Off With Their Heads:
Be Good
Ich hatte es bereits geahnt und es kam dann auch so wie erwartet, dass auch das sechste Album der Band aus Minneapolis wieder ewig in meinem Player rotiert. Mittlerweile bin ich beim wahrscheinlich zweihundertsten Durchlauf und ich kann nicht aufhören, die 11 Songs hoch und runter zu hören. Fast laufe ich Gefahr, mir das Album "kaputt" zu hören, so dass es mir zu den Ohren herausquillt wie dickflüssiger Brei. Schon die erste Single-Auskopplung Disappear gefiel mir verdammt gut, der folgte dann recht schnell der Rest des Albums. Meine momentanen Lieblinge sind No Love das vom Tempo einzig und allein sehr nach oben ausbricht, das melodiöse Take Me Away und das sehr druckvolle You Will Die. Allesamt gehören meiner Meinung nach zum Besten, was die Band je produziert hat. Bei allen Songs funkte es bereits beim ersten Date. Liebe auf den ersten Blick könnte man wohl sagen, beziehungsweise beim ersten Hören wäre in diesem Fall wohl passender. Aber auch der Titelsong und das mit weiblicher Unterstützung eingesungene Tear me Apart können was!
Frontmann Ryan Young hält Be Good für das erste Album der Band, welches richtig gut geworden ist und mit dem er vollkommen zufrieden sei. Soweit würde ich jetzt nun nicht gehen. Für mich bleiben In Desolation und Home weiter meine Lieblingsalben der Band, an die sich dieses Album dann anreiht. Waren alle bisherigen Platten der Band geprägt von Youngs fatalistischer und pessimistischer Weltanschauung, ist Be Good das erste bei dem ein kleiner Funke Hoffnung zu erkennen sein soll, und das obwohl sich Young vor Entstehung des Albums um ein krankes Familienmitglied gekümmert hat, das aber leider am Ende verstarb. Dieses Familienmitglied, eine Fotografin, ist auch verantwortlich für das Albumcover. So richtig viel verändert oder verbessert hat sich, wie ich finde, nun wirklich nicht. Vielleicht ist das Album im Ganzen etwas facettenreicher und die Songs besser abgemischt, so dass der schroffe Gesang und die Instrumente alle gleichmäßig laut gemischt wurden, somit nichts überwiegt und alles gleichermaßen zu Geltung kommt. Ansonsten sehe ich hier kaum eine Veränderung zu den Vorgängern. Aber das ist ja auch gut so!