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Krakau Trip Part 1 (04.-06.03.07, u.a. mit Sholem am 06.03.2007 im Café Ariel

Krakau Trip Part 1 (04.-06.03.07), u.a. mit Sholem am 06.03.07

Teil 1, Teil 2, Teil 3 - Dass man alt wird, merkt man wohl daran, dass sich irgendwie immer alles wiederholt. Ganz stumpf, lahmes Leben. Aber manche Wiederholungen sind ja durchaus erstrebenswert - wie zum Beispiel der regelmäßige Urlaub mit den Saufleuten von der Uni. Die Wahl fällt diesmal auf die Weltstadt Krakau bei einem unschlagbaren Preis von ca. 25 Euro pro Person hin und zurück - schon toll, diese Billigflieger! Unsere Reisetruppe besteht aus den gewohnten Helden 1. Mark, 2. André, 3. Alexey, 4. Fö und neu dabei 5. Tobi - die Zahlen sind damit wir uns im Suff besser den Namen merken können.
Aber erstmal den Flieger entern! Nachmittags gehts los, also kommen wir alle ausgeschlafen am Flughafen an (zumindest die, die den Bus gekriegt haben) und dürfen einsteigen. Für die Nachzügler halten wir ein paar exklusive Sitze im hinteren Bereichs des Fliegers bereit.
Der Flug recht unspektakulär. Unter uns ziehen Städte und Landschaften vorbei, die Elektronik unserer Digi-Cams zwingen das Flugzeug zum Absturz und EasyJet vertickt neuerdings Rubbellose im Flugzeug. Komm mir vor wie auf ner Kaffeefahrt
Selbstverständlich haben wir uns die Plätze ganz hinten gesichert, weil da im Schulbus ja auch immer die Coolen gesessen haben und man hier den Stewardessen auf den Arsch gucken kann.
Am Flughafen Kraków-Balice schnell noch ein wenig Geld gewechselt und mit nem schönen Bündel Zloty gehts weiter zu nem leerstehenden Bus ohne Fahrer und ohne Aufschrift, könnte ja der Richtige sein. Zwo Eins Risiko! Und ja, tatsächlich, ein Fahrer kommt angetorkelt und fährt uns zur Bahn, wo es für nur 4 Zloty (knapp über nem Euro) weiter gen Krakau City geht. Da links auf dem Foto übrigens Neuzugang Tobi, der hat noch etwas Angst vor uns
Am Bahnhof könnten wir umsteigen oder aber zu Fuß zum Hostel latschen - wir entscheiden uns für letzteres, sind ja starke Männer. Hostel Atlantis heißt das Teil, 6-7 Euro pro Person pro Nacht und ein ganzes Zimmer für uns alleine, was will man mehr?
Achja richtig, Bier will man. Mehr Bier! Nu is aber leider schon spät, alle Wechselstuben zu und die meisten Supermärkte auch, aber unser Geld vom Flughafen reicht noch für nen schönen Einkauf in einen der 24-Stunden-Läden, die hier überall in der Stadt verteilt sind. 27 Sorten, von leicht bis superstark, finden den Weg in unsere Taschen
Traditionsgemäß folgt der offizielle Biertest! Mit verbundenen Augen werden nacheinander alle Biersorten durchgetestet nach den offiziellen Biertest-Kriterien gut, herb, süß, Nachgeschmack, Konsistenz, Erfrischend.
Als Favoriten stellen sich ziemlich schnell Zubr und Zywiec heraus - zufälligerweise auch die ersten beiden Biere in der Liste. Ein Zeichen? Oder nur eine schlecht randomisierte Liste, die letzten getesteten Biere sind fast durchwegs Mocne und Super-Mocne, Mocne steht für eklig. Schmeckt wie Bier mit nem ordentlichen Schuss Wodka.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass genau diese Ekelbiere den Biertest überstehen und nicht bereits während diesem komplett vernichtet werden. Ein Saufspiel muss her, um die Biere in Pinnchenform an und in den Mann zu bringen (teilweise auch wieder raus). Zumindest werden die Biere so alle geleert und auch Wodka und Korn werden mal angetestet
Tjoah, gegen 6 ist der Abend dann zuende, gegen 13 Uhr beginnt der morgen wieder. Montag, 05.03. Das Hostel hat keine Küche, also improvisieren wir mit unserem mitgebrachten Sandwichmaker. Hm lecker, eine Woche lang nur Sandwiches zum Frühstück! Hier auf dem Bild Alexey (Nummer 3) und Mark (Nummer 1)
Total schöner Ausblick aus unserem Zimmerfenster! Park, Garten, Fußballfeld - und da ganz hinten der Wawel, bekannteste Sehenswürdigkeit Krakaus. Juhu, in Fußnähe, DAS schauen wir uns bestimmt noch an
Aber erstmal so in die City. Hier gurken diverse Straßenbahnen und Busse rum, die aber besonders zu Hauptverkehrszeiten so arschlangsam sind, dass man beim Aussteigen schon nen 3-Tage-Bart hat. Aber glücklicherweise sind die meisten Ziele in der City fußläufig zu erreichen, sparen wir uns auch die "teuren" Tickets (1.25 Zloty für Studenten pro Fahrt)
Rund um die Altstadt erstreckt sich der Parkgürtel "Planty", der bestimmt total schön und romantisch is, aber auch total laut und dreckig, weil überall Hunde hinscheißen und nebenan die großen Straßen verlaufen. Naja.
Immerhin haben wir rausgefunden, wo der Spam herkommt. Skandal!
noch ne Sehenswürdigkeit: Der gigantische Marktplatz ganz im Zentrum der Stadt mit den beeindruckenden Tuchhallen direkt in der Mitte. Da wir eh grad auf dem Weg in die nächste Kneipe sind, führt da kein Weg vorbei.
Ebenfalls auf dem Marktplatz: Die Marienkirche, eine der vielen vielen Kirchen in Krakau. Sind sowieso alle äußerst religiös hier, Johannes Paul II kam ja nicht umsonst von hier...Von der Marienkirche spielt jede Stunde ein Trompeter ein abrupt endendes Trompetensignal, wat auf so ne Story zurückgreift, nach der der Trompeter beim Blasen des Alarmsignals vom feindlichen Pfeil getroffen wurde
Wörterbuch, erstes Wort: Piwo. Bedeutet Bier. Bedankt wird sich mit dziekuje und wir können uns mit wase zdrowie zuprosten. Das wars auch schon mit wichtigen Wörtern, aber wir konnten die ersten Tage eh nur Piwo und das hat gereicht. Zumindest in der Kneipe "Non Iron", die unser erstes Ziel war. Achja, siehe Foto: Die Steinplatten auf den Gehwegen versinken ganz gerne mal...
Nächstes Ziel dann einkaufen - mit der Bahn Richtung Kaufland, dort aber dann zu Biedronka (Billig-Supermarkt) und Tesco (Billig-Discounter) gelatscht. Beim Tesco gabs noch schnell einen Blitzbiertest, da der unser getestetes Bier nicht führte. The Winner is: Tesco-Bier! 1.24 Zloty pro Dose. Faustregel: Durch 4 Teilen, dann hat man Euro. Eigentlich isses durch 3.8, aber wer will schon kleinlich sein.
Nachdem wir die Paletten fein im Hostel abgeliefert haben, geht es wieder Richtung Stadt, um wat Essen zu gehen. Das "Gruzi Nskie Chaczapuri Restaurant" erschien uns für die Lage recht preiswert, das Essen kam ebenfalls gut an. Nebenbei entwerfen wir Strategien, um die Rezeptionistin vom Hostel rumzukriegen
Und wieder im Hostel, jetzt heißt es Vorankommen! Sehr hilfreich dazu das Fö-Spiel: Man hört Casanovas Schwule Seite, zieht eine Karte und wirft zwei Würfel. Ist die Augenzahl über der Karte, wird Schnaps gesoffen, ansonsten Bier. Das dann über die Länge des Albums und man ist definitiv voran.
Auf der Parkbank, Mondschein-Romantik. Sie zu ihm: "Was seufzt du denn so?" - er: "Am liebsten Pils". Super Spruch, stand in der FHM! Egal, weiter gehts, bisher hat sich keiner über die Lautstärke beschwert, also verwandeln wir das Zimmer in ein Handballfeld und spielen Ball. Oder versuchen, mit dem Ball leere Dosen vom Schrank zu kicken. Trotzdem keine Beschwerden.
Aber nutzt ja nix, was muss das muss. Bei Biedronka und Tesco gabs noch ein paar bisher ungetestete Biere, die müssen jetzt dran glauben und werden gnadenlos einem Biertest unterzogen. Auch wichtiges Kriterium: Das Geräusch beim Öffnen der Dose, das uns hier unsere Nummer 2, André, präsentiert.
Erschreckt stellen wir fest, dass einige von uns noch wach sind. Also machen wir uns auf den Weg zur Weichsel, die haben wir ja bisher noch garnich gesehn! Dabei fließt die direkt umme Ecke. Richtig schön da, bei Sonnenaufgang und Nebel. Reinspringen traut sich keiner, immerhin pissen wir rein. Und die Brücken wurden tatsächlich extra 10 Zentimeter höher als die maximale Wurfhöhe einer Bierdose gebaut.
Auf dem Rückweg entdecken wir einen Spielplatz. Perfekt für uns Spielkinder. Übrigens ist Biertrinken in der Öffentlichkeit hier verboten, wir sind ganz schön kriminell. Wir sollten wohl öfter mal um diese Zeit rausgehen, da laufen wenigstens keine Bullen rum
Dienstag, der 06.03. Nächster Morgen, Frühstück. Selbstverständlich mit Sandwich und dem obligatorischem Frühstücksbier, das teilweise noch gestreckt wird durch die Bierreste vom Vortag - zum Glück haben wir keine Raucher dabei...
Unser heutiges Ausflugsziel ist mal das ehemalige jüdische Viertel Kazimierz. Ehemalig, weil da kaum noch Juden sind. Weiß jemand warum? Hier wurde auch der Film "Schindlers Liste" gedreht, seit dem Popularitätsaufschwung durch den Film gibts wohl auch wieder ein paar mehr Juden hier
Die jüdische Szene verlagert sich rund um den Szeroka-Platz. Restaurant an Restaurant reiht sich da. Synagogen gibts natürlich auch diverse, die finden wir aber eher unspektakulär. Auch so insgesamt gabs im jüdischen Viertel nicht ganz so viel zu sehen wie erwartet - schade
Dafür gabs die Straße runter ne Kneipe mit dem Werbeschild "Drink Piwo" und Piwo für 4 Zloty. Also knapp über nen Euro fürs Bier, au geil! Strzelec gibts da, schmeckt etwas nach Zapfanlage, aber von uns meckert keiner. Außerdem halten wir uns strikt an die Frau-Horst-Regel: Wer mit unserem unregelmäßig geformten Würfel auf das Dreieck kommt, ist von nun an Frau Horst und darf nur noch gesiezt werden. Wer dagegen verstößt, trinkt Schnaps.
Weiter gehts zur nächsten Kneipe. Brewerie heißt die, das hört sich für uns auch total verlockend an, also nichts wie rein. Laut Wörterbuch heißt Brewerie aber nicht Brauerei sondern Lärm oder Krach - hm egal...Dafür entwickeln wir Bewertungskritierien für Kneipen: Musik, Bequemlichkeit, Schönheit der Bedienung, Preis, Athmosphäre, Extras. Skala von 1 bis 10, die Schönheit der Bedienung in der Brewerie kriegt ne 7.
Nächster Programmpunkt: Das Café Ariel, bekanntestes jüdisches Restaurant am Platze und Empfehlung in jedem Reiseführer. Etwas gehobenere Preise aber immer noch auf jeden Fall erschwinglich - und lohnenswert! Allein die noble Einrichtung mit toten Tieren überall, wir fühlen uns wie geadelt!
Besonderes Highlight heute: Da spielt ne Band. Für die Band muss man nochmal 20 Zloty extra zahlen, nunja, auch das isses uns wert. Und wir kriegen sogar noch nen Tisch in dem Raum, in dem die Band spielt - dabei können da nur so 30 Leute sitzen. Glück gehabt, ha! Hmm also muss ich jetzt Konzertbericht über ne jüdische Band spielen, wo fang ich da am Besten an...
Tja, jüdische Band, jüdische Musik. Klezmer-Musik um genauer gesagt. Mit Geige, Akkordeon, Kontrabass und gelegentlichem Gesang bekommt das Ariel beim Lokal-Test ein paar deutliche Pluspunkte in Musik, Athmosphäre und Extras. Die Gruppe nennt sich Sholem, was von von Schalom kommt.
Der Akkordeon-Spieler in der Mitte ist der Bandleader (anders als bei deutschen Punkbands verzichte ich mal lieber auf den Begriff Bandhitler), nach dem die Band wohl auch früher benannt war, da hieß sie nämlich Inglot Klezmer Trio. Das Set umfasst diverse traditionelle jüdische Lieder, die von der Gruppe umarrangiert wurden
Einige Instrumentalsongs sind dabei (ganz geschickt wird auch mal die bekannte Hava-Nagila-Melodie eingestreut), die wechseln sich ab mit gesungenen Liedern. Die Sängerin spielt dabei abwechselnd Geige oder singt auch mal. Wirklich mal ganz was anderes aber auch grade deswegen mal was ganz besonderes
Die Sängerin schafft es konstant, bei jedem Lied und bei jeder Pause zu lächeln. Zauberhaft. Wir sind hin und weg. Aber ja nicht das koschere Essen vergessen, das vor uns auf dem Tisch liegt - nönö, ehrlich gesagt waren wir pünktlich fertig mit Essen, als Sholem angefangen haben
  Und damit ihr euch die Musik auch mal ein wenig Vorstellen könnt, hat Alexey (Nummer 3) ein kleines Video aufgenommen - die Band spielt Tumbalalajke. Besonders toll wie die Kamera am Ende klatscht, muahahahahaa
Zwei Sets spielt die Band, als letztes Lied den Mitgrölklassiker (hö) "Ale Brider", bei dem die männlichen Bandmitglieder und irgendwann auch Teile des Publikums mitsingen. Textprobe gefällig? "Oi oi oi!" - sehr eingängig das! Ja, Zugabe wird natürlich auch noch gegeben, toll!
Tja und danach? Noch ein weiterer Abstecher in die "Drink Piwo"-Kneipe, einfach unmöglich da vorbeizulaufen ohne ein Piwo zu trinken. Ist das unlauterer Wettbewerb?
Zurück nach Hause, erstmal vorankommen. Da stehen noch genug Paletten Billigdosenbier rum, außerdem hat Mark nen Laptop mit, können wa polnische Pornos gucken. Beschwerden wegen Lautstärke gibt es auch diesmal nicht, allerdings fühlen sich die Chicks vom anderen Zimmer wohl herausgefordert durch die Porno-Geräusche
Ja, soviel zum ersten Teil meines Krakau-Reiseberichtes. Inklusive "Konzert"-Bericht einer Klezmer-Band, damit schießt die musikalische Vielfalt der Bierschinken-Seite ja schon fast ins Unendliche...Wie es weitergeht in Krakau könnt ihr im zweiten Teil des Reiseberichtes lesen! - Teil 1, Teil 2, Teil 3

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Band:
Sholem
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