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The Get Up Kids:
Problems
Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, als ich die virtuelle Hand hob und sagte: "Lieber Fö, ich möchte gerne das neue 'Get Up Kids' Album besprechen." Denn die Platte kam ewig nicht und völlig unabhängig davon hatte ich mir schon zuvor Tix für das Konzert in Berlin gekauft, denn wenn Mensch die Chance bekommt, diese Band zu sehen, sollte sie es auch tun.
Irgendwann, ich hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt, kam dann doch die Platte und zwischen Küche aufräumen und krankes Kind pflegen hörte ich rein und es gibt Momente, da feierst du eine Platte vom ersten Ton ab (Akne Kid Joe z.B. oder fast alles von Strike Anywhere) oder halt nicht. In diesem Fall war meine Reaktion eher "Ach ja, besser als die etwas schräge Simple-Science-EP, die nun wirklich sehr schräg war". Die vermeintliche Single plätscherte vor sich hin und bei einem Song dachte ich anerkennend: "ja, der könnte auch auf der Something to write home about (bestes GUK Album ever) sein - zumindest der Refrain". Dann weinte das Kind und blieb krank und ich hatte vor dem Konzert gestern, 22. Mai, keine Chance, die Platte noch durchzuhören, geschweige zu besprechen.
Das stellt sich am Tag nach dem Konzert als ein Glücksfall heraus, denn ohne dieses unglaublich tolle Konzert hätte die Platte ein nur "so lala" bekommen und ehrlich gesagt, ist sie auch nur "so lala", aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Sie ist poppig, manche Songs plätschern wie ein Springbrunnen und easy listening ist auch durchaus treffend. Und trotzdem: im Kontext eines Get-Up-Kids-Konzertes passen sie wie die Faust aufs Auge, wie Erdbeermarmelade zu Erdnussbutter (Crunchy) oder Lügen und Mauscheleien zum Verfassungsschutz.
Auf einmal klingt der eher maue Opener "Satellite" wie ein Emo-Hit Ende der 90er und ich erwische mich, dass ich schon am Mitsingen bin, ob wohl ich die Songs bis dato kaum oder gar nicht gehört habe. Im Prinzip haben die 5 Typen aus Kansas nix geändert an ihrem Songwriting seit "On a Wire" (Album nach STWHA, welches eine bewusste Abkehr von einem vermeintlichen Emo-Style sein sollte). Sie schreiben geniale Pop-Hits, die von super Stimmen vorgetragen werden und die mal rauer und mal softer sind und sich zu 90% um verlorene oder aktuelle Liebesbeziehungen drehen. Und die politische DIY-Szene mit vielen Tattoos singt beim Konzert genauso begeistert mit wie die mittlerweile 38-jährige Richterin. Ja, The Get Up Kids vereinen und so vereint sich auch das neue Album in ihre bisherige Discographie, ohne rauszustechen und abzufallen.
"Problems" wird nicht oft auf meinem virtuellen Teller rotieren, dazu fehlt mir die Energie und die Gitarrenverzerrung der ersten beiden Alben, aber es regt an, eben jene alten Alben wieder regelmäßiger zu hören und zu hoffen, dass Mensch keins der seltenen The-Get-Up-Kids-Konzerte verpasst.
kraVal 05/2019
Hörprobe:
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The Get Up Kids
Musikstil: Emo, Punk, Pop
Herkunft: Kansas
Homepage: www.thegetupkids.com
The Get Up Kids - Problems

Stil: Emo, Punk, Pop
VÖ: 10.05.2019, LP, CD, Digital, Big Scary Monsters


Tracklist:
01 Satellite
02 The Problem Is Me
03 Salina
04 Now Or Never
05 Lou Barlow
06 Fairweather Friends
07 Common Ground
08 Waking Up Alone
09 The Advocate
10 Symphony Of Silence
11 Brakelines
12 Your Ghost Is Gone

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