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Los Gringos, 02.12.2021 in Dortmund, Subrosa - Bericht von der Redaktion

Los Gringos, 02.12.2021 in Dortmund

Fö: Die letzten Tage etwas resigniert damit verbracht, regelmäßig die Termine im Bierschinken-Kalender durchzugehen und zu prüfen, welche Konzerte schon so alles abgesagt sind. Ein harter Job, ein trauriger Job, aber irgendwer muss es ja machen. Bin auch etwas zwiegespalten, was ich von der Entwicklung halten soll.
Naja, wie auch immer. Klar bin ich auch weiterhin vorsichtig und meide Menschenmassen, umso wichtiger finde ich es, Prioritäten zu setzen und abzuwägen was einem persönlich wichtig ist und auf was man verzichten kann. Ein Konzert mit 20 Leutchens um die Ecke zum Beispiel finde ich vollkommen okay.
Zwen: Sehe ich ähnlich, vor allem weil die Durchseuchung gerade mal wieder ganz besonders in den Kitas und Schulen stattfindet und natürlich auf Arbeit. Auf die Frage, ob dieses Jahr die Weihnachtsferien vorgezogen werden könnten, antwortete die NRW-Bildungsministerin dann auch sinngemäß, dass dies im letzten Jahr nur genervte Eltern gebracht hätte...naja...Genau wie es kaum jemanden zu interessieren scheint, dass während der Pandemie, anstatt mehr Intensivplätze zu schaffen, gerade schön abgebaut wird. Klar, mit Covid-Patienten lässt sich nicht so gut Geld machen, wie mit Geburten oder Schönheits-OPs, da muss man halt der kapitalistischen (und vor allem der neoliberalen) Logik folgend weiter sparen. Fini von Black Square hat hierzu einen tollen Text geschrieben, der alles viel ausführlicher beleuchtet als ich das an dieser Stelle kann. Wie dem auch sei, mit kleinen Konzerten unter 2G+-Konzept habe ich überhaupt gar kein Problem. Aufgrund von Lohnarbeit, der ich momentan nachgehe, lasse ich mich eh mehrmals die Woche testen. So auch heute und bin dann einigermaßen überrascht, dass es im Subrosa noch gar keine Testpflicht zusätzlich zu den zwei Gs gibt. Aber stimmt, offiziell Pflicht ist es natürlich nicht. Egal, ich jedenfalls fühle mich so deutlich safer und freue mich auf einen guten Abend in lauschiger Atmosphäre.
Schuldenberg: Ich bin zur Zeit in einem Zustand, wo ich mich einfach über die Konzerte und Menschen freue, denen ich begegne und die da kommen. Klingt sehr hippie-mäßig, ich sollte mal meine Einstellung ändern.
Fö: Heute spielen LOS GRINGOS! Eine dieser bemitleidenswerten Bands, die mitten in der Pandemie ein Album rausgebracht haben. Okay, derer gibt es mittlerweile viele, das ist schon lange kein Alleinstellungsmerkmal mehr.
Zwen: Zum Beispiel die Broilers mit ihrem Weihnachtsalbum, das ist auch bemitleidenswert, aber aus völlig anderen Gründen. Hehe! (Düsseldorfer Band-Diss in diesem Bericht. Check!)
Schuldenberg: Cool. habe die Los Gringos erst einmal gesehen und fand es ziemlich toll. Ich weiß gar nicht, warum man die so selten sieht, denn schließlich schreien alle ja danach, nicht immer den gleichen Einheitsbrei zu hören/ sehen. Da müsste eine Surfpunkband doch deutlich häufiger gebucht werden. 
Fö: Wir haben uns vor Beginn noch darüber unterhalten, was denn das Gegenteil von Surf-Musik ist. Zwen, was haben deine Recherchen ergeben?
Zwen: Traditionelle Inuit-Musik. Erklärung: Im Eis lässt es sich schlecht surfen. Außerdem empfehle ich jeder*m einfach mal "Inuit Throat Singing" in die Tastatur zu hacken. Das ist definitiv auch musikalisch weit vom Surf entfernt. 
Schuldenberg:Während ihr euch über belangloses Zeug unterhalten habt, hat sich mein Gesprächszirkel darüber unterhalten, welche legendären Surfbands das östliche Ruhrgebiet bisher noch hervorgebracht hat. Uns vielen da die "Strandjungs" ein, die in den 80ern BeachBoys Songs coverten. Dann kam 30 Jahre nichts und dann wieder die Los Gringos. So in etwa unser Fazit.  
Fö: Ja, Los Gringos machen irgendwas mit Surf. Ich muss ja zugeben, bei dem Thema etwas vorbelastet zu sein, in meiner Jugend spielte nämlich Windsurfen eine große Rolle, auch wenn ich selbst nie über einen Anfängerkurs hinaus kam und das auch nie wollte. Aber ich glaube, die Surf-Musik beruft sich eher auf Wellenreiten. Oder gibt es Windsurf-Bands?
Zwen: Windsurfen ist meiner Meinung nach neben Golf die beschissenste Sportart der Welt. Man fällt 3 Mio mal ins Wasser, muss dann jedes Mal mit viel Kraft das Segel wieder hochziehen, nur um dann wieder ins Wasser zu fallen. So ein Dreck! Wer macht das denn freiwillig!
Fö: Beim Turmspringen fällt man auch immer ins Wasser. Buhu!
Schuldenberg: Kennt noch jemand Robby Naish den G.O.A.T. der Windsurfer?
Fö: Ja, aber ich wusste nicht dass er eine Ziege ist, das ist dann natürlich noch beeindruckender.
Fö: Beim Surfen wird jedenfalls nicht gesprochen, zumindest nicht gesungen, weswegen die meisten Songs instrumental daher kommen. Zwischen den Songs wird hingegen Informatives geboten. So erzählt Rapha, dass Los Gringos ungefähr ein Lied in 2 Jahren schreiben und es sie seit 10 Jahren gibt. Ich hab nicht nachgezählt wie viele Songs sie gespielt haben, aber gut, es waren auch ein paar Coversongs dabei.
Fö: An Coverstücken erkenne ich natürlich nur Dead Kennedys und dieses Stück aus dem Pulp-Fiction-Soundtrack, aber laut Hengzt waren noch ein paar mehr Klassiker dabei, was die Frage aufwerfe, ob man unbedingt immer nur die Klassiker covern müsse, was aber, so Hengzt, bei den Banaus*innen im Publikum eh niemand gemerkt haben dürfte, also egal. Dann war da wohl noch ein Medley aus dem Thunderdome 6 Sampler. Gerdistan und Jenz wären entzückt gewesen.
Zwen: Ja, das war geil. Ich muss zugeben, dass ich nur die Kennedys erkannt habe und mich somit gerne als "Banause" oute. Das Thunderdome 6-Medley war richtig geil. Dr. Peacock wäre sicherlich auch gecovert worden, leider gibt es (noch) keinen "Trip To Hawaii" 
Schuldenberg: Ich fand das Konzert super, endlich mal etwas anderes als immer nur Punk. Ickern Beach im Sommer bin ich bestimmt mal dabei. 
Fö: Das Set endet mit einer ausschweifenden Zugabe, die Band weiß halt wie der Hase läuft, und zwei Punksongs am Schluss, was, glaube ich, Surfverrat ist, aber trotzdem gut ankommt.
Zwen: Mittlerweile wird im Publikum auch ordentlich rumgepöbelt. Irgendwie geil, ich dachte immer Deutschpunk zieht das Assi-Publikum, aber tatsächlich scheint das eher bei Surf der Fall zu sein. Ob der Herr, den heute Abend seine Freundin nach Hause fährt, wohl morgen auch blau an die Schüppe geht, wird wohl für immer ein Mysterium bleiben...
Zwen: Jetzt noch schnell zu Hafen-DöPi und auf dem Weg zum Bahnhof eine kleine Portion Pommes futtern und dann geht es auch schon wieder ab nach Hause. Ein sehr schöner, kurzweiliger Abend. 

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Band:
Los Gringos
Musikstil: Surf, Punk, Garage, Rock'n'Roll
Homepage: https://www.facebook.com/losgringosbandcamp/
Konzertberichte: 7
Mediatheken: 2

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