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Pascow, Duesenjaeger, Christmas, 26.04.2014 in Köln, Gebäude 9 - Bericht von Fö

Pascow, 26.04.2014 in Köln

Pascow-Konzert Nummer Drölfundfrünfzerzig. Quasi schon fast ein Jubiläum. Außerdem das elfte Konzert der Kurz-vor-Panik-Tour (vom Releasekonzert mal abgesehen), was immerhin eine Schnapszahl ist, weswegen Ulf selbstverständlich auch nicht fehlen darf. Wir reisen heute in der gemütlichen Regionalbahn an. Allerdings habe ich beim Raussuchen der Verbindungen mal wieder nicht bedacht, dass Samstags manchmal Fußball ist und dann die Züge randvoll mit Idioten sind. Hat aber immerhin den Vorteil, dass die anderen Idioten (namentlich "Junggesellenabschiede") gar nicht erst zu uns durchdringen können. Puh, Glück gehabt. Dafür ist die Luft im Zug wie auf nem Pascow-Konzert (nur in unangenehm) und als wir irgendwann in Köln-Deutz aus der Bahn fallen, können wir keine Menschen mehr sehen. Was haben wir Glück, dass beim Vorglühen im Rheinpark ausschließlich fabulöse Überwesen dabei sind, und keine Menschen. Puh.
Das Gebäude 9 sollte ja weg, wollte aber nicht, darf nun erstmal bleiben, trotzdem bleibt natürlich ungewiss wie oft man hier noch schöne Konzerte erleben darf, aber so wirklich oft war ich ja eh noch nicht hier, die Kölner hätten da vermutlich mehr dran zu schlucken. Als wir ankommen, gibt's das übliche Begrüßungsgelaber und Honig-ums-Maul-schmieren, so dass ich den Anfang von CHRISTMAS verpasse.
Ist der Anfang von "Christmas" eigentlich "Heiligabend"? Naja, wie auch immer. Halbnackt wie das Christkind zu seinen besten Zeiten präsentiert sich Max Mötherfucker gut gelaunt auf der Bühne, die viel zu klein zu sein scheint für sein monströses Ego. Ich weiß außerdem zu Protokoll zu geben, dass die Band heute durchweg perfekt gestyled ist, zumindest für meine doch eher rudimentär zu bezeichnenden Begriffe.
Der Style-Sheriff nämlich lässt sich entschuldigen, er habe heute Wichtigeres zu tun. Buh! Dabei sind Christmas doch ausdrückliche Bewunderer des Sheriffs und haben ihm zuliebe sogar extra nen guten Freund (Chris) wieder von der Gästeliste geschmissen, damit der Sheriff auch ja akribisch die Mode des Quartetts unter die Lupe nehmen kann. Aber die Wege des Style-Sheriffs sind bekanntlich unergründlich.
Christmas haben einen neuen Schlagzeuger. Mal wieder. Passiert. Lässt auch keinen mehr aufhorchen. Christmas haben doch eh alle 3 Tage nen neuen Schlagzeuger! Der Neue sieht immerhin aus, als würde ihm der Job auch langfristig Spaß bereiten. Also drücke ich mal die Daumen, dass das diesmal länger hält. Vielleicht so 5 Tage!
Auf den Christmas-Auftritt hatte ich mich heute ja besonders gefreut, weil ich mal gespannt war, wie das Kölner Studenten-Indie-Publikum auf die Ausgeburt der Deathpunk-Hölle reagiert. Ich sach ma: Verhalten. Bis auf die 4-5 Turbospacken vor der Bühne, die amtlich die Kutten schwingen lassen.
Highlight heute: Ein Cover von GG Allins "Bite it you scum" für all die Asozialen heute Abend. Leider beschmiert sich Max nicht mit seiner eigenen Scheiße, beschmiert aber immerhin im weiteren Verlauf des Abends mein "Mann kackt sich in die Hose"-Shirt mit frischem Blut. Ich glaube, GG hätte zumindest anerkennend genickt.
Hoppla, am Ende ist noch Zeit. Also wird das frischverlobte Liebespaar Hängöver&McCracking auf die Bühne gerufen und um Unterstützung gebeten für den Abschlusssong "Satanic Rock". Anschließend fehlt eigentlich nur noch der doppelte Rittberger von Max auf die Schulter eines unschuldigen Konzertteilnehmers.
Dafür hat Max immerhin noch fixe empirische Studien gestartet und gefragt, wer alles wegen Pascow hier sei (vereinzelte Klatscher) und wer wegen Duesenjaeger (frenetischer Jubel). Fronten geklärt. Bühne frei für DUESENJAEGER!
Heute gehe ich dem Geheimnis auf die Spur, warum ich mit der Band eigentlich noch nie über Gebühr was anfangen konnte. Was ja eigentlich merkwürdig ist, da die Art Musik mir eigentlich zusagt, die duesenjaeger'sche Melodieführung auch nicht ohne ist und Tobis Art zu Texten auch seinen Charme hat. Was also bringt mich dazu, die Duesis einfach nur "okay" zu finden?
Die Lösung fällt mir heute auf und hat mit einem schweren Trauma aus der wilden Vergangenheit zu tun. Weil ich nämlich Duesenjaeger das erste Mal bewusst wahrgenommen habe bei Bönx im Auto, als dieser begeistert alles mit"sang". Seitdem hab ich jedes Mal, wenn ich Tobi singen höre, Bönx' unrhythmisch-monotone Stimme im Ohr, wie sie immer mit halbsekündlicher Verspätung die Texte mitsingt.
Glaubt mir, das ist echt furchtbar! Fällt mir vor Allem auf bei den Songs der "Las Palmas O.K.". Immer dieser kleine Bönx in meinem Kopf, der zwar nicht alles mitsingt, aber mit Vorliebe die prägnanten Textzeilen. Stellt euch mal vor ihr seid auf nem Unplugged-Konzert von R.E.M. und habt neben euch nen Hosen-Fan sitzen, der euch die ganze Zeit "Who-ho-ho" ins Ohr grölt. Das macht doch das ganze Konzerterlebnis kaputt! Bloß, dass ich vor meinem Trauma nicht einfach davon laufen kann. Ich muss mich dem stellen! Bönx, auf das nächste Duesenjaeger-Konzert fahren wir gemeinsam!
Bönx übertönt sogar die vielen Textsicheren in den ersten Reihen. Geil. Echt eine Wonne, anzuschauen, wie die Leute hier schrittweise weiter durchdrehen und ohne Rücksicht auf körperliche und gesellschaftliche Unversehrtheit betont über die Strenge schlagen. Scheint, als wäre Bönx nicht der einzige, bei dem Duesenjaeger die Ur-Instinkte wecken.
Ansonsten: Ich bin erstaunt, wie viele Songs der Osnabrücker Proberaumverweigerer ich beinahe auswendig kenne, wobei ich aber beständig versuche, den Gesang komplett auszublenden und mich rein auf das Instrumentale zu konzentrieren, weil mir das sonst einfach zu viel wird. Aber so rein instrumental sind Duesenjaeger auch okay.
Da kann man sich auch mal nen Tomatensaft gönnen. Heute übrigens das erste Pascow-Konzert seit Langem, bei dem ich keine Aufgabe habe, kein Merch machen muss und nicht Veranstalter bin, wodurch ich viel mehr in der Genießer-Rolle bin. Gleiches gilt für Peter. Er hat sein Shirt farblich an das Getränk angepasst, na, das wäre doch auch was für den Style-Sheriff.
Zurück zu Duesenjaeger. Gute Band, muss ich zugeben. Die Zuschauer sind begeistert, um mich rum wird fleißig mitgesungen und keiner von denen klingt auch nur ansatzweise wie Bönx, was ich nur begrüßen kann. Danke, Duesenjaeger-Fans.
Hier, kurzer Schwenk in den Zuschauer-Rang. Offen gestanden hätte ich nicht mit so viel Andrang schon bei Duesenjaeger gerechnet, umso mehr Spaß macht es, das Treiben vor der Bühne zu beobachten. Dickes Grinsen bei mir. Und bei den Duesenjaeger-Jungs ebenfalls.
Abschließend wünscht Tobi uns noch viel Spaß bei Pascow und kündigt an, soeben in deren Setlist gelinst zu haben und dort 58 Lieder entdeckt zu haben. Alex Pascow will direkt auf die Bühne stürmen und Tobi für diese dreiste Lüge umgehend aufknüpfen. Vier Bodybuilder-Schränke mit rotblauen Samt-Unterhosen können ihn gerade noch aufhalten.
Danach: PASCOW mit P aus Gimbweiler mit G. Wat soll man da noch sagen? Das Gebäude 9 ist seit Wochen ausverkauft, 450 Leute plus ein paar Zerquetschte (haha, immer wieder gut) passen hier rein und dienen nun fleißig der Party. Irre! Für mich, abgesehen vom Releasekonzert, das bisher beste Konzert der Tour, vielleicht auch weil ich, wie obig schon angemerkt, heute keine Aufgaben habe und mich voll und ganz dem Bühnengeschehen widmen kann.
Ist ja immer schwierig, bei Läden mit ner gewissen Größenordnung noch sowas wie ne intime Konzertatmosphäre zu schaffen - aber Pascow meistern das, und das Publikum spielt dankbar mit. Großartig! Hier der Sprung von Alex in die Massen bei "The Strongest of the Strange". Ich vermisse zwar Cecilias Gastgesang, wie wir sowieso den ganzen Abend fortwährend die Baboon Show vermissen, aber im Herzen sind sie natürlich bei uns.
Also schwelge ich fleißig in Glücksgefühlen, während neben meiner noch hunderte weitere Kehlen fleißig jede einzelne Textzeile skandieren, dazu ein schönes Menschenchaos vor der Bühne und Luft wie in ner vollgestopften Regionalbahn (der unendliche Vergleich. Check.). Stark. Scheint fast so, als habe die Stadt Köln Pascow eingeladen, damit diese das Gebäude 9 direkt mal abreißen.
Der Style-Sheriff hätte vermutlich auch seine Freude. Die Farbnuancen bewegen sich zwar zwischen first black und new black, aber immerhin ist alles stimmig. Dafür ist Gesa neben mir, sie macht glaube ich gerade ein Praktikum beim Style-Sheriff und beschwert sich über Flos Haarpracht und die Mischung aus Dreadlocks und halbem Undercut (Flo nennt es "Iro"). Aber Flo gelobt später Besserung.
Ja, genau! Der Flo! Zeigt mit dem Finger auf ihn!
Zur Karnevals-Schunkel-Hymne "Diene der Party" hat sich der Jecken-Fanclub Düsseldorf ne ganz besondere Aktion einfallen lassen und überzeugt durch geschickten Einsatz der Konfetti-Kanone. Fehlen noch bengalische Feuer und bierbäuchige Typen mit wehenden Flaggen, dann sind Pascow endgültig in der Toten-Hosen-Liga angelangt.
Zwischenzeitlich gab es mehr Stagediver als tragende Hände. Ich tu meistens so, als habe ich keine Arme, wenn um mich rum die  Körper über die Massen getragen werden. Wenn sich dann wer beschweren sollte dass ich ihn nicht auffange, kann ich ihn immer noch der Diskriminierung bezichtigen.
"An die Maulwürfe". Klar, da darf Herr Tobi Neumann als Gastsänger nicht fehlen, strahlt dabei übers ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd. Ist ja auch ein besonderes Gefühl, wenn aus 450 Kehlen "Danke Duesenjaeger" gebrüllt wird!
Tobi bedankt sich kurz zurück und zeigt uns, wo oben ist. Das ist insbesondere für jene wichtig, die im Trubel vor der Bühne die Orientierung verloren haben. Ist auch netter, als ihnen einfach nur ein "und dann stirb!" zuzurufen.
Ich wechsel mal kurz die Seite, damit auch Gitarrenvirtuose Swen sein verdientes Foto erhält. Und natürlich, damit ich, multitalentiert wie ich nunmal bin, auch auf dieser Seite der Bühne geflissentlich dafür Sorge tragen kann, das Konzert nach bestem Wissen und Gewissen zu sabotieren. Heute war es glaube ich die Abfolge in der Setlist, die mir zugedichtet wurde.  Ker ey. Nur weil ich "Spraypaint the walls" gestrichen habe...
Hat in Leipzig ja schon wunderbar geklappt: Eine Flasche Pfeffi wandert durch die Publikumsreihen und findet ihren Weg ans andere Ende der Halle, wo Mischer Roland sie begeistert in Empfang nimmt und sich seinen verdienten Schluck Pfeffi gönnen kann. Noble Geste von Ollo! Rolands ausschweifende Dankesrede wird allerdings grob durch eine Ansage von Ollo abgebrochen. So läuft das halt.
Zugaben, und davon jede Menge. Weil Pascow so gerne auf Publikumswünsche eingehen, heute auch mal, erstmalig auf der Tour, "Fuck Off", was fast so gut angenommen wurde wie "Lettre Noir", aber die Begeisterung bei "Trampen nach Norden" und "Nach Hause" nicht toppen konnte.
Und sie hinterlassen ein durchweg zufriedenes, aber dafür klitschnasses Publikum. Frühjahrs-Erkältung sponsored by Pascow!
Anschließend breche ich meinen Schnaps-Rekord, wir schwingen fleißig das Tanzbein und alle sind total ungeheuer gut drauf, das ist ja schon fast unangenehm.
Das Foto hier bekam ich des nachts noch von Ollo per MMS. MMS, das ist dieses neumodische Gedöns mit dem mein Handy nichts anfangen kann, die Online-Benutzeroberfläche meines Prepaid-Providers aber immerhin das hier hervor zaubern konnte. Ich vermute mal, es handelt sich um das Preview zu einem Tanzlehrgang, der demnächst (via Kidnap Music) auf DVD veröffentlicht wird. Außerdem sieht man hier ein Poster und einen leeren Merchstand. Ker, kaum stehen Peter oder ich mal nicht am Merch, schon wird alles leer gekauft...

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