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Punk for Help: The Toten Crackhuren im Kofferraum, Knochenfabrik, Tony Gorilla, Stacy Crowne, Forget Today, 14.09.2019 in Neunkirchen, Stummsche Reithalle - Bericht von der Redaktion

Punk for Help, 14.09.2019 in Neunkirchen

Fö: Zu Hülf, Punk! Ich weiß ja nicht, der Name "Punk for Help", das klingt irgendwie so nach we-are-the-world, wie ne Charity-Gala vom ZDF - aber naja, Namesfindungen sind immer kompliziert, wichtig ist ja der Inhalt. Charity trifft es aber ganz gut, beim Punk for Help werden Spendengelder für unterstützenswerte Organisationen gesammelt, wie in diesem Jahr die International Collaboration Society, die sich für Projekte in Afrika einsetzt, von Workshops bis Skateparks und und und. Gute Sache also! In der diesjährigen vierten Ausgabe des Punk for Help spielen außerdem meine Lieblingsbands Knochenfabrik und The Toten Crackhuren im Kofferraum, also wagen wir mal den Sprung in die Untiefen des Saarlandes.
Coco: H. fragte bei meiner Abreise wegen des Namens auch, ob da wohl Michael Jackson spielt und es im Fernsehen übertragen wird. Aber toll: Saufen, KnoFa und die Crackhuren für den guten Zweck. Irgendwie surreal kommt man sich dabei vor. Wohlstandspunks für den guten Zweck. (Also ich meinte damit mich persönlich, nicht die Bands.)
Fö: Die Stummsche Reithalle ist ein nettes kleines rundes Ding inmitten malerischer Kulisse. Vorm Laden wurden diverse Stände aufgebaut, es gibt bei einer Tombola kiloweise Platten zu gewinnen und eine mysteriöse Treppe lädt bei schönem Wetter dazu ein, die ersten Bands zu verpassen.
Coco: Ich hatte Schlimmes erwartet, denn das Saarland ist ja nicht gerade gefüllt mit tollen Konzertläden im AZ-Flair...aber diese Reithalle ist nett. Nur die Bühne ist was zu hoch. Aber seit wann sind Reithallen rund? Da sind die Pferdchen früher ja nur im Kreis herum gerannt. Als altes Ponyhof-Ferienkind weiß ich, dass sich das eigentlich dann Longierhalle nennen müsste. Voltigieren und so. Hüstel.
Fö: Die ersten Bands, das waren Die Schande von (eine Coverband von Die Freundin von, glaube ich) und Freidenkeralarm (eine Coverband von ZSK, glaube ich). Gehen wir doch mal rein zu FORGET TODAY, die bei dem Namen eigentlich nur Hardcore machen können, so dass wir uns, als die ersten Töne erklingen, nur wissend zunicken können: Die machen tatsächlich Hardcore.
Fö: Tja, was soll ich sagen. Hardcore-Punk der etwas moderneren Sorte, würd ich sagen. Nicht unbedingt mein favorisierter Musikstil, auch wenn man sich das live oft gut geben kann. So wurde das auch hier durchaus solide feilgeboten, aber so oder ähnlich auch schon oft von anderen Bands gehört, so dass es mich auch schnell ermüdet.
Coco: Ich mag die Stimme der Sängerin. Aber ja, meine bevorzugte  Musik ist das auch nicht. Während des Auftritts wird mir etwas langweilig, was aber nur an der falschen Musikrichtung liegt.
Fö: 100 Punkte für den Gitarristen da links, der während des letzten Songs mal eben per Rolle Rückwärts die Bühnentreppe runter segelt, um anschließend gut gelaunt und weiterhin spielend wieder hochzuklettern.
Coco: Das war natürlich extra. Kleine Showeinlage, wie mir auf Nachfrage versichert wird.
Fö: Anschließend STACY CROWNE. Coco meinte im Vorfeld, es würde sie nicht wundern, wenn da nun ein Pop-Sternchen trällern würde, aber da täuscht der Name: Es gibt so bärtigen Breitbein-Rock'n'Roll.
Coco: Ach, wäre es doch nur ein Pop-Sternchen gewesen.
Fö: Ich find's gar nicht mal so schlecht, war dem Musikstil ja zumindest früher auch nicht gänzlich abgeneigt, hatte lediglich vergessen dass es auch heute noch Bands gibt, die sowas machen. Also diese Bones-Gluecifer-etc.-Schiene mit Gepose und Gitarrengewichse, wobei es mir zum vollkommener Klischee-Erfüllung etwas an ausgedehnten Gitarrensoli gemangelt hat. Aber so eigentlich ganz nett!
Coco: Nee, sorry, das fesselt mich mal so gar nicht.
Fö: Und dann TONY GORILLA! Bei denen bin ich ja schon deutlich mehr zugetan. Ist auch das erste Mal, dass ich die Band außerhalb des Dortmunder Dunstkreises sehe, aber hier im Saarland haben sie, vermutlich dank Christmas-Max, auch schon einige Fans gewonnen. Oder wie F. es zum Ausdruck bringt: "Ich dachte immer die wären scheiße, weil sie mal ne Split mit Christmas hatten."
Fö: Musik, ja, wat soll ich sagen, ein wenig die Schnittmenge zwischen Hardcore-Punk und Breitbein-Rock'n'Roll, gepaart mit für diesen Stil ungewöhnlich klarem und melodischem Gesang. Find ich gut!
Coco: Nee, sorry, das fesselt mich mal so gar nicht.
Fö: Konzert auch ganz geil. Viele Stücke vom weiterhin aktuellen Album (kommt da mal bald was Neues?) "It Takes A Spark" wie den Titelsong oder auch das großartige "Won't Back Down", wobei ich jetzt auch nicht soo sonderlich vertraut mit dem Songmaterial bin. Aber etwas mehr vom ersten Album "Untamed Beast" hätte mir auch zugesagt.
Fö: Die Ansagen sind mir etwas zu Stadionrock. "Wer freut sich alles auf die Knochenfabrik? Und jetzt nur die Mädels! Und jetzt nur die Jungs!", sowas sorgt bei mir immer leicht für Fremdscham. Wobei Tony Gorilla das dermaßen in die Länge gezogen haben, dass das vielleicht auch ironisch und Absicht war. Wer weiß. Bei sowas sind die Grenzen ja fließend.
Fö: Dann KNOCHENFABRIK! Was soll ich zu dieser Band noch sagen, es ist nunmal einfach die beste Band der Welt! Zwei Stunden vor Auftritt kam Veranstalter Max nervös zu mir und fragte, ob ich ihnen mal schreiben könne, wo sie denn bleiben. Da kann ich nur wieder erzählen: Damals beim Bierschinken-Festival waren sie 10 Minuten vor Auftritt da und schafften es inklusive Aufbau, Linecheck  und Pipimachen pünktlich zur Auftrittszeit auf die Bühne. Das sind Profis, Max! Zwei Stunden vor Auftritt da sein, Jungejunge...
Fö: Irgendwie für ein Knochenfabrik-Konzert erstaunlich wenig los hier, oder das Publikum verteilt sich nur einfach zu sehr in der für Konzerte ziemlich breitgezogenen Reithalle. Umso energischer geht natürlich das eifrige Geschubse vor der Bühne vonstatten. Da ist dann auch alles dabei! Die sanften Prolltypen, die halbnackten Besoffenen, die Punker mit dem Fuck-Off-Tattoo aufm Arsch. Wagt man sich zu nah an den Moshpit, wird man nicht etwa reingesogen, sondern kriegt erstmal ein "Ääyy, hasse n Bier?" vor den Kopf geworfen. Voll nett hier. Einer der Punker bietet Claus ne Kippenschachtel an. "Da ist ja Gras drin, seh ich aus wie ne Kuh"?
Coco: Ja, voll wenig los. Im Saarland kommen gar nicht alle, wenn die Knochenfabrik spielt? Wo war beispielsweise Räggy?
Fö: Der Auftritt selbst ist selbstverständlich der beste Knochenfabrik-Aufritt des Tages. Gewidmet wird er in weiten Teilen Karel Gott, bei dem jetzt Krebs diagnostiziert wurde. Während Achim ein Wettbüro eröffnet um das Ableben spannender zu gestalten, versucht Claus immer wieder, die Biene Maja ins Set einzubauen. Erfolg so lala.
Coco: Willi über Wiesen!
Fö: Achso, draußen gibt es einen Cocktailstand. Deswegen sind die alle so blau!
Coco: Höhö. Ja. Da mich die letzten beiden Bands mal so gar nicht interessiert haben, hatte ich genug Zeit, für den guten Zweck zu saufen. Wenn die Bar-Belegschaft schon von weitem weiß, was ich trinke, komme ich mir immer vor, wie ein Alkoholiker...
Coco: Mich stört die große Bühne. Ich erinnere mich leider aber auch sonst nicht mehr an etwaige Details. Aber ganz bestimmt habe ich mit dem Finger in der Luft mit gegrölt.
Fö: Anschließend: THE TOTEN CRACKHUREN IM KOFFERRAUM! Die Stars des Abends! Oder des Tages! Ich erinnere mich an die Szene am Nachmittag, als die Band stilgerecht im Prom-Ride-Tourvan vorfuhr und ein Betrunkener auf der Sauftreppe fortwährend "äääyy da ist Luise Fuckface! Luise! Luise!" rief, während sie majestätisch vom Beifahrersitz winkte. Man soll im Punk ja keine Stars und Idole haben, aber hey, bei den Crackhuren geht das klar.
Fö: Der Auftritt wie immer ein rauschendes Fest, die pöbelnden und glücklichen Leiber vor der Bühne sprechen eine deutliche Sprache. Luise Fuckface selbst lässt bei der Pressekonferenz nach dem Auftritt verlauten, wir sollen den Bericht doch diesmal einfach sein lassen. Ich habe mir da lange Gedanken drüber gemacht, auch über die umfassenden Bestechungsgeschenke, die weiterhin täglich per Eilkurier in der Redaktion eintreffen, aber Bierschinken darf ja seinen Ruf als unbestechliche und investigative Presse-Instanz nicht aufs Spiel setzen.
Coco: Wie hatter das genannt? Instanz? Instant-Suppe?
Fö: Also gab es noch _____, und als _____ die _____ total _____ machte, hat ______ ihre ______ über _____ und _____ _____, wobei alle _______ die ______ es irgendwie ________ in ______ und ______, was _______ ______ nicht so _________, aber das nur so nebenbei.
Fö: Ich hab mich ja noch gefragt, warum Echis Geheimkraft die ausziehbare Hose sein soll, aber im nächsten Bild seht ihr die Auflösung.
Fö: Na, da haben sich die Ausziehen!-Rufe im Publikum doch gelohnt.
Coco: Die Bühne ist mir gar nicht mehr zu groß, denn die Crackhuren gehören einfach auf große Bühnen! Ich bin rotzevoll und freue mich. Beste Band, die wo an diesem Abend spielen könnte.
<3
Fö: Noch kurz ein weiteres Tänzchen, und dann geht ein schönes Punk for Help dem Ende entgegen! Keine Ahnung wie viel Geld gesammelt wurde, hoffentlich viel, wir erklimmen alsbald das Dampfross gen Schlummerland. Tschüß Neunkirchen!
Coco: Der Cocktailstand hat sich still und heimlich davon geschlichen. Abends bin ich deswegen traurig, morgens denke ich: "Ein Glück, dass der weg war".
Danke an Snitch und seine nette Begleitung fürs zuerst uns ins Bettchen bringen und dann erst in die Kneipe gehen, und für selbiges zur Verfügung stellen. Es war mal wieder sehr schön im Saarland.

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