O.M.D. - Orchestral Manoeuvres in the Dark am 01.07.2007 auf dem Zeltfestival in Mainz
O.M.D. am 01.07.2007 in Mainz
Schnell rein in Auto zusammen mit Judith. Wir kommen diesmal pünktlich und finden sogar noch einen Parkplatz in der Nähe des Volksparks. Au weia, denke ich so bei mir, die spielen doch nicht alleine, weil die Fans inzwischen alle zu alt für Live-Auftritte sind? In einem großen Zirkuszelt ist die Bühne aufgebaut. Auf dem Vorplatz gibt?s ein paar Häppchen, Bier, Wein und Sekt. Ein paar der Fans sehen noch aus wie damals, alle anderen sind schon erwachsen geworden :-) Gleich treffen wir auf Andreas und Susanne, die wir vorher über WeCeYou kennengelernt haben und jetzt zum ersten Mal treffen.
Wir gehen früh rein, freuen uns, dass wir entgegen der Ankündigung doch ein paar Sitzplätze finden und lassen uns erstmal nieder. Nö - lange hat uns nicht auf den Sitzen gehalten, aber alten Knochen tut die Ruhe gut! Ohne viel TamTam und großen Klamauk geht?s dann auch schon zur Sache.
Die mitgereiste Technik ist beeindruckend. Man merkt, das man bei einem früheren Topliner dabei ist. Die Soundanlage ist über jeden Zweifel erhaben, die Kommunikation zwischen Musikern und Toningenieur klappt bestens. Hört sich Andrew McCluskey auf seinen DJ-Stöpseln mit Monitor nicht gut genug reicht eine kleine Geste und die Ingenieure regeln nach.
Da kommen sie raus, die alten Herrschaften, und rocken das Zelt. Der Sound der 80er live. Wir stehen direkt an der Bühne und Andrew kann uns von oben sozusagen nass schwitzen.
Ja, der Mann spielt Bass und verdient die gleichen Haltungsnoten wie der Fö! Instinktiv hab ich neben der Bühne nach "Support-Artisten" gesucht...und da saßen dann auch welche...hmmm...die hatten aber keine Instrumente in der Hand, außer denen, die sie in den Musikpausen auf die Bühne reichten. (Für alle Gäste, die das Lesen und "Betrunken im Klappstuhl" noch nicht erlebt haben: vergesst, was ich hier schreibe, dass versteht Ihr nie!)
Der Anfang: 1978 gründet Andrew McCluskey mit Schulfreund Paul Humphreys in Liverpool OMD. Beeinflusst von der deutschen Band Kraftwerk wollen sie experimentellen Sound machen. (Das haben sie dann auch auf einem Soloprojekt mit Karl Bartos von Kraftwerk viele Jahre später... Electric Music - Esperanto)
Der Durchbruch folgte 1981: Das Album "Architecture And Morality" erscheint nach dem ersten Album "Orchestral Manoeuvres in the Dark - Did2" von 1980 mit einer Art von Elektro-Punk (hmm...naja so würde ich das zumindest nennen), Organisation, bis 1986 folgt Hit auf Hit.
OMD stehen mit Depeche Mode, Yazoo, Spandau Ballet, Tompson Twins für britischen Electro-Pop der 80er. Neben Bands wie Human League, Soft Cell, Ultravox oder Depeche Mode gehörten OMD zum Feinsten, was die britische New-Wave-Cuisine in jenen Tagen zu bieten hatte.
Von hinten betrachtet kann man beim Publikum tatsächlich schon erste Spuren von "dünnem Haar" feststellen.
Wer sich über die Perspektive der Bilder wundert und glaubt, ich bin ungefähr 2,40m, darf mich ruhig "Magic Jonson" nennen.
Paul Humphreys (der mit dem blonden leicht dünnen Haar) bedient nicht nur lässig im Takt wippend das Keyboard sondern greift selbst ganz unerschrocken zum Mikro.
Besonders cool beim Blick auf das nächste Bild ist, dass er sich extra für mich genauso vor das Keyboard gestellt hat, dass nicht auffällt, das diesmal Andrew in die Tasten haut.
Nachdem ich ein paar Aufnahmen geblitzt habe, verzieht sich Andrew immer zügig, wenn ich meine Kamera auf ihn richte. Pah! Heino hätte einfach die Sonnenbrille geradegerückt und wär? nicht einfach weggelaufen...
Der Superhit ?Tesla Girls? mit der ausgefeilten Lightshow läutet das Ende ein. Von hinten ruft Einer: ?Enola Gay? und dann kommt nach einer Zugabe von drei Songs das Ende mit dem ?Lantern Song?.
Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Klar, wir kommen nächstes Jahr wieder und grooven lässig mit. (Geiler Reim was?)
Heute spielten und tanzten sie wie früher und das ganze Zelt tanzte mit! Alle Hits waren dabei. Ich hoffe OMD kommt wieder - die Musik ist so frisch wie damals vor 25 Jahren (hmmm... oh weia... doch ganz gut, dass die so früh fertig waren, da kommen die alten Leut alsbald ins Bett)