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Ladytron, Nine Inch Nails am 15.03.2007 in der Westfalenhalle 2, Dortmund

Ladytron, Nine Inch Nails am 15.03.07 in Dortmund

Eigentlich mach ich ja grad Urlaub vom Urlaub. Klappt aber nich so ganz, immer kommt irgendwas dazwischen. Heute is das der liebe Flo, der zwei Karten für Nine Inch Nails gewonnen aber kein Bock auf die Band hat. Nine Inch Nails...für lau...wieso eigentlich nicht? Als tapferer Mitstreiter bietet sich Bob an, also treffen wir uns mit ein paar Bierchen bewaffnet vor der Westfalenhalle.
Vor der Halle machen wir erstmal die Bekanntschaft eines Pfandsammlers - oder, wie er sich selbst bezeichnet, ein professioneller Leerguttechniker. Der bekommt von uns auch bevorzugt unsere leeren Flaschen. Toller Typ, ist sich auch nicht zu schade, nen kleinen Sprint einzulegen, um eine Flasche noch vor der Konkurrenz zu erwischen. Und nein, das auf dem Foto ist er nicht. Wobei...
Irgendwann holen wir dann unsere Mr.-Wichtig-Tickets ab und betreten die Westfalenhalle 2. Ne total hässliche Halle, konzipiert als großes Rechteck, wo die Bühne wie ein Fremdkörper wirkt. Gefüllt ist sie auch nur etwa zur Hälfte, so dass wir recht gut nach vorne kommen. Vorband heute ist Ladytron, wie der Name schon sacht mit Frauen dabei, 3 an der Zahl, die auch geschickterweise an den vorderen Bühnenrand gestellt wurden.
Dafür haben die Männer in der Band (Bass und Schlagzeug) schön amtliche Schnurrbärte! Was ein Fest! Die Musik von Ladytron ist sehr Synthesizer-fixiert, minimalistischer Achtziger-Jahre-Electro a la Kraftwerk, mit weiblichem Gesang zwischen Hauchen und Sprechen
Mir is das deutlich zu elektronisch, aber muss ja Leute geben denen das gefällt. Dafür kann man, wenn man nicht so auf die Musik achten will, sein Augenmerk auf die Leinwand hinter der Band richten, wo irgendein Film gezeigt wird
Dann wirds aber Zeit für Trent Reznor und seine Nine Inch Nails! Zu Beginn werden erstmal Unmengen an Nebelschwaden auf Bühne und Saal losgelassen. Super Effekt, wenn ich auf Konzert gehe will ich ja auch ne Nebelwand sehen und möglichst nix von der Band, danke. Ordentliche Fotos sind da auch unmöglich, da ich ohne Blitz arbeiten muss...nunja
Zumindest merkt man ziemlich schnell, dass sich bei der Band wirklich alles um Trent Reznor dreht, der steht auch da wie ein extrovertierter König, ganz cool und breitbeinig, während vor ihm die Menge tobt und hinter ihm sein Gitarrist ständig quer über die Bühne läuft
Seine Band stellt er sich wohl nach eigenem Ermessen ständig neu zusammen, bei der "Performance 2007"-Tour ist zum Beispiel Twiggy Ramirez dabei, ehemals bei Marilyn Manson. Und ebenjener brachte sein erstes Album bei Reznors Label raus, womit sich mal wieder ein Kreis schließt. Die Musik der Nine Inch Nails geht auch in die Richtung, Industrial-Metal trifft auf Depeche Mode
Kennen tu ich kaum Lieder, bin ja auch kein Fan - aber Hits gab es durchaus, wie der Hit "Closer" (Das mit dem "I wanna fuck you like an animal") oder das von der Beatsteaks-Wohnzimmer-EP bekannte "Wish"
Und nicht nur die Beatsteaks, auch größere Namen coverten bereits die Nine Inch Nails, wie der überaus große Johnny Cash, dessen Version von "Hurt" ebenfalls zu einem Klassiker avancierte. Und dieses Lied spielt Trent Reznor in einer Quasi-Zugabe: Band geht von der Bühne, Trent kriegt ein Keyboard, klimpert und singt, später kommt die Band dazu. Toll.
Die Show wirkt auch sonst viel zu perfekt und einstudiert. Beispiel: Trent wirft seinen Mikrofon-Ständer Rockstar-Like nach hinten, der trifft den Tisch mit den Wasserflaschen. 5 Sekunden später steht der Tisch wieder, neue und gefüllte Wasserflaschen stehen drauf und oh wunder, das Mikro steckt wieder im Mikroständer. An die 10 Roadies wuseln ständig um die Bühne, um sofort zur Stelle zu sein
Find ich toll.
Die Gitarre wirft der gute Trent auch mal auf den Boden, wie sich das für nen Rockstar gehört. Wahrscheinlich deswegen der hohe Eintrittspreis von 40 Euro. Ansagen gibts kaum, eine etwas längere Ansprache gabs, worüber weiß ich nich mehr.
Insgesamt aber doch n ganz cooler Auftritt, die Nine-Inch-Nails-Fans zumindest sind begeistert, uns fehlt da etwas der Zugang. Wie es sich für ne coole Sau wie Trent Reznor gehört, gibts auch keine richtige Zugabe, also geht irgendwann das Licht aus und wir können gehen - wenn wir bei dem ganzen Nebel hier überhaupt den Ausgang finden...
Is noch früh, also begeben wir uns erstmal zum Brückstraßenkiosk, wo heute das Kontrastprogramm zum pompösen Westfalenhallen-Konzert stattfindet: Ein paar Punks mit Gitarre schmettern Lieder gegen Staat und Gesetz, können Filmriss nicht aber kriegen immerhin die ersten paar Verse von Grüne Haare hin
Stargast der Punker is Lutze aus Berlin, der wohl gestern in Wermelskirchen gespielt hat und sich hier seinen Pennplatz erschnorrt. Und der macht Liedermacher-Gedöns was stark an Götz Widmann auf Berliner Akzent erinnert, nich schlecht! Kriegt n Bier von mir
Und ich gönn mir nochn Döner, dann gehts weiter zum Nachtexpress und ab nach Hause. Kleines Fazit: 40 Euro hätt ich für Nine Inch Nails nicht gezahlt, da mögen die noch son großen Namen haben, für lau wars das aber definitiv wert - und endlich mal wieder auf nem größeren Konzert gewesen, juhu

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