Leider wird nix aus meinem guten Vorsatz, die erste Rezension des neuen Jahres als einen destruktiven Verriss zu gestalten. Ich habe nämlich gewisse Sympathien für schräge Musik, wie sie "Affenzauberhand" macht. Man spielt mit allerhand komischen Schlag- und Rhythmusinstrumenten und einer schrammeligen Gitarre, die manchmal aber auch lässige Riffs rauseiert ("Gnadengesuch für Papa"). Gesang ist meistens weiblich (gefällt mir besser), bei 2,5 Songs männlich. Klingt insgesamt so, wie wenn man mit ein paar autistisch angehauchten Kleintierzüchtern musizieren würde. Neben der schrägen Musik gefallen mir die Texte auch recht gut. "Der Wutbürger" mündet in eine lustige Pointe, einen Text über einen schlecht epilierten Nazi-Hintern in der Sauna habe ich auch noch nicht gehört ("Naziarsch"). Hat schon mal jemand "Grad" auf "Schwefelsulfat" gereimt ("Die Hölle")? Alles recht gute Ideen. Und "Ein Mädchen" ist sogar ein ziemlicher Ohrwurm.
Zusammenfassend eine sehr originelle Geschichte, auch sehr angenehm, dass der ganze Spuk nach knapp 18 Minuten wieder vorbei ist. Fans der abgedrehteren Rachut-Projekte können beispielsweise mal reinhören. So ganz nebenbei gewinnen Affenzauberhand übrigens auch noch den Preis für das bisher beste Bandanschreiben, das ich jemals gelesen habe. Ich sag aber nicht was drinsteht.