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Statues on Fire, Barren Land, The Night, 12.04.2014 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Fö

Statues on Fire, 12.04.2014 in Schwerte

Dritter und letzter Abend meines kleinen Veranstaltungs-Marathons. Üblicher Tagesablauf: Betten machen, Frühstück für den nächsten Morgen kaufen, Sachen einpacken und ab zur Location. Mittlerweile Routine? Nö. Den Punkt "Sachen einpacken" schaffe ich nicht ganz, vergesse meine Kamera und hab stattdessen ne Portion Kartoffelsalat dabei. Na, immerhin! Gute Ergänzung zur Suppe, die nun gemeinschaftlich gekocht wird. Fotos heute aus den Kameras von Fredi und Gesa, vielen Dank dafür! Bericht aus meinen Fingern, ich werde mich kurz zu halten versuchen, weil, ihr wisst ja, eigen Veranstaltungen zu lobhudeleien ist doof.
Nach den letzten beiden Sachen ist die Publikumsresonanz heute etwas magerer, aber das ist okay, 500 Leute hätten eh nicht ins Rattenloch gepasst. Dass es dann gerade mal knapp über 20 waren, war schon etwas enttäuschend, zumal den Tag nicht wirklich viel anderes in der Gegend los war, aber ihr wisst ja, manchmal verlierste und manchmal gewinnen die anderen. Im Rattenloch wie immer alles vom Feinsten, 90% der Anwesenden scheinen den Kater ihres Lebens zu haben (Bands eingeschlossen), aber das Bier (es gibt Hövels im Angebot! Das Rattenloch wird langsam doch exquisiter!) fließt schon fleißig.
Erste Band: BARREN LAND! Aus umme Ecke, also dem Ruhrgebiet stammend, recht frische Zusammenstellung mit Leuten von Sidetracked und Dead End David. Musik bleibt auch angenehm im Bereich des angepissten Hardcore-Punk mit kräftigen Organen und zerdreschendem Instrumentarium.
Allerdings die eher düstere Variante. Nicht furchtbar höllendüster, aber zumindest so ein in-tiefes-Loch-gefallen-düster. Musik, mit der ich live deutlich mehr anfangen kann als auf Platte, deswegen fehlen mir da auch grad die Vergleichsreferenzen. Eigentlich fallen mir da lediglich "Ruins" ein, aber die fallen mir irgendwie immer ein sobald Hardcore-Punk in die dunkle Ecke abdriftet. Aber ganz so dunkel sind Barren Land eigentlich nicht.
"Thinner" würden mir noch als Vergleich einfallen, falls die jemand kennt. Ganz ähnlich wie die Berliner schaffen es Barren Land, zwischendurch mal sowas wie Melodie durchblitzen zu lassen, schlagen dabei aber nicht die volle Kurve in Richtung Eingängigkeit ein. Der Gesang gefällt mir, schön wütend-keifend, zwischendurch aufgelockert durch Frids Gebölke. Knackig-kurze Songs, und auch der Auftritt kommt ziemlich schnell seinem Ende entgegen.
Also: Kurzweiliges Vergnügen, konnte was. Nächster Auftritt übrigens am 26.4. mit "Die Bullen" und "Überflüssig" in Herne. Scheint, als seien Barren Land ein wenig auf Veranstaltungen abonniert, auf denen keine Band zur anderen passen will. Höhö.
Aber welche Band passt schon zu Horrorpunk? THE NIGHT sind nun an der Reihe. Sie begleiten Statues on Fire für ein paar Shows und geben heute ihren Live-Auftakt. "Neue" Band von Burn und Leuten aus dem Skum-Umfeld, erzählt man sich.
Bezeichnen sich selbst als "KISS in asozial", was schonmal hohe Erwartungen weckt, sich aber weder visuell noch akustisch so wirklich bestätigt. Wobei, die weiß geschminkten Gesichter in Kombination mit dem Asi-Style aus Jogginghose oder dem schlaffen Mantel, ja doch, is was fürs Auge.
Burn hat sich sogar ne anständige Asi-Brust aufs Shirt gepinselt. Täuschend echt. Dazu monströse Stiefel, Knieschoner und Stretch-Jogger - der Mann kann einfach alles tragen.
Noch ein Highlight: Die Sticks-Halter von Drummer Christoph. Kreativ muss man sein! So, Optik abgehakt, was ist mit der Musik? Oder, anders ausgedrückt, ist mit der Umschreibung "Horrorpunk" nicht eh schon alles gesagt?
Ich würde fast sagen: Ja. Die schnellere und punkigere Variante von Horrorpunk, nicht so übertrieben schaurig, aber eben doch deutlich Misfits-orientiert. Die Phase, wo ich dieses Genre gehört hab, ist bei mir schon ne Weile vorbei, aber nunja. Ganz souverän, haut mich aber nicht vom Hocker.
Positiv zu erwähnen seien einige durchaus stimmige Whohoho-Chöre (nicht originell, aber kann man machen) sowie ein Coversong von Ramones' "Pet Sematary". Gesang könnte druckvoller sein, der Auftritt ansonsten schön tight.
Danach dann: STATUES ON FIRE! Das Debütalbum "Phoenix" drehte sich bei mir in den letzten Wochen ziemlich häufig auf dem virtuellen Plattenteller (ab heute auch auf Vinyl, die habense nämlich dabei). Super! Bin ja erleichtert, dass die Platte so ein Hammer ist und die Liveperformance da problemlos mithalten konnte, als ich das Konzert zugesagt hatte gab es ja lediglich Demo-Aufnahmen.
Aber die Information, dass hier auch zwei Leute der Nitrominds aktiv sind, reicht ja eigentlich. Konnte mit denen auf Platte zwar nie wirklich warm werden, aber live immer ne Macht. Beispielsweise auch vor 6 Jahren hier im Rattenloch, als ein Schwimmreifen die Poolparty auslöste und die Band anscheinend anschließend noch gut an der Theke Gas gegeben hat, woran sie sich heute noch mit Freude zurück erinnern (oder auch nicht).
Schlagzeuger Alex war auch schonmal in der Gegend, mit der Band Kacttus vor zwei Jahren in der Bahía Castrop-Rauxel. Erfahrene Musiker also, und das merkt man. Erfahrene Trinker übrigens auch.
Auftritt macht verdammt Laune. Skatepunk, Melodic Punkrock, Hardcore, mit ordentlich Biss. Geil! Sehr schade, dass publikumsmäßig heute nicht allzu viel los ist, die Band hat definitiv mehr Zuschauer verdient.
Gespielt wird so ziemlich das komplette Album, genau festhalten kann ich das jetzt nicht, aber da es ja schließlich bisher sonst nichts von den Jungs gibt, liegt das ja eigentlich auf der Hand.
Entsprechend wird der Auftritt auch relativ kurz. Ansagen zunächst auch eher dürftig, später wirds aber lockerer, sowohl Band als auch Publikum. Sänger André erzählt zwischendurch noch von seinem Job als Tourmanager und der häufigen Trennung von der Familie, was er im Song "Dear" verarbeitet hat.
Publikum. So von einigen Gesichtern her könnte das genauso gut auch im Sonic Ballroom aufgenommen worden sein, bloß dass da mehr los war. Einige Kölner heute vor Ort. Schön!
Auftritt echt gut, mich grämt nur etwas das dürftige Publikum, aber gut, muss man auch mal drüber weg sehen können. Zumal die Anwesenden ihren Spaß haben - was sich aber erst gen Ende so richtig zeigt. So müssen Statues on Fire unter tosendem Jubel für ne Zugabe zurück auf die Bühne, und auch das reicht den Leuten nicht. Also noch ne Portion obendrauf, damit auch alle glücklich sind. Yeah!
Am Merchstand geht's anschließend zu wie auf dem Basar, da fliegen so einige Geldscheine und Waren über den Tresen, sehr schön. Also doch noch ein erfolgreicher Abend. Das Bier wird auch nicht wirklich leer, und obwohl die Band morgen relativ früh wieder fahren muss, sind alle noch ziemlich fleißig an der Flasche und nachdem wir irgendwann im Casa Fö aufgeschlagen sind, sieht's bis auf Einzelfälle eher weniger nach Schönheitsschlaf aus. Gegen 5 fallen die letzten Leichen ins Bett, um 4 Stunden später am Frühstückstisch zu sitzen. Respekt! Statues on Fire sind noch ein paar Tage auf Tour, unter Anderem mit ihren Freunden von Bambix, sollte man sich geben! Hopp hopp!
Wie immer: Danke an Bands & Crew, danke an Rattenloch & Crew, danke an die Besucher und alle anderen Involvierten!

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(Fö)
14.04.2014 20:29
http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/punker-geburtstag-endet-mit-poebeleien-und-schlaegereien-id9241538.html
"Einige der Gruppe hatten die Absicht geäußert, zu einem Konzert nach Schwerte weiterzuziehen."
Ach, die Absicht zählt...

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