AUSGANG OST Tsunami Club Köln 28.07.2005

Geiel! Erster Auftritt mit der Zweitband, und das direkt vor der Haustüre. Perfekt! So blöde scheiß Rumfahrerei ins hinterletzte Pisskaff kann ja eh nix. Also ab in den gemütlichen Tsunami Club, wo sonst nur alternative ich-bin-so-anders-Jammerlappen rumheulen, und Soundcheck.

Ich verzichte ganz anständig auf den Gesang auf meiner Monitorbox, damit auch ja kein gesungener Ton passen kann, und schon können wir uns eine Stunde lang gemütlich umsonst besaufen, wobei ich den besten Platz direkt neben dem Kühlschrank hab. Es gibt nichts Schöneres auf der ganzen Welt als eine Band zu haben!

Matze K. wird heute wieder vom WOHLSTANDSKINDER-Caddy vertreten. Die KINDER lösen sich ja demnächst auf, und da will der Caddy wohl schon mal sehen, wie es denn so ist, als populäre Band – was AUSGANG OST unbestritten ist – vor vielen Leuten zu spielen und viel Geld zu verdienen. So wie Thomas und ich das ja tagtäglich bei CHEFDENKER durchmachen müssen.

Jedenfalls wird es dann wohl Zeit für eine WOHLSTANDSKINDER/AUSGANG OST Kooperation. Keine Ahnung wie die aussehen soll, klingt aber schon mal super.

Showtime. Und es war grad so gemütlich hier im Sessel beim Bier. Et scheint nitt jeden Tach die Sonne, zumindest nicht überall! Und siehe da: Hier sind ja tatsächlich Leute in einem gut gefüllten Club, die meisten kennt man auch mit Vornamen, wunderbar, und los. Eins, zwei Stücke, meinen Gesang höre ich gar nicht, egal, und ich biete der ersten Reihe das zweite Mikro an, um ein bisschen mitzubrüllen, aber die sind ja alle noch total nüchtern, und deshalb greift keiner zu. Und das soll Punkrockpublikum sein? Naja, dann nerven die wenigstens nicht so rum, blöde Rumasselei ist ja nicht zwangsläufig immer lustig, dann kann ich beim Solo auch mal auf so ein kleines Case hier auf der winzigen Bühne krabbeln und cool aussehen. Weil singen sieht nicht cool aus. Eher so als müsste man kacken.

Aber die sind ja textsicher hier, mann, macht das ein Spaß, und kurz denke ich mir „mist, hätteste Dir doch ma den Gesang aufn Monitor geben lassen…“. Scheißegal, Zeit für peinliche Ansagen von wegen „ihr seid alle Scheiße“ und „haut ab ich hasse Publikum“ finden alle doof, perfekt, weiter.

Breakin the Law von JUDAS PRIEST ist selbstverständlich auch im Gepäck, Filmriss von irgend so einer schäbbigen D-Punk-Kapelle und bla und blubb, und „Mach mir die Schere“ ist der Brüller schlechthin, cool!

Schreien ist anstrengend, macht aber einen Riesenspaß, und schon ist der scheiß hier ohne wirklich spektakuläre Zwischenfälle vorbei. Demnächst machen der Ulf aus Kamen und ein murderjunkie77-Typ jeweils eine kleine Auflage von der „Mach mir die Schere“-Platte, wahrscheinlich mit jeweils anderem Bonuskram dabei, dann basteln wir T-Shirts und Buttons, und schon könnte man das hier fast als Band bezeichnen.

Jau, Tsunami Club, the show must go on, die SELFMADE MILLIONAIRES stackseln sich mal wieder durchs Programm, gefolgt von den mächtigen STRANDGUT, übrigens die Veranstalter heute Abend hier, Danke für datt Angaschemoh, alles ausgelassen und witzig, und Ende im Gelände, Schluss im Bus.

Caddy verpisst sich schnell nach Hause, weil er morgen wieder Profi sein muss, und Thomas und ich machen (wie immer) in Köln nochwatt upp, dafür ist die Stadt echt wie gemacht!

Kommentar vom mächtigen Buchheim zu unserem Konzert: „Also musikalisch ja echt gut, aber der Gesang war das schlimmste was ich je gehört habe.“

Naja, Resümee: Besser als immer nur Fernsehen oder woanders für Bier zu bezahlen. Prost. KOLLEGE 07/05