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Toxoplasma, Rantanplan, Angry Youth Elite, 15.01.2022 in Düsseldorf, Zakk - Bericht von niklas

Toxoplasma, 15.01.2022 in Düsseldorf

Montag, fünf Tage vor dem Konzert: Langsam wird es Zeit für die Wochenendplanung. Aber das Cryssis-Konzert in Essen ist bereits auf unbestimmte Zeit verschoben.

Dienstag, vier Tage vor dem Konzert: Bei einem Telefonat wird mir klar, dass auf meiner Punkerweste die beiden Headliner des Tages, also die Abstürzenden Brieftauben und Toxoplasma, äußerst prominent beworben werden. Das Konzert MUSS also besucht werden. Fügung oder Schicksal oder so,...

Mittwoch, drei Tage vor dem Konzert: Auch nach diversen Telefonaten und trotz meiner grandiosen Überredungskünste kann ich niemanden bewegen, mit mir nach Düsseldorf zu fahren. Trotzdem fahre ich nach der Arbeit zur VVK-Stelle und erstehe eine Karte für Samstag. Endlich mal wieder ein Konzert ohne Sitzen und ohne Maske.

Donnerstag, zwei Tage vor dem Konzert: Der Stadt Düsseldorf fällt auf, dass ein Konzert mitten in einer Pandemie vielleicht nur so mittelklug ist und verhängt eine Maskenpflicht während des gesamten Abends. Außer draußen im "Biergarten".

Freitag, ein Tag vor dem Konzert: Die Abstürzenden Brieftauben sagen krankheitsbedingt ab. Was sich natürlich in keinster Weise auf den Eintrittspreis auswirkt, denn dafür spielen ja alle anderen Bands einfach etwas länger. In anderen Locations hätte man an der Tür jedem nen Fünfer in die Hand gedrückt oder ne Biermarke oder wenigstens eine örtliche Schülerband als Ersatz verpflichtet.

Samstag, Tag des Konzerts: Ich befrage das Internet ausgiebig nach Zugverbindungen, U-Bahnen und Fußwegen. Später finde ich auch noch heraus, wie ich wieder nach Hause kommen könnte. Dann geht es los nach Düsseldorf. Das erste Mal ins Zakk. Ein bisschen mulmig ist mir schon, aber ich bin ja geimpft, geboostert, genesen und getestet. In der Reihenfolge!
Erster Schreck: Obwohl wir in Düsseldorf sind, gibt es im Zakk kein richtiges Altbier, sondern nur ein Äquivalent aus der Warsteiner-Brauerei. Aber immerhin auch noch etwas aus der Dortmunder Steigerstraße, es kann also getrunken werden!
(Da fällt mir ein: der Veranstalter hat in den Tagen vor dem Konzert immer wieder betont, dass es Alkoholausschank gäbe. War das irgendwann, irgendwo mal strittig???)
Allerdings sind die Preise alles andere als punkerfreundlich. Bei einem Literpreis von 10,-€ hätte man auch edelstes Craftbier zapfen können. Und was diese Unsitte mit den Pfandmarken soll, erschließt sich mir auch nicht so ganz. (Ja, na klar: Wer seinen Becher oder die Marke verliert, bekommt kein Pfand, kann sich der Laden also in die Tasche stecken. Aber macht das so viel aus, dass sich der Aufwand lohnt? )
Die ersten Leute sind auch schon da und Angry Youth Elite stehen pünktlich auf der Bühne! (Das stimmt vielleicht gar nicht. Ich hab gar nicht auf die Uhr geachtet...)
Knaller Backdrop übrigens! Ansonsten gute Anheizerband. Es bleibt nix wirklich im Ohr hängen, aber es wird auch nicht langweilig.
Ganz solides Punkrockbrett. Hätte vielleicht in einem kleinen Laden besser funktioniert. Hier verliert sich die Musik etwas in den noch recht lichten Zuschauerreihen. Aber es war ja auch "ausreichend Platz zum Abstandhalten" angekündigt.
Das man die arme Band mit diesem Abwasser quält, halte ich persönlich für absolut ungerechtfertigt. Muss mal geschrieben werden! Im Ernst, wenn ihr ne Band einladet, stellt denen doch vernünftige Bühnengetränke da hin.
Leider kann ich mal wieder nix zu den gespielten Liedern sagen. Seriöser Musikjournalismus sieht anders aus!
Hauptgrund für meine Fahrerei zu Konzerten außerhalb der Münster-Bubble ist ja eigentlich, nicht immer die gleichen Gesichter zu sehen. Klappt in Düsseldorf nicht, Frank ist schon da!
Beim Rückweg vom Pinkeln sieht die Halle schon um einiges voller aus. Die Leute auch! Masken trägt inzwischen fast niemand mehr in der Halle. Nur beim Bierholen und -wegbringen wird man dazu genötigt. Aber Abstand halten geht ja immer noch ganz gut,...
Das ist ein Schlagzeugerfoto! Ich bin ja noch nicht so lange beim Bierschinken, aber ich hörte, sowas sei wichtig!
Getanzt wird auch schon. Ja, die Leute haben Bock auf Punkrock. Gibt es ja grade nicht an jeder Ecke.
In der Umbaupause wird dann auch mal das Publikum fotografiert. Warum das sein muss, weiß wahrscheinlich niemand.
Dann fangen Rantanplan an, vermutlich auch in etwa pünktlich.
Von denen hatte ich mir ja einiges versprochen, insbesondere nach der Absage der Brieftauben. Aber irgendwie plätschert der Auftritt so vor sich hin, ohne mich vom Hocker zu hauen.
Vielleicht liegt das an den zu hohen Erwartungen. Ich hab schon viel Gutes über diese Band gehört. Trotzdem hab ich sie auf diversen Festivals mal mehr mal weniger absichtlich verpasst. Bin ich jetzt auch nicht wirklich traurig drüber.
Also nutze ich die Zeit, treibe mich im Laden und im "Biergarten" rum und trinke Bier. Quatsche mit ein paar Leuten. Und schaue immer wieder mal an der Bühne vorbei um mir ein oder zwei Lieder anzuhören. Ist doch auch nicht schlecht.
Anderen Leuten gefällt der Auftritt offensichtlich deutlich besser als mir. Langsam wird es voll vor der Bühne. Abstand nimmt ab, Textsicherheit nimmt zu. Also so allgemein, nicht bei mir natürlich...
Nach einer Weile find ich es dann auch recht unterhaltsam. Ist jetzt nix, was ich zu Hause hören würde, aber so auf einer Bühne find ich das alles ganz okay!
Das mit dem Abstand halten klappt allerdings immer weniger. Einerseits schön, so eine volle Halle zu sehen, andererseits auch irgendwie beängstigend.
Liebe Lehramststudent:Innen, eine Frage: Muss das nicht "Mitgefangen, mitgehangen" heißen? Ach und noch was: Wer druckt solche Aufkleber mit Günter Jauch und zu welchem Zweck?
Ja, wie bereits erwähnt: seriösen Musikjournalismus sucht man hier besser nicht. Setlisten kann ich nicht mehr rekonstruieren. Irgendwo im Hinterkopf schwebt nur noch rum, dass ich die Soundanlage etwas zu wenig druckvoll fand. Aber ob das wirklich so war?
Moment mal! Rennt da ein Fotograf über die Bühne? Wieso bin ich nicht auf die Idee gekommen?
So, der Anzahl der Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln nach zu urteilen, haben Rantanplan ganz schön lange gespielt. Haben wir ja auch alle bezahlt. Trotzdem enthalte ich euch diese Fotos vor, denn ich weiß einfach nicht, was ich noch dazu schreiben soll,...
Was ich hier in der Umbaupause vor Toxoplasma fotografieren wollte, kann ich leider auch nicht mehr nachvollziehen. Ich hab jetzt genau den richtigen Pegel und bin durch die Vorbands ausreichend angeheizt. Meine Kamera wird zur Garderobe gebracht und dann kommen wir endlich zum Highlight des Tages: TOXOPLASMA!

Pogo ist gut, Maske trägt niemand mehr, Abstand geht gar nicht, Bier wird verspritzt. Wie immer liefert diese Band ab. Hinterher bin ich schmutzig, verschwitzt, betrunken und glücklich. Auch wenn es sicherlich nicht besonders schlau war, in einer Pandemie auf so ein Konzert zu gehen, hat es doch gut getan.
Auf dem Heimweg ernähre ich mich sicherheitshalber sehr ausgewogen. Wem gehört eigentlich das Wasser da im Hintergrund?

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Berichte auf anderen Webseiten:

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maks

18.01.2022 17:51
tja...
Thruntilldeath
(Thruntilldeath)
18.01.2022 19:54
Poah, schwierig und kontroverser als so mancher Reviewmarathon.
verSemmelt
(verSemmelt)
18.01.2022 23:14
"geimpft, geboostert, genesen und getestet" ist "es" "schlau" (trotz) Pandemie auf so ein Konzert zu gehen(!)
Zwen
(Zwen)
19.01.2022 19:34
Ich gründe hiermit die neue Gruppe "Geboosterte Querdenker*innen". Treffen finden unter 2G+-Konzept statt.

maks

20.01.2022 10:32
mein "tja..." bezog sich übrinx primär auf laden + veranstalter und den daraus resultierenden zwangsläufig gemachten erfahrungen gemäß berichterstattung.

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Weitere Infos zu den Bands: Angry Youth Elite, Rantanplan, Toxoplasma
Location:
Zakk
Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation
Fichtenstraße 40
40233 Düsseldorf
www.zakk.de

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