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Streetlight Manifesto, Templeton Pek, 01.05.2013 in Köln, Luxor - Bericht von Gerdistan

Streetlight Manifesto, 01.05.2013 in Köln

Streetlight Manifesto haben vor ein paar Wochen eine ziemlich vage Ankündigung rausgehauen, die nicht das Ende der Band bedeutet, aber irgendwie doch. Da sie davor aber noch mal in Europa auf Tour sind, bleibt einem natürlich nichts anderes übrig, als zum Konzert nach Köln zu fahren, auch wenn das im Luxor ist. Deren Ticketshop funktioniert auch nicht vernünftig, zum Glück habe ich das noch am 30.4. gemerkt und meinen Homeprinttickets hinterhertelefoniert, was dann auch geklappt hat. Nach einigen weiteren Schwierigkeiten, weil ich Jenz und Frau Aal die Abfahrtszeiten des Zuges am Düsseldorfer Flughafen und nicht am Düsseldorfer Hauptbahnhof durchgegeben habe, treffen wir uns im Zug und können bei einem frischen Nobelaner-Pils noch ein paar Analysen über die frühen Werke von Thomas Mann kackt sich in die Hose durchgehen.
Vor der Tür treffen wir diese Person, die nicht erkannt bleiben möchte. Er und seine Freunde haben aber immerhin schon in Erfahrung gebracht, dass es eine Vorband geben wird, das war im Internet nämlich nicht auszumachen. Meine Hoffnung, noch mit dem letzten Zug nach Münster zu kommen, versiegt.
Drinnen bestellt Earthworm Jenz erstmal drei Pils (für horrende 3,20 im Plastikbecher. Frechheit!), ich checke den Merch ab, weil Petersilie gerne ein Tourposter haben wollte. Schade Schokolade, gibt keine, aber immerhin weiß ich jetzt, dass die Vorband Templeton Pek heißt.
Und das sind die da auf der Bühne. Für dieses Foto musste ich mich schon arg weit nach vorne arbeiten, was aber nicht daran liegt, dass es bei Templeton Pek so voll ist, sondern daran, dass der Laden so beknackt geschnitten ist.
Öhm joa, musikalisch begeistert mich das hier wenig, klingt wie ne Rise-Against-Coverband, die jetzt eigene Lieder macht. Muss nicht sein, aber muss ich mir ja auch nicht geben.
Aus irgendeinem Grund fanden wir den kreisrunden Schatten unter den Bierbechern total faszinierend - kann daran gelegen haben, dass es nicht mehr das erste war. Weil der Laden so mies geschnitten ist und die Toiletten direkt bei der Bühne, ist man zum Pissen schneller vor der Tür als auf dem Klo, das kann doch auch nicht so ganz im Sinne der Anwohner sein.
Nuja. Genug über den Laden abgelästert, immerhin haben sie nen Booker, der Streetlight Manifesto ins Haus geholt hat. Streetlight Manifesto ist eine siebenköpfige Ska-Punk-Band aus New Jersey, angeführt von Tomas Kalnoky, der auch bei den ersten Alben von Catch 22 der kreative Kopf war.
Das ist der junge Mann in dem roten Hemd hier, das er gefühlt bei jedem Auftritt trägt. Vor ein paar Tagen beim Groezrock jedenfalls auch. Die Band scheint jedenfalls in Deutschland nicht ganz unbekannt zu sein, obwohl es draußen noch Abendkasse gab, ist der Laden gerappelt voll.
Musikalisch gibt es hier ausgefeilten Skapunk auf die Ohren, bei dem die Hornlines so komplex konstruiert sind, dass man von einem zehnsekündigen Ausschnitt eines beliebigen Songs drei verschiedene Ohrwürmer kriegen kann. Dafür brauchen sie dann auch zwei Saxophone, Posaune und Trompete.
Publikum: Begeistert. Im Gegensatz zum Groezrock ("Trumpets are shit") ist der Sound hier wenigstens auch echt gut, das setze ich bei einer Band wie dieser allerdings auch voraus. Hab die mal vor Jahren in Bochum in der Matrix gesehen und da war der Sound relativ mies, das konnte man sich nicht mal mehr schönsaufen.
Lustige Lichteffekte! Die Band ist übrigens bei Victory Records unter Vertrag und nicht die erste (wahrscheinlich auch nicht die letzte), die ziemliche Querelen mit dem Label am Laufen hat. Das äußert sich unter anderem darin, dass das Album nicht am Merch verkauft wird, obwohl es eigentlich fertig ist.
Unter anderem wurde von der Bühne dazu aufgerufen, sich das Album gerne aus "anderen Quellen" zu besorgen. Haben die kein Problem mit, haben die kein Problem mit!
Am Anfang standen wir links außen am Rand, weil der Sound da nicht ganz optimal ist, werfe ich mich auch mal in die wabernde Masse vor der Bühne, was keine so gute Idee war. Nach wenigen Sekunden triefe ich vor Schweiß (der dabei nicht notwendigerweise mein eigener sein muss), hier und da fallen Leute um, Jungejungejunge, ne, ist mir zu voll, wieder raus.
Ein Großteil der anderen Leute scheint damit aber kein Problem zu haben. Vorne rechts im grünen Shirt ein anderer Freund von mir, mit dem ich eigentlich zusammen hinfahren wollte, was aber so endete, dass wir getrennt angereist sind, auf dem Konzert ca. 30 Sekunden miteinander geschnackt haben und dann auch unabhängig wieder zurück sind. Naja!
Crowdsurfer gibts auch eine hand voll, nicht so viele dass es nervt. Musikalisch werden ein paar neue Stücke dargeboten, hauptsächlich aber Material vom Debütalbum "Everything goes numb" und der späteren Platte "Somewhere in the Between", die zweifellos die Alben sind, mit denen sich SLM ihren Status in der Szene hart erarbeitet haben.
Von der Keasbey Nights (eigentlich von Catch 22, mit SLM nochmal komplett neu aufgenommen) gibt es gar nichts zu hören, keine Ahnung ob da neue Streitigkeiten entbrannt sind, ich meine dass die Band die Zeile "if you hate me so much, then stop singing my songs!" ziemlich inbrünstig gebrüllt hat.
Apropos inbrünstig brüllen: Die meisten Bläser singen tatkräftig mit, wenn sie gerade nicht zu spielen haben, was zu Spitzenzeiten zu fünfstimmigem Gesang führt. Von den 200 Stimmen (geschätzt) im Publikum mal abgesehen - Chancen, dass sich meine Heiserkeit bis zum Freitagmorgen, an dem ich wieder vor Studenten stehen muss, gelegt hat, sehe ich leider keine.
Die Band spielt ihr Zeug sehr professionell runter, keine verkackten Einsätze, kein gar nix. Ansagen sind recht rar gesät, aber immerhin erzählt Tomas uns, dies sei wohl das letzte Mal aller Zeiten, dass die Band in Köln auftritt. Zum Glück habe ich keine Kosten (19,90 EUR fürs Ticket!) und Mühen (zweieinhalb Stunden Zugfahrt, eine Strecke!) gescheut, um bei diesem Spektakel dabei zu sein.
Nach ca. 70 Minuten ist Schluss, schnell den Rucksack aus der Garderobe geholt (nochmal 1,50€), dann gibts noch ein oder zwei Songs zur Zugabe, besonders viele waren es nicht. Trotz der fulminanten Darbietung der Band wird sich im Publikum gelegentlich über Fußball ausgetauscht, auch ich kann mich von diesem Vorwurf nicht zu 100% freisprechen.
So, alle nochmal winken und ab dafür. Konzert erstklassig, Laden eher mäßig, Streetlight Manifesto gerne wieder, vermutlich jedoch nicht. Sehr Schade. Einzig "Point/Counterpoint" hätten sie noch spielen können, aber naja, Jammern auf hohem Niveau. Mit der 9 über Heumarkt und Neumarkt (immer wieder verwirrend!) nach Deutz, von da fährt auch direkt der RE1 bis Düsseldorf. Jenz und Frau Aal freuen sich noch über die angenehm kurze Rückfahrt.
Ein paar spannende Partien Motorradquartett (öey, gawagen! bröööömmm!) später sind wir dann auch in Düsseldorf, ich versuche mal mein Glück mit der Bahn und fahre durch bis Hamm, wo ich sagenhafte fünf Minuten Umstiegszeit zum letzten Zug nach Münster habe. Während der Fahrt sammelt der Zug sieben Minuten Verspätung an, die er aber auf der letzten Teilstrecke wieder los wird - hab ich ein Glück. Um 01:29 falle ich todmüde ins Bett. Bis zum nächsten Mal, euer Gerd

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Axel O.

04.05.2013 10:54
Gawagen......... wwrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrmmmm!!!

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