Dunkle Korridore verheißen den Tod, in verlassenen Raumstationen brennt nur noch die Notfallbeleuchtung. Das Blut verwundeter Xenomorphs frisst sich wie Säure durch metallische Gitterböden. Herzlich willkommen im Weltraum. Herzlich willkommen in der Hölle. Das ist „Aliens: Defiance“

Es liegt vor allem an der visuellen Umsetzung, dass man sich durch diesen Comic schnell in das zugrundeliegende filmische Universum versetzt fühlt. Dezentes, artifizielles Licht und besonders schwere Schatten sorgen in diesen groben, aber detailreichen Bildern für die passende „Alien“-Atmosphäre. Unter den verschiedenen Zeichnern der Reihe sticht besonders Tristan Jones hervor, der für vier der sechs Kapitel im ersten Band verantwortlich ist.

Autor von „Aliens: Defiance“ ist Brian Wood, der durch seine langlebige Serie „DMZ“ einen guten Namen in Sachen dystopischer Science-Fiction genießt. Hier erzählt er die Geschichte von Space Marine Zula Hendricks. Die erfahrene Soldatin wird auf eine Erkundungsmission geschickt, obwohl sie sich noch von der schweren Verletzung durch einen Granateneinschlag erholt und ein Kriegs-Trauma zu verarbeiten hat. Rasch befindet sich Hendricks in einer chaotischen Situation wieder, an der eine wohlbekannte, außerirdische Spezies nicht ganz unschuldig ist. Zum Glück reiht sich an der Seite der Soldatin ein meuternder Synth ein, der sein eigenes System gehackt hat, um dem Konzept wahrer Menschlichkeit näher zu kommen.

Der Ton der filmischen Vorgänger wird sehr gut getroffen. Es herrscht durchgängig eine bedrückende Stimmung konstanter Gefahr. Auch gelingt es Brian Wood, die nötigen, drastischen Action-Szenen gut zu dosieren und die Geschichte so in einem passenden Tempo zu erzählen.

Die amerikanische Ausgabe von „Aliens: Defiance“ erschien von April 2016 bis Juni 2017 bei Dark Horse. Crosscult versammelt die deutsche Übersetzung jetzt in zwei Tradepaperbacks.