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Fettes Brot, 24.02.2010 in Berlin, Altes Funkhaus - Bericht von Bönx

Fettes Brot, 24.02.2010 in Berlin

Sachen gibts, da sag ich die Tage zu Frau Wolfram ich muss dies Jahr unbedingt zu Fettes Brot wenn die in der, von neuen Eigentümern betreuten, Columbiahalle spielen. Jetzt C-Halle, damit ihr bescheid wisst. Höhö. Nen Tach später oder so seh ich son T-Mobile StreetGigs Poster welches Fettes Brot im Alten Berliner Funkhaus in der Nalepastraße in Ost-Berlin ankündigt. Natürlich gibt es keine Karten zu kaufen sondern nur im Netz bzw. per SMS zu gewinnen. Na dann mal los!
Einlass um 18:30. Wir, Frau Wolfram und meine Hoheit, extra früh da weil ich annahm der Saal sei komplett bestuhlt, im Endeffekt war nur der "Rang" besudelt, äh bestuhlt. Jetzt bis 21:00 durchhalten, ohne Bier und nach nem anstrengenden Arbeitstag. Frau Wolfram nutzt die Zeit sinnvoll und spielt an ihrer neuen Kamera rum. Danke an dieser Stelle schon einmal für die Fotos!
Also mir wäre ja ein O2 Konzert lieber gewesen, da wär dann wenigstens alles blau gewesen aber da das leben ja kein Wunschkonzert ist, hatte diesmal T-Mobile die Nase vorn und so wurde das architektonisch echt schnieke Funkhaus in ein grässliches Telekom-pink, Kenner nennen es auch Magenta, gehüllt. Wers braucht. Achja, als sogenannter Supportact war da noch ein DJ der die Gewinner und VIPs anheizen sollte, legte aber echt komische Musik auf und wärmte hier wohl keinen so richtig auf. Ging zwar in die Audiolith-Ecke, reichte aber bei weitem nicht an solch große Bands wie Bratze, Egotronic oder Frittenbude ran.
Dass das ganze hier mehr eine Werbeveranstaltung erster Güte anstatt eines besonderen Konzertes war, wurde bei der nächsten Aktion ganz schnell klar. Irgendson MTV Spasselmacken verlost drei Mobiltelefone eines schwedischen Anbieters, beleidigt das Publikum und is auch sonst ziemlich scheiße. Keine Ahnung wann ich das letzte Mal MTV gesehen hab, aber den kannte ich nun wirklich nich.
Pünktlich 21 Uhr kamen dann Fettes Brot mit ihrer Band "das Nervenkostüm" auf die, schick ans neue Livealbum angelehnte, Bühne und begrüßten das Publikum erstmal mit den Worten: "Seid ihr bereit für eine ordentliche Zerfickung?" Gleich beim ersten Song merkte man dann, was Fettes Brot ausmacht: Kaum eine Band ist live so variationsreich! Ein Beat dröhnt, ja, geil, nie gehört, ah Erdbeben als erster Song, völlig anders als die Albumversion.
Leider breitete sich das Erdbeben nicht auf das Publikum aus, was auch die Brote, wie sie ihre Fans liebevoll nennen, ziemlich schnell feststellten. Sprüche wie "ach, is umsonst, da mach ich halt mal mit, keine Ahnung wer Fettes Brot ist" schallten durch die Mics. Hö! Allerdings kam bei mir auch nicht so richtig die Stimmung auf weil es quasi taghell war im Funkhaus. Nur die Bühne war im schönen Dunkel und auch die andauernde Werbung auf der Leinwand und den Fernsehern war nicht wirklich ein Pluspunkt. Schade!
Abwechslungsreich ging es dann auch flott weiter, wir haben doch keine Zeit. 'Was in der Zeitung steht' wurde in ner straigten Punkrockversion runter geschmettert. Daumen hoch! Wer braucht schon Hip Hop Beats auf nem Rapkonzert? Genau! Keiner! Und das dachten sich auch Fettes Brot und ließen die Band einen flotten Ska zu 'Der beste Rapper' aufs Parkett legen. Herrlisch! Hit an Hit und dann 'The Grosser' im Reggae Kostüm, komplette Narrenfreiheit, und da sagt man immer die Nordlichter hätten keinen Humor.
Den einen oder anderen Song gabs dann aber doch mal in der normalen Version, wie zum Beispiel bei 'An Tagen wie diesen'. Hier durfte dann auch Gitarrist Pascal Finkenauer, der Typ da hinten im Pflegeroutfit, mal ins Rampenlicht rücken und sich den Gesang mit Renz, Boris und Schiffmeister teilen. Irgendwie kein Wunder, ham sie das doch damals zusammen geschrieben.
Hin und wieder gönnten sich die drei Hauptprotagonisten dann auch mal eine kleine Verschnaufpause und witzelten ein wenig. "Wofür macht man den Scheiß? Geld! Nein, das ist erst der zweite Grund. Frauen!" Das hätte auch genauso gut von Azi kommen können, man könnte fast meinen die ham zu viel Frau Mansmann gehört. Höhö!
Kommen wir zur geilsten Aktion des Abends: Björn aka Schiffmeister hampelt so auf der Bühne rum und trifft mittm Fuß sone Kameratante, die im Fotograben steht, am Hinterkopf. Die dreht sich natürlich um, Schiffmeister bückt sich zu ihr runter und entschuldigt sich. Wenige Augenblicke später bückt er sich wieder und wischt sich mit der Hand seine weißen Pornotreter ab, grandios!
So richtig ausgelassen wurde die Stimmung dann nochmal zu den großen Hits der letzten Jahre, ganz vorne dabei natürlich 'Emanuela'. Hach, was waren das noch für Zeiten, Fettes Brot uuuund Sido feat. The Brainless Wankers bei Raab seinem Songcontest? Wer hat da damals eigentlich gewonnen? Egal! Viel wichtiger, der Gitarrist vom Nervenkostüm, Namen hab ich nich gefunden, ätsch, verkackt den schönen Anfang von 'Emanuela'. Na, beim zwoten Mal hats dann geklappt.
Das wars dann auch schon so quasi, Zugabe. Die Begann mit nem Cover 'Hamburg Calling'. Ja genau, das Orginal ist natürlich von The Clash, welche man ja bekanntlich nicht covern darf. Fettes Brot machen das aber durchaus sympathisch. Auf jeden Fall ein Pluspunkt auf einem der neuen Livealben. Ich glaub das hat sich auch noch keiner getraut, oder? Zwei Livealben an einem Tag zu veröffentlichen? Andere Bands machen da einfach ne Doppel-CD, irgendwie schade.
Aber wir schweifen ab. Als vorletztes Stück wurde dann nochmal was wirklich Altes mit 'Können diese Augen lügen' rausgekramt und nach der Frage "Seid ihr bereit für eine ordentliche Abschluss-Zerfickung?" gabs dann, von allen erwartet, 'Schwule Mädchen' als Stimmungshöhepunkt am Ende. Sollte man jedenfalls meinen, die Radiosender und Kamera Leute hatten ihren Betrieb längst eingestellt, wir unsere Becher weggebracht (für die Statistik: kleines Becks 3 Euro!), umsonst Poster und Buttons geholt und uns quasi auf den Heimweg gemacht. Aber dann gabs nach ner echt langen Pause noch den ersten richtigen Kracher von den Broten. Na? Natürlich 'Nordisch by Nature'...
...ja, alles in allem ein schickes Konzert. Natürlich wünscht man sich ja normalerweise nicht nur die Hits zu hören, aber heute war das ausnahmsweise, bei mir jedenfalls, anders. So richtig großer Fettes Brot war ich nie, obwohl ich sogar die ersten Alben seit Jahren hab. Heißt mir ham dieses mal die Hits gereicht...
...in Zukunft werd ich mich damit aber mehr beschäftigen. Nach dem noch deutlich besseren Konzert 2008 auf dem Open Flair hatte ich das schonmal vor, hups, irgendwie vergessen. Aber jetzt wird erstmal das Doppel-Livealbum gekauft, welches ja eigentlich keins ist, sondern zwei, hö!
Fazit also: Hat Spaß gemacht, und in Tagen wie diesen, höhö, muss man wohl leider auch die Band verstehen, dass sie sich an so nen Dreck wie die StreetGigs verkauft. Und da wir beide quasi fasten, gehts fix ab nach Hause. Keine Milchbar, kein Trinkteufel, keine Bordsteinkante. Langweilig.
Tschööööööööj!

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frau wolfram
(frau wolfram)
03.03.2010 16:02
ICH fand das Pink super. Und meines erachtens nach hat Emanuela 3 Anläufe gebraucht, eure Hoheit.
o.

09.03.2010 01:58
ein bisschen mehr kritik am werbehintergrund hätt ich schön gefunden.
oder darf man einem geschenkten gaul tatsächlich nicht ins maul schauen?
Bönx

09.03.2010 17:29
Moment ich zitiere mich selber:

"...grässliches Telekom-pink..."

"...und auch die andauernde Werbung auf der Leinwand und den Fernsehern war nicht wirklich ein Pluspunkt"

Hätte ich mehr darüber geschrieben hätten wieder alle gemotzt, dass ich zu viel motze ;)
hengst

10.03.2010 14:37
Außerdem ist Kritik an rosa Werbung homophobe Scheiße!

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Band:
Fettes Brot
Musikstil: HipHop, Pop
Homepage: http://fettesbrot.de
Konzertberichte: 7

Location:

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