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Useless ID, Above All Glory, 18.08.2017 in Hamburg, Hafenklang - Bericht von Thruntilldeath

Useless ID, 18.08.2017 in Hamburg

Aaaachja, Hamburg mal wieder. Irgendwie läuft doch auch was verkehrt, wenn ich häufiger nach Hamburg als nach inne Schaubude fahre. Aber Hamburg ist diesen Sommer auch kaum auszuhalten vor geilen Bands. The Decline, Nothington, Chixdiggit + unnötige Vorbands braucht kein Mensch alle kacke ne quatsch waren auch alle gut. Sommer, ja, naja, als guter Deutscher hat man, wenn man grad nicht Afd wählt oder Asylantenheime anzündet, vor allem übers Wetter zu meckern, oder den innerstädtischen Verkehr, oder Olaf Scholz, den alten Kackstift. Achne, über den meckern die anderen, das war doch einer von den Guten? Oder schlecht, weil zu wenig geknüppelt wurde? Bleiben wir bei Kackstift.
Wetter ist kacke, doch glücklicherweise gibt es noch Beifahrer*innen aus Kiel nach Hamburg zum Konzert, sodass die CO₂-Bilanz nicht ZU katastrophal ausfällt. Und wie das immer so ist, wenn die Dorfkinder in die große Stadt einfallen, erstmal Tourikrams gucken. Geil!
Der sagenumwobene Hamburger Fischmarkt ist aus der Ferne kaum zu erkennen, versteckt er sich doch unter einer Wolke aus Dunst und fischigem Muff. Erst wenn man die magische Fischmuffgrenze passiert, offenbart sich eine Ansammlung kleinerer Läden mit irgendwas drin. Wahrscheinlich Fisch, aber dieses Rätsel konnte nicht gelöst werden.
Keine drei Schritte neben dem Fischmarkt (oder auch nicht, der Dunst, der Muff, man sieht es nicht) grillt der Henssler. Oder kocht. Oder sowas. Der Henssler ist nämlich ein bekannter Koch, auch aus dem Fernseher und dem Rundfunk im Allgemeinen ganz bestimmt. Gesehen haben wir ihn nicht, aber wenn da sein Name steht, muss er auch da sein, das wäre ja sonst der reinste Tourinepp. Und DAS kann sich Hamburg wirklich nicht erlauben!
Ein weiterer Hinweis auf den eventuell vorhandenen Fischmarkt trifft man keine zwei Schritte weiter. Es ist ein roter Hummer. Witzig. Weitergehen, hier gibt es nicht zu sehen, weitergehen!
Falls es noch nicht bekannt ist: In Hamburg wurden Kräne erfunden, und der Kränersladen. Kräne lügen nicht, also muss es stimmen.
Ausflugshighlight: Der Schellfischpostenoderwiedasheißt, jedenfalls das, wo Ina`s (sic!) Nacht (wasseristok) gedreht wird. Da fotografieren innerhalb verboten ist und auch wirklich nichts besonderes zu sehen war, bleibt es beim Versuch, cool vor dem Laden herumzustehen, um vielleicht von einem Talentscout für die nächste ARD-Vormittagssoap gecastet zu werden. Ich hätte gerne die Rolle des androgynen Sebastians gespielt. Schade.
Irgendwann musste aber jede Reise enden und so kamen wir nach fünfminütigem Fußweg im Hafenklang an. Da ich noch nie UNTEN im Hafenklang war und die Toilette so lustig bunt ausschaut, gibt es hier ein ganz tolles buntes Foto davon. Befürchtungen, dass nicht mehr als 20 zahlende Gäste erscheinen würden, erwiesen sich nach 90 Minuten Wartezeit (zu früh los, dumm) als falsch. Und wer bis hierhin vergessen hat, wer heute spielt...
... USELI aus der Schwiz und ABOVE ALL GLORY aus Hamburg. Angeblich alte Hasen im Geschäft (Hihi, AA) bei ihrem nunmehr dritten Auftritt. "Achja, das wird bestimmt was!", dachte sich auch der Halbkreis vor der Bühne. Dabei sind hier doch local heros am Start. Hamburg, du Kackloch!
Above all glory sind ein Trio aus drei Leuten und sehen so aus wie Menschen, die kleidungstechnisch in den 90ern stehen geblieben sind oder von VANS ausgestattet werden. Und da ein Buch nie nach seinem Cover beurteilt werden sollte, erwies sich auch hier die Schlussfolgerung, dass es sich bestimmt um 90er Skatepunkkram handeln sollte, als vollkommen und absolut richtig. Und für 90er reichen drei Leute auch aus, bei dem Bewegungseifer der drei Herren wäre auf der kleinen Bühne eh nicht genug Platz gewesen. (DAS WAR EIN WITZ BEWEGT EUCH MAL MEHR IHR SEID NICHT DAS PUBLIKUM!) Ansonsten ging das alles ganz fluffig rein. Und falls jemand nicht weiß, wie 90er klingt: So!
Ausnahmsweise mal richtig innovative Musik.
Wendelix singt, und Wendelix hat eine sehr schöne Stimme, um in genau so einer Band zu singen. Ist so. Für alle anderen Musikrichtungen außer selbstgemachtem Techno für schlechte Youtubevideos wäre das nix, aber vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für nach der Skatepunkmelodycorekarriere? Alternativ wohnt der Wendelix einfach weiter im Zelt auf dem Punkrockholiday, wo er nach übereinstimmenden Berichten NIE das Zelt verlassen hat. Nicht mal bei der Ankunft oder beim Abbauen. Zurecht verdient er sich heute die Auszeichnung als Zeltjunge des Abends.
"Der nächste Song ist neu und wir spielen den heute zum letzten Mal." Ja jung, geht doch mit Humor, ansonsten mal 'n büschen ausm Quark kommen und entweder Kacke labern, oder einfach ohne Pause durchballern. Wobei das für den Drummer auch anstrengend werden könnte, da das Tempo doch durchaus eher "HOCH" war. Was mich als Vollidiot in jeglicher musikalischer und menschlicher Hinsicht immer wieder beeindruckt. Der Preis für die beste Vorband des Abends geht an Above all glory, und auch der Preis für den dämlichsten Namen, aber daran hat bestimmt auch Olaf Scholz Schuld.
Ach, siehste, war doch gut, wenn das speckige Honigkuchenpferd sich freu.
Und weil das gut war, gibt es als Belohnung noch die Auflösung, wer USELI aus der Schwiz sein sollen: USELESS ID aus Israel. Oder auch "Die zweitbeste Band aus Israel". Ich persönlich kenne auch nur zwei, von daher muss das stimmen.
"Mh? Zweitbeste? Was? Echt?" Ja.
"Nagut, dann ändern wir das." Kaum zu glauben, dass ich Useless ID heute zum ersten Mal live sehen konnte. Dabei spielen die doch ständig irgendwo auf der Ecke oder Festivals oder oder oder. Nö, tatsächlich, immer verpasst oder nicht hingegangen. Mag auch daran liegen, dass zwischen der "Redemption" von 2004 (Jajaja Schnauze gibt auch viele Alben davor aber hier schreibe objektiv ICH!) und dem aktuellen, unglaublich großartigem Album "State is burning" mich nichts so richtig vom Hocker gerissen hat und die Band unter "achja, ein geiles Album, aber davon spielen die bestimmt eh nichts live" abgehakt wurde.
Ja und wat is? Pustekuchen. Die ersten 45 Minuten bestanden quasi nur aus einem best of der beiden genannten Alben. Ein Knaller nach dem anderen, vor der Bühne endlich Bewegung, noch was zum mitsingen und kurze Erklärungen zu dem einen oder anderen Lied. Was das ganze Leben in Israel für den wohlbehüteten Nordeuropäer nicht greifbarer macht. Wann stirbt hier schon mal jemand durch eine Bombenexplosion auf dem Weg zur Arbeit am Tag nach einem Konzert? Insgesamt scheint das Thema Bomben nicht nur Sodom zu beschäftigen. Suffer for the fame (das mit dem Busexplosiontotusw.) State is burning, How to dismantle an atom bomb, uswusf. Relativ große Bandbreite an Liedern, die explizit nicht wie sonst alle anderen 90er popskatepunksongs nur von Liebe und Herzschmerz handeln. 
Was nich heißt, dass die Band das nicht auch kann, und deswegen wird auch mittendrin, nachdem wir letztes Mal das zweitbeste Liebeslied hören durften, das beste Lied bezüglich der Phase danach verbraten und irgendein unmusikalischer Idiot brüllt sich zu Dying Love die Stimme und eventuell für andere auch die Stimmung kaputt. Ja egal, vor der Bühne rotieren die Besuffskis, hinter dem Halbkreis stehen die Ommas und Oppas, auf der Bühne hören Useless ID gar nicht mehr auf. Und im zweiten Teil des Abends verlagert sich der Fokus dann ein wenig in Richtung der "Mittendrin"-Alben, und auch das macht Spaß. Muss ich doch wohl mal nachholen, allein schon weil Mouse in a maze einfach mal einem total die Schuhe auszieht. Bäm. Kinnlade auf Boden.
Zeit genug für Quatsch bleibt auch, also von R. die Sonnenbrille (und ich das Foto von Facebook) geliehen und Ramones gecovert. Kann man machen, auch wenn's konservative Idioten sind. Die Ramones. Oder zumindest einige. Mh, wobei, bei Burzum könnte jetzt auch so argumentiert werden, dass es ja ok wäre und bla und blub. Nö.
Ende. Aus. Ne, Zugabe. Jaha, State of Fear, vollgas, rumtanzen, mitsingen, abgehen, reicht dann auch? Ne, wollte alles nicht aufhören, beste Unterhaltung, einer geht noch und dann war es leider doch vorbei. Useless ID: Definitiv eine der beiden besten Bands aus Israel. Und wenn die Herrschaften nicht aufhören und weiterhin solche Alben rausknallen, dann braucht auch niemand über den Verlust von NUFAN zu weinen, die Lücke füllen Useless ID mehr als nur aus.
Krantastischer Abend!
Nein. Tschüss.

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