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Zona 84, ...und mir der Mond, 14.11.2017 in Bochum, Neuland - Bericht von Fö

Zona 84, 14.11.2017 in Bochum

Spaß am Dienstag! Thrun fragte, was man denn heute hier so machen könnte. Was eine ungewöhnliche Frage ist, bedenkt man, dass Thrun über 400 Kilometer von hier weg wohnt und er mit seinem bevorzugten Verkehrsmittel, dem Fahrrad, wahrscheinlich einige Tage unterwegs wäre. Aber das hindert ihn ja auch nicht, in Amsterdam oder Augsburg Konzerte zu besichtigen. Man merkt, beides Städte mit A, vielleicht kommt deswegen diesmal eine Stadt mit B wie gerufen. Aber kurz bevor ich mich auf den Weg mache, kommt dann doch der Rückzieher: Er sei leider aufgrund eines wichtigen Geschäftsessens verhindert, lässt Dr. Thrun ausrichten. Tief enttäuscht kündige ich unsere Snapchat-Freundschaft. Pah! Aber dafür ist der größte Punkrocker Dortmunds dabei, der würde für die Strecke Kiel-Dortmund selbst zu Fuß nur 4 Stunden brauchen und ist demzufolge eh viel agiler als Thrun.
Neuland Bochum. Hier finden, wie der geneigte Leser eventuell weiß, öfters mal Akustik-Konzerte gegen Spende statt, und unter diesen Akustik-Bands sind durchaus öfter mal Künstler aus dem Punk-Sektor. Kann mal also ruhig mal vorbei schauen! Auftakt heute mit ...UND MIR DER MOND.
Die hab ich mal vor Jahren im Unten Linx gesehen, aber weil es davon keinen Bericht gab, weiß ich da nix mehr von. Der heutige Auftritt ist dann wohl auch nicht wirklich repräsentativ, wegen Akustik-Set und so, aber man bekommt zumindest eine vage Ahnung von dem, was diese Band ausmacht.
Ist eher so die düstere, new-wavige, nick-caveeske Ecke von Punk, getragen durch recht theatralisch inszenierten Gesang, der erst recht zu voller Blüte kommt, wenn auch die weiblichen Backings mal mit einstimmen.
Ist schon ziemlich hart an der Grenze zum Schlager, wie diese Rezension bereits nahe legte.
Mir geht das live aber noch etwas besser rein als von Platte, klingt irgendwie abwechslungsreicher. Aber dazu mag ich mir kein abschließendes Urteil bilden, da ich die Platte eh lange nicht gehört habe.
Kann man sich mal geben und ist eigentlich ganz nett, aber so auf Dauer ist mir das dann doch zu eintönig. So bin ich dann am Anfang noch angetan und hör gen Ende kaum noch hin. Ein  kürzeres Set wäre auch aus anderen Gründen nett gewesen: Da hier um 22 Uhr Schicht sein muss, sollte eine Band, die nach 20 Uhr startet und dann ne knappe Stunde spielt, doch von selbst auf die Idee kommen, dass das eventuell etwas asozial der anderen Band gegenüber ist. Andererseits weiß ich natürlich nicht, was im Vorfeld so ausgemacht wurde. So denke ich mir aber zwischendurch immer wieder "sollen die Argentinier jetzt mit ner halben Stunde abgespeist werden, nur weil die Bochumer kein Ende finden"?
Veranstalter Tobi hat die Meute natürlich im Griff und sorgt wahrscheinlich alleine durch seine Danksagungen noch dafür, dass der Hauptband weitere Minuten abgezwackt werden. Aber sei ihm gegönnt. Dafür werfen auch alle brav Moneten in sein Mützchen.
ZONA 84 ist eine Band aus Argentinien, die, wie so viele Punkrock-Bands aus Südamerika, ihren Sound irgendwo zwischen Ramones und Clash ansiedelt. Nur eben heute mal in "leise".
Die Band kannte ich bisher eigentlich nur vom Namen. Von Bekannten ist aber zu verlauten, dass bei Facebook offensichtlich sehr massiv bis nervig über diverse Kanäle Werbung für die Band gemacht wird - hab ich zum Glück nicht wirklich mitbekommen. Aber wer auch immer für die Promo zuständig ist, scheint sehr, nunja, "engagiert" zu sein. Der ging sogar so weit, nachdem sich bei Bierschinken partout keiner bereit erklären wollte, das Album zu besprechen, sich einfach bei uns anzumelden und selbst ne Kritik einzureichen, die eigentlich nur aus dem rüberkopierten Promotext bestand. So dreist muss man erstmal sein! Die Promo-"Agentur" ist damit bei mir unten durch, aber das kann man der Band ja nicht vorwerfen.
Die Musik geht soweit klar. Im Grunde mehr Rock als Punk, hier und da hätte etwas Pfeffer gefehlt - aber das mag auch am heutigen Setting liegen. Zwar spielt die Band nicht mit Akustik-Instrumenten, aber das Schlagzeug muss mit Bambusruten vorlieb nehmen und die Verstärker sind heute eher zum unteren Anschlag hin aufgedreht.
Aber selbst das scheint noch zu viel Lärm für die Anwohner zu sein, und so muss Tobi erstmal für Ordnung sorgen. Ich finds ja immer wieder erstaunlich, wie konsequent er fremdsprachigen Bands die hiesigen Sitten nahe bringt - indem er sie auf deutsch zur Räson ruft. Aber vielleicht heißt "dat is vieeel zu laut" in irgendnem argentinischen Dialekt ja auch nur so viel wie "dreht doch bitte die Lautstärke noch etwas runter".
So geht es dann weiter, noch ne Spur leiser. Tobi darf auch mal mit ans Mikro (kann er jetzt doch Fremdsprachen?) und die restlichen Zuschauer haben auch Spaß. Ist übrigens eh ziemlich gut gefüllt hier, so voll hab ich das Neuland noch nie gesehen. Gute Sache!
Bis auf das mit der mangelnden Lautstärke ein echt netter Auftritt. Die Musik geht gut rein, die spanischen Texte sorgen noch für ne ganz eigene Melodie, eingespanischte Coversongs (Cock Sparrer und ich glaube noch irgendwat) werten das Set weiter auf, kann man bringen. Hätte mir die Band trotzdem lieber in "voller" Lautstärke gegeben, so war das hier und da dann doch etwas dünn.
Und wie prophezeit reicht die Zeit nicht so ganz. Allzu weit ausreizen will man die 22-Uhr-Schallgrenze ja auch nicht, also gibt es noch ein Lied über Helgoland (anscheinend, weil die Band mal auf der Rock'n'Roll-Butterfahrt gespielt hat und einige der Stammbesucher auch heute hier sind) - und dann ist der Ofen aus. Ein wenig länger (und lauter!) hätte der Auftritt ruhig gehen können, aber andererseits isses ja auch ganz schön, mal früh zuhause zu sein. Gute Nacht.

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