlinger meint, dass er KETZER sehr gut fand. Es riecht auf einmal nach Schnittlauch.

Gerdistan: Im Werk dann BATTERY, die überraschend viel Spaß machen. Oldschool-HC aus Washington DC, engagierter Vortrag, da kann man ruhig mal mit dem Fuß mitwippen.
Kabl: Ich hau dir gleich eine an die BATTERY. Die erste Band, mit der ich so eher wenig anfangen kann. Das mag aber mein persönliches Problem sein, ich glaube ich bin kein Fan von diesem Oldschool-HC. Leider kann die Punkstage somit wieder keinen Punkt einheimsen.

Kabl: Von TRIBULATION habe ich schon viel Positives gehört, ich habe mich jedoch nie mit dieser Band befasst. Dennoch überzeugen mich die Schweden. Sie spielen, Überraschung, wieder Death-Metal, aber deutlich langsamer als die beiden vorigen Combos. Und dieser Stil gefällt mir irgendwie. Sehr düster, melancholisch, dabei coole Gitarrenmelodien und ein krächzend/keifender Gesang. Während ich diese Zeilen bei geöffnetem Fenster schreibe, stinkt es auf einmal. Ist das dieses Patchouli, von dem Schiffel referierte? Nein, ich glaube es ist ein Bauer beim Gülle-fahren. Wie dem auch sei - die Metalstage geht mit der letzten Band TRIBULATION mit 2:1 in Führung.

Gerdistan: H2O habe ich zu meiner Schulzeit recht viel gehört, inzwischen kaum noch, aber ein paar der hymnischeren Songs bleiben ja doch im Kopf. Solche werden auch gespielt, nicht zu knapp, leider mit sehr viel Mitklatschaktionen und ähnlichem Zeug. Michi haucht mir von links ins Ohr, dass H2O sowas wie "die toten Hosen des Hardcore" seien, und während ich noch darüber nachsinniere, warum die eigentlich immer dem Hardcore zugeordnet werden, muss ich mir eingestehen, dass sie recht hat. Was mich nicht davon abhält, lauthals "Passion before Fashion" durch den Saal zu schreien.
Gitarrist Rusty Pistachio überzeugt durch korrekte Ansagen und wirkt deutlich sympathischer als Toby Morse, der auch seinen Sohn dabei hat und ihn auch für einen Song ans Schlagzeug lässt. Kann man machen, muss man aber nicht.
Kabl: Um Gottes Willen ist das Scheiße! Gab es einen Song, in dem nicht zum Mitklatschen, Mitsingen, Circle-Pit, blablabla aufgerufen wurde? "Die toten Hosen des Hardcore" kann man so stehen lassen. Darüberhinaus wirken die Akteure auf der Bühne in meinen Augen überaus prollig. Ne danke, sowohl von der Performance als auch von der Musik absolut nicht mein Ding. Fazit: Die Metalbühne gewinnt gegen die Punkbühne mit 2:1. Aber jetzt mal wirklich ein abschließendes und wirklich ehrlich gemeintes Lob an das Backstage. Dieses Festival über Wochen gratis durchzuziehen ist wirklich saustark. Stets hochkarätige und vor allem abwechslungsreiche Bands auf vier Bühnen pro Tag. Ich ziehe meine Geheimratsecken.


Gerdistan: Auf der Rückfahrt unterhält uns der älteste und gleichzeitig trunkenste Mitfahrer bestens mit Geschichten über seine Zeugungsfähigkeit und andere Anekdoten. Immer wieder ein Genuss!
Kabl: Ein toller Ausflug. Berichteschreiben ohne Fotozwang macht mehr Spaß!

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