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Frost Punx Picnic: Finisterre, NoWhiteRag, Geranium, 22.02.2014 in Mülheim/Ruhr, AZ Mülheim - Bericht von Fö

Frost Punx Picnic, 22.02.2014 in Mülheim/Ruhr

Frost Punx Picnic Nummer 10. Das erste Mal, dass ich diese Veranstaltung besuche! Muss es ja auch mal geben. In den letzten Jahren war die Situation eigentlich immer gleich: Es spielt maximal eine Band die ich kenne und ich hab eigentlich keinen Bock auf die Menschenmassen. Und dieses Jahr? Genau das selbe! Bis kurz vor Abfahrt kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, heute den Gang nach Mülheim anzutreten. Kein Bock auf Krach, kein Bock auf Menschen, wie dat halt so ist. Andererseits: Zuhause bleiben ist auch keine wirkliche Alternative. Und Schlossi ist so Feuer und Flamme für die Veranstaltung, dass sie sogar alleine hinfahren würde! Na okay, bin ich mal nicht so. Paar alkoholfreie Biere als Wegproviant eingepackt und ab an die schöne Stadt an der Ruhr.
Als wir ankommen, spielt gerade irgendeine Band - kommt vor. So Krach, ziemlich getragen, eigentlich sogar ganz okay, aber bevor wir uns auch nur auf die Klänge einlassen können, ist der Auftritt auch schon vorbei. Hm, nagut. Zeitpläne hängen hier und da aus, aber da beim Frost Punx ausschließlich Bands eingeladen werden, deren Namen man sich eh niemals merken kann, hab ich keine Ahnung wer das war. Ist aber eigentlich auch egal, hab nämlich nicht einmal ein Foto gemacht.
Dafür von GERANIÜM aus ich dachte Belgien aber es war dann doch Frankreich, nämlich Strasbourg. Schöner Krach. Crust-Doom oder wie auch immer, sehr laut zumindest und mit durchaus fähigen Typen an den Instrumenten. Entfaltet ne ganz schön suppige Soundwand, die Form von Musik die einen erstmal ziemlich baff staunen lässt. Es sei denn man heißt Coco, dann verschwindet man nach 15 Sekunden wieder aus dem Raum.
Beim Gesang (sofern man das Gesang nennen kann, ist halt die Form verbalen Ausdrucks bei denen man nicht ein Wort vom Text verstehen kann) wechseln sich Schlagzeuger und Gitarrist ab, was ein recht stimmiges Gesamtbild ergibt. Ordentliches Gebolze, herrlich böse und voll von Hass, so mag ich das. Schöner Soundteppich. Soll von Platte auch einiges können, wie Schoko versichert, auch wenn er ebenjene nicht erstehen konnte, weil die flugs ausverkauft wurde als er nur eben aufs Klo ging. Scheint, als habe die Band noch einige mehr Leute begeistern können.
Müssen sogar noch ne Zugabe geben, was sie auch gerne tun. Der Zeitplan hinkt zwar schon ziemlich, aber das stört hier keinen groß, hätte mich auch sehr verwundert wenn dem so gewesen wäre. Überhaupt entspricht das Frost Punx genau dem Bild, das ich davon hatte! Die ganze Halle ist voll von schwarzgekleideten zugetackerten Crustpunkern, dazwischen ein paar lila Iros. Die Köter fehlen noch, aber die sind heute verboten. Schade.
Ich frage mich ja, was passiert, wenn die Horden von Besuchern alle mal gleichzeitig ne Band sehen wollen. Un-mö-glich! Weil, wie erwähnt, die Halle gut gefüllt ist, ebenso wie der Tresenraum, aber der Konzertraum selbst halt nur bedingt das entsprechende Fassungsvermögen hätte. Aber nun, wie mir schon oft im Vorfeld versichert wurde, um die Bands gehts beim Frost Punx nicht. Schade, dass unsere kleine Reisetruppe im nüchternen Zustand nicht allzu viel Bock auf das umgebende Trinkgelage hat. Erleichterung, als die nächste Band beginnt.
NO WHITE RAG! Endlich mal ne Band, die mir schon vorher ein Begriff war. Aus Italien kommend und in Deutschland beheimatet auf dem famosen Subwix-Label, weswegen der musikalische Output mir schon des Öfteren durch die Ohrmuscheln geblasen wurde - nur eben noch nie live. Musik: rotziger Hardcore-Punk bis Streetpunk, ordentliches Paket für die Nieten-Iro-Fraktion.
Und ich bin wirklich begeistert! Echt mal, vermutlich hatte ich einfach nicht erwartet dass wir heute auch so nen Pogopunk serviert bekommen, entscheidenden Anteil am Gesamterlebnis hat aber auch das Publikum, darunter beachtlich viele die sich als textsicher erweisen (okay, einige tun einfach nur so, was auch witzig ist), und das bei größtenteils italienischen Texten!
Ordentliche Feierei vor und auf der Bühne, stark. Um Ansagen sind die Italiener auch nicht verlegen, sie scheinen sich spürbar wohl zu fühlen im DIY-Spirit des Frost Punx, wunderbar. Und die Songs, ja, die zünden bei mir live um einiges mehr als auf Platte. "Generazioni", "Punk means Action", "Pirates", das sind schon ziemliche Punkrockfinger-Hits.
Auch hier muss mal wieder ne Zugabe sein, es trifft den Coversong "Johnny B. Goode", aber in ner abgefahren schnellen Streetpunk-Version, kann schon was. Dass die Band sich gerne mal am Hochgeschwindigkeits-Rock'n'Roll orientiert hat man ja vorher schon gemerkt, aber hier kommt das nochmal so richtig zum Zuge. Gute Band. Ich kann mir sowat zwar auch nicht jeden Tag geben, aber hier und jetzt war das mal genau richtig.
Hauptgrund unserer Anwesenheit sind aber die nun folgenden FINISTERRE. Geht wieder eher in die krustige Düster-HC-Ecke, gar nicht mal so weit entfernt von Geraniüm, mit denen sie schließlich auch letztens erst ne Split rausgebracht haben. Mit dem Unterschied, dass hier ne Frau am Gesang ist, auch wenn man das aus Angst vor Gender-Diskussionen gar nicht extra betonen sollte, aber da es diesbezüglich auch ne Ansage gab (ging um Mackertum im Hardcore und irgendwas mit dem Binnen-I), kann das ja durchaus mal zur Sprache kommen.
Kommen aus dem Umfeld des Kölner AZ und zelebrieren amtlich getragene Soundwände, dazu aggressiver Brüll-bis-Growl-Gesang, bei dem man mal wieder kein Wort versteht, mal abgesehen von einigen ruhigen Passagen in denen der Sprechgesang favorisiert wird. Es scheint aber Texte zu geben, zumindest brüllen hier und da mal Leute mit, wenn ihnen das Mikrofon entgegen gehalten wird.
Schon echt amtlich, was die Bande da rüber bringt. Publikum hat auch Bock, das spürt und sieht man. Wusste gar nicht, dass man zu solcherlei Musik so exzessiv pogen kann. Ist ja auch ein besonderer Anlass - zwischendurch lässt die Band durchblicken, dass sie heute ihren 200sten Auftritt absolviert. Glückwunsch. Spielen die echt so häufig? Oder gibt's die einfach schon 20 Jahre? Irgendwas hab ich wohl verpasst.
Nunja, alles cool. Nicht hundertprozentig meine Musik und definitiv nix was ich mir zuhause anhöre, aber live lässt man sich ja ganz gerne mal umblasen. Anschließend spielen noch alle meine Lieblingsbands, aber da gerade ein Zug fährt und die Augenlide vornüber kippen, verabschieden wir uns auch schon wieder. Man soll's ja nicht übertreiben. Tschö mit tsch.

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