Och schade, nur 1 Song pro Band/Seite. Aber gut, 7-Inch ist nunmal ein limitiertes Format - und man kann ja nicht nur 30-Sekunden-Songs schreiben...Frau A und Love Potz (Frau Love und A Potz?) waren im Frühjahr gemeinsam auf Tour, konnten sich dort beschnuppern und schicken sich seitdem regelmäßig Kurzmitteilungen mit süßen Herzchen-Symbolen, weil die harten Herren eben doch nicht mehr ohne einander können. Nun, 6 Monate später, die nächste gemeinsame Tour, und als Produkt ihrer Liebe dieser schnieke 7-Zöller. Nennt man das ne Frühgeburt?

Auf der A-Seite FRAU POTZ. Die Durchstarter-Nordmänner überbieten die 2-Minuten-Marke um 12 Sekunden und servieren "LäLü". Stammt noch aus der Aufnahmesession vom Album und hatte auch auf den letzten Konzerten seinen festen Platz auf der Setliste. Ein Song, der sich schon da in meine Hörmuscheln geschlichen hat, einer dieser fiesen Lieder die wunderbar mitreißen aber ihre große Stärke erst am Ende offerieren: Das abschließend geschriene "Und wir schweigen" ist ein irre schöner Halbsatz. In diesem Fall angewendet auf die vorher im Song angeprangerte Kreationisten-Thematik. Jaja, ist auch nicht mehr sonderlich originell, über die Kirche zu lästern, aber geschenkt - mach ich ja selbst ganz gerne. Auf die Ohren gibt's die gewohnte Frau-Potz-Schiene, harte Gitarren und Kreisch-Organ. Bietet sich an zum Punkrock-Finger-Pointen auf den kommenden Konzerten. Treibendes Stück Musik, und der obig erwähnte Halbsatz klingt noch ewig nach.

Zumindest so ewig, wie es dauert, die Platte umzudrehen. Oder meinetwegen auch nur so lange, wie der Mp3-Player braucht, um zum nächsten Titel zu springen (Download-Code wird übrigens mitgeliefert). Damit wären wir bei LOVE A. Hier sogar knapp unter 2 Minuten bleibt das Liedchen "Entweder". Prägnant mal wieder die Gitarrenarbeit zu Beginn - gibt ja immer weniger Bands heutzutage, die noch was charismatisch-eigenes im Sound entwickeln können, aber Love A ist halt einfache Love A und das Liedchen hier eindeutig von ihnen. Gilt auch für Sänger Jörkk und seine Art zu Texten, ein Meister der Halbsätze ist er ja auch. Textlich etwas kryptisch gehalten, ich interpretiere einfach mal den Eskapismus als grobes Thema und bin mal wieder gefesselt vom Refrain und vom innerlichen Ausrasten in der zweiten Songhälfte.

Schöne 2 Lieder, die sich nahtlos einfügen in die bisherigen Veröffentlichungen der Bands und ein wenig (aber nur ganz wenig) darüber wegtrösten, dass ich das Package auf dieser Tour nicht besuchen konnte. Egal, nächstes Mal. Und dann tanzen. Bis die Füße bluten.