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Alestorm, Gloryhammer, Wind Rose, Rumahoy, 06.01.2023 in München, Backstage - Bericht von Gerdistan

Alestorm, 06.01.2023 in München

Ende letzten Jahres hieß es in einer Chatgruppe, die eigentlich hauptsächlich benutzt wird, um sich gegenseitig anzupöbeln und morgens im Restsuff seine Träume niederzuschreiben, dass ALESTORM demnächst in München spielen würden. Ob man da wohl hingehen sollte? Ohne lang zu überlegen habe ich zugesagt, mir ward ein Ticket besorgt und es kostet schlappe 47,80 €! Hui. Aber ich hatte durchaus Bock.
2022 geht, 2023 kommt. Am dritten Tag des frisch angebrochenen Jahres traf man sich, um das Finale der Darts-WM anzuschauen, in der Casa Goggi. Da alle anwesenden auch zum Alestorm-Konzert fahren, haben wir während der unzähligen Werbeunterbrechungen mal in die Vorbands reingehört und waren doch sehr erstaunt, dass es möglich ist, Piratenmetal mit Eurodance zu mischen. Ebenfalls fiel auf, dass das Lied "Diggy Diggy Hole" von der zweiten Supportband WIND ROSE 27 Millionen mal auf Spotify abgespielt wurde. Wie sich herausstellt, hat das irgendwas mit Minecraft zu tun, und das ist ja bekanntermaßen sehr populär.
Alfons musste sich zu Hause alleine in die Bands reinhören und seine Freundin kommentierte, dass sich das anhören würde wie die, die immer auf RTL beworben werden. Na das kann ja heiter werden.
Um 17 Uhr trifft sich unsere Reisegruppe im Zug, Goggi hat Rum mitgebracht und so lassen wir wie damals mit 17 die Schnapsflasche kreisen. Mit Umstieg in München-Pasing ist man von Augsburg aus in einer Stunde vorm Backstage, das ist ganz kommod. Das Bayernticket für fünf Personen kostet schlappe 63 Euro mittlerweile, aber bei dem Ticketpreis und dem, was wir noch für Bier ausgeben werden (müssen), auch irgendwie zu vernachlässigen.
Beim Backstage angekommen laufen wir erstmal ums Gebäude herum und bis zum hintersten Ende des Parkplatzes, weil die Schlange so lang ist. Es geht aber zügig weiter und wir betreten zum ersten Song von RUMAHOY die Location.
RUMAHOY ist die bereits erwähnte Band mit dem kuriosen Genremix. Ich hätte nicht gedacht, dass die das Lied "Looking for love" wirklich spielen, aber genau das schallt uns entgegen. Das Publikum ist aber recht angetan von der Darbietung der vermummten Herren (keine Ahnung, warum die mit Sturmhauben auftreten). Apropos Publikum: Größtenteils schwarz angezogen, größtenteils männlich, größtenteils besoffen - Ausnahmen bestätigen die Regel, einige sind im kompletten Piratengewand erschienen. Aber was erwartet man bei dieser Zusammenstellung von Bands auch? RUMAHOY spielen genau drei Lieder, nach dem Opener noch "Forest Party", das ein bisschen an Finntroll erinnert, und dann noch "Pirate Ship", das aus irgendeinem Grund in einer kruden Mischung aus Deutsch und Englisch gesungen wird. Dann ist wirklich schon Schluss.
Als zweite Band besteigen dann WIND ROSE aus Italien die Bühne. Jetzt zur Abwechslung mal kein Piratenmetal, sondern Zwergenmetal. Aber im Prinzip ähnlich. Ebenso wie bei der ersten Band kommt das Keyboard/Akkordeon/Orgelgedudel vom Band. Die Musiker doublebassen sich durch ein Set von einer halben Stunde, bis dann als Zugabe tatsächlich auch "Diggy Diggy Hole" gespielt wird - und das Publikum rastet aus. Ganz München brüllt "I am a dwarf and I'm diggin a hole, diggy diggy hole, diggin' a hole", weil irgendein britischer Minecraft-Youtube-Star das wohl mal gesagt hat. Zur Zugabe der Zugabe gibt's sogar noch den Dance-Remix desselben Liedes. Ich glaube allerdings, dass da noch mehr als die Orgel playback war. Aber egal. Die Menge tobt. Der Erfolg gibt ihnen recht.
Dann nun GLORYHAMMER. An zahlreichen T-Shirts der Band im Publikum (Regel 1 gilt ja nur für Punkrock) merkt man, dass die nicht ganz unbekannt sein können. Hier fehlt mir so ein bisschen das Alleinstellungsmerkmal, es geht nämlich weder um Zwerge, noch um Piraten, sondern einfach darum, möglichst viele Powermetalklischees unterzubringen. Und das gelingt ihnen auch ganz gut! Teile der Reisegruppe versuchen sich im Pogopit, scheint Spaß zu machen. Mehrere Hämmer werden hervorgeholt, waren aber glaube ich aus Plastik. Ich stehe in sicherer Distanz zum Geschehen und trinke Bier. Das Publikum brüllt abwechselnd "Glory!" und "Hammer!" und feiert das ganze komplett ab. Wie gesagt, mir entgeht da etwas der Gag.
Albern angezogen sind die Protagonisten natürlich auch. Alle Bands heute geizen nicht an Publikumsinteraktion, meistens muss man aber nur im Takt "Hey!" rufen. Oder Glory und Hammer.
Umbaupause, es wird die riesige Quietscheente mit Augenklappe und Alestorm-Schriftzug aufgeblasen. Herrlich. Es ist ca. 21 Uhr und alle sind komplett besoffen.
ALESTORM beglücken das Publikum dann mit genau dem, was das Publikum sehen, hören und fühlen möchte. Powermetal mit Orgel und Texten übers Saufen. "We are here to drink your beer", "Pirate Metal Drinking Crew" und so weiter und so fort. Hier werden die Keyboards immerhin live bedient!
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung mehr, wie lang hier gespielt wurde, die Erinnerungen werden zum Ende hin doch etwas schwammig. Das kommt sicher nur von zu viel Doublebass - so viel hab ich seit Wacken (und da war ich 2006) nicht mehr an einem Tag gehört. Ja, geiler Abend. München, was des koschd!

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Thruntilldeath
(Thruntilldeath)
12.01.2023 21:30
"sondern einfach darum, möglichst viele Powermetalklischees unterzubringen."

Das stimmt so nicht, also schon auch, aber die Story, die Gloryhammer erzählt, ist sehr spannend. Es gibt eine Zusammenfassung auf Reddit: https://www.reddit.com/r/Gloryhammer/comments/ch583j/the_entire_storyline_of_the_gloryhammer_albums/
verSemmelt
(verSemmelt)
12.01.2023 23:25
Hab bei " fantasy version of 10th-century Scotland" aufgehört zu lesen. :D
Thruntilldeath
(Thruntilldeath)
13.01.2023 17:37
"Warned of the danger by the hermit Ralathor, the Hootsman speeds back to Earth and detonates his body’s neutron star heart, vaporizing the planet and stopping the ritual just in time (“Apocalypse 1992”)."

Der Hootsman hat nicht sein Leben gegeben, damit du nicht weiterliest.

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