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Berlin Diskret:
Arbeiten und Wohnen
Zweites Album der Berliner Band um Johnny Bottrop von der Terrorgruppe, auf Deutschlands Qualitäts-Label Nummer 1: Twisted Chords. Bei dem neuen Sänger mit dem genialen Decknamen Schmelzi Käsefaust handelt es sich um niemand anderen als AUWEIA! Sänger, Plastic Bomb Fanzine Schreiber und David Hasselhoff Fanboy Ulla. Doch nicht nur das ist neu, sondern auch der Sound der Band ist seit KurfürstenDamnedDamned von 2015 dreckiger und weniger wavig geworden, aber immer noch bewusst einfach gehalten und ohne große Spielereien. Dreckiger heißt in diesem Fall, dass es sich stark nach 80er-Punk und im Speziellen nach den frühen Goldenen Zitronen, sagen wir mal zur Zeit des Albums Punkrock (20 Jahre, Monsieur le Capital) anhört, aber auch etwas nach THE SHOCKS (Wochenendliebe, Entertained controlled). Kaum verwunderlich zupft doch Don Lotze von den SHOCKS hier den Bass. An bescheuerten Spitznamen fehlt es wie man sieht auch nicht, komplettiert wird die illustre Riege nämlich noch durch The Artist formerly known as Metal Warrior an den Drums und Asphalt Tiger an der Gitarre. So viel dazu.

Das Album startet stark mit Lustlos bewusstlos. Gute Hänger- oder Hangover-Hymne! Bei Entertaind Controlled gehts um den Drang, sich auf einer der Social-Media-Plattformen zu präsentieren, hier gefallen mir die ganzen Anglizismen, aber bei Escalator Zombie ist es mir dann doch ein wenig zuviel. Die Textzeile "Ich lieg schon 20 Jahre tot vor dem Fernseher" aus dem dystopisch basslastigen 20 Jahre läßt mich jedes Mal wieder ausrasten. Zusammen mit dem darauf folgenden flippigen und leicht angesurften Monsieur le Capital bei dem es im Refrain heißt, "Monsieur et Madame la terre, wo sind eure Ressourcen? Alles durchgebracht? Denkt doch mal an eure Zukunft, ihr macht alles platt!", sind dies die für mich stärksten Songs auf dem Album. Auch gut: "Letzte Nacht, da konnte ich nicht schlafen, und ich wälze mich hin und her... und da kam ein Dämon in der Gestalt von Reinholt Beckmann und er lacht mir ins Gesicht" (Letze Nacht). Ein bisschen nervig finde ich dagegen den Titelsong und Mensch lass mich, die mit einem anderthalb minütigen Mantra aufwarten. Zum Beispiel im Falle des Titelsongs, bei dem einem gefühlt 47 mal die Textzeile "Arbeiten und Wohnen... damit könnt ihr uns verschonen" um die Ohren gehauen wird, bevor es abschließend noch etwas mehr Text zu hören gibt. Ähnlich ging es mir schon beim von der Terrorgruppe gecoverten Immer besser vom letzten Album. Als stilistisches Mittel durchaus machbar, ich denke trotzdem, hier wäre "etwas mehr, äh... mehr" gewesen. Desweiteren geht es in den Texten um die wichtigen Probleme unserer Zeit: Zombies im Berufsverkehr, Vermögensbildungsstrategien von Flipperkönigen, den schwer benennbaren Zusammenhang von Jugenddelinquenz, Geilheit und Ressourcenschwund sowie die schreckliche Erkenntnis: „Ganz Berlin stinkt nach Pisse“. Also für so ziemlich jeden was dabei.

Müsste ich mich nun für ein BERLIN DISKRET Album entscheiden, meine Wahl würde ohne großes Nachdenken auf das hier fallen!
Peter 05/2018
Hörprobe:
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Berlin Diskret
Musikstil: Deutschsprachiger Punkrock
Herkunft: Berlin
Homepage: https://berlindiskret.wordpress.com
Berlin Diskret - Arbeiten und Wohnen

Stil: Deutschsprachiger Punkrock
VÖ: 09.03.2018, LP, Tape, Twisted Chords


Tracklist:
01. Lustlos bewusstlos
02. Entertained controlled
03. Arbeiten und Wohnen
04. Escalator zombies
05. Letzte Nacht
06. Sex fall
07. 2030
08. 20 Jahre
09. Monsieur le capital
10. Wochenendliebe
11. Der Flipper
12. Pisse
13. Mensch lass mich

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