STORNO. ist ein guter Name für eine Band, aus deren Liedern literweise die Verweigerung tropft.

Aus Duisburg und Freiburg kommen die vier Herren - wobei ihre Musik eher nach ersterem klingt, also Bier in irgendeiner Zeche an der Ruhr und nicht nach Fahrradtour mit Helm im Breisgau. "Wellness" ist die Debüt-Platte des Quartetts: Post-Punk mit Industriecharme! Prescht nach vorne, besonders die Rhythmusfraktion gibt ihr Bestes, damit sich die Füße nicht auf dem Boden halten. Und wenn es nur "Peinlich Tanzen" (einer der Hits auf der Platte) ist. Die ab und an eingestreuten Disharmonien und das melodiöse, teils abgehackte Gitarrenspiel machen ein Schleifchen drum.
Andere Projekte der Bandmitglieder sind und waren KURT, FLOWERPORNOES, SWEAT SHOP sowie TELEMARK - wobei STORNO. vor allem wie letztgenannte klingen. Das liegt vor allem an Sänger Max Nuscheler (heißt wirklich so), der uns in beiden Kapellen angepisst seine Ablehnung entgegenwirft. Wogegen? Den zermürbenden Alltag, Jahreszeiten, den Leitmedian, "Beisitzer" im Speziellen und "Arschlöcher" im Allgemeinen – oder wie es bei "Ärgern" zusammenfassend heißt:
"Ich reg` mich weiter auf, klar / meist unausstehlich, au ja! / du fragst mich: Was ist los? / Ja wie, ja was, ja DAS ist los!"
Aufgrund der sauberen Produktion sind die Texte stets zu verstehen - in die gern genommene Falle, den Gesang hinter einem Matsch von Lärm zu verstecken, tappen STORNO. nicht. Die Selbstbeschreibung auf dem Promo-Zettel "Eher WIPERS als Adorno" passt – wer aktuellere Vergleiche sucht landet bei TREND, HUMAN ABFALL oder MESSER.

Wenn euch die Darbietung von STORNO. zusagt, greift zur Langspielplatte: Die wird in 180 Gramm und mit beiliegender CD serviert.