Trucker Cleavage am 06.12.2007 im HappyHappyDingDong, Dortmund
Trucker Cleavage am 06.12.07 in Dortmund
Im kleinen HappyHappyDingDong isses noch nich ganz so voll wie erwartet, die Leute sitzen am Tresen und nippen am Bier, für Konzertathmosphäre sorgt nur die Nebelmaschine auf der Bühne, die anscheinend grad auf Funktion getestet wird. Hm. Großes Bier kostet 3.30, aber dafür hats ja auch keinen Eintritt gekostet. Also Bierchen trinken, irgendwann fängt die Band an.
Dat sind also die Schweden von Trucker Cleavage. Der Sänger macht uns auch direkt Gewissensbisse, sie kämen extra wegen uns aus Schweden und müssten nach dem Auftritt wieder zurück. Aber das stellt sich dann hinterher doch als Scherz heraus, schade.
Äh ja, kommen wir zur Band. Die Musik is so Indie-Pop, also garnich so diese skandinavische Rock'n'Roll-Szene die einem (zumindest mir) direkt in den Sinn kommt, wenn man Schweden hört. Schade. Aber habbich auch nich erwartet. Zumindest sehr eingängige Musik, geht direkt ins Gehör und schafft es sogar, ein wenig dort zu verweilen.
Der Bassist ("The man with the most beard in the band") kann sogar deutsch, erzählt uns wie glücklich die Band ist hier zu sein. Jaja.
Für Sound und Licht is heute der Garageland-Steve zuständig. Und der scheint ne ziemliche Vorliebe für Nebeleffekte zu haben, ständig wabern da die Nebelschwaden über die Bühne, während er es durch wildes Draufkloppen schafft, auch das Stakkato-Lichtgeflacker in Gang zu bringen. Effektemäßig bringt das schon einiges, verstärkt durch die Leuchtkabel um Mikroständer und Gitarre, wow!
Nur zum Fotografieren is das nich so geeignet, zumindest nich für meine kleine Kamera, die ja so auf Blitz angewiesen is, um scharfe Bilder hinzukriegen. Muss ich halt die Momente ausnutzen, in denen wenig Nebel da is. Oder in denen ich statt Blitz das Stakkato-Lichtgeflacker einsetzen kann. Höhö.
Aber ach, zurück zur Band. Die scheint ziemlich DIY zu sein, ohne Label und so, verticken ihre CD für 6 Euro und machen dabei wirklich schöne Musik, die in den großen Momenten an REM erinnert und bei der man ansonsten die Lemonheads raushört, von denen auch ein Lied gecovert wird. Der Bassist kommentiert das mit "Ein Lied von die Zitronenköpfe"
Das Publikum is halt so wie das halt so werktags in Dortmund is wenn ne Band spielt die keiner kennt. Die meisten sitzen da und lauschen andächtig, zwischendurch wirscht der Kellner rum und fragt ob noch wer wat trinken will - aber ganz vorne tanzen drei Menschen, immerhin! Die wollen doch nur mit der Band schlafen!
Natürlich gibts auch das Zugabe-Spiel. Band geht von der Bühne, der Garageland-Steve geht drauf, erzählt uns (natürlich auf englisch) wie toll die Band is und wie sehr sie Applaus verdient hat. Klappt sogar ein zweites Mal, als Steve schon längst bei seiner Lobesrede is die müssten jetzt erstmal koksen und wir sollen doch die CD kaufen, aber die Band hat anscheinend noch Bock
Also zwei Zugaben, die vom Publikum auch dankend angenommen werden. Wie gesagt, sehr eingängige Melodien, wenn auch ruhiger Indiepop. Auch wenn der Sänger zu nem etwas rockigeren Stück sagt: "The next Song is to have sex with. If you like the hard stuff."
Tja, und dann? Wir reihen uns lieber nicht ein in die Reihe von Fans, die noch mit der Band schlafen wollen. Katja kauft sich trotzdem ne CD. Schließlich muss man die Schweden unterstützen, wo doch das Bier bei denen so teuer is.
Dann aber auch ab nach Hause, morgen is ja auch nochn Tag. Wirklich immer nett im HappyHappyDingDong! Auch wenn die Bereitschaft der Menschen heutzutage, sich ne unbekannte Band anzuschauen, recht gering is, aber das hab ich ja schon öfters bemängelt. Erweitert euren Horizont! Nehmt Drogen!