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Dr. Norton, Blood Red Shoes am 29.04.2008 in Dortmund

Dr. Norton, Blood Red Shoes am 29.04.08 in Dortmund

Blood Red Shoes? Wat dat denn? Könnte extrem-brutaler Deathcore sein. Oder eben Indie-Rock. Achnee, die hießen ja Good Shoes. Nunja, aus diesem riesigen tonnenschweren Topf aus gehypten "next-big-thing"-Indie-Britpop-Gruppierungen sind die Blood Red Shoes wohl das Ding der Stunde. Kann man wörtlich nehmen, der tonnenschwere Topf is ja so prall gefüllt, dass pro Band auch nicht viel mehr als ne Stunde übrigbleibt. Aber wat solls, Katja is dran mit Karten gewinnen (brav!) und wählt mich als Begleiter (auch brav). Ab zum FZW, wo wir merken, dass die Stunde wohl schon schlägt, total viele Leute hier, scheint ja richtig voll zu werden. Hups. Bier austrinken und rein.
Im Vorfeld hab ich das halbe Internet durchforstet, um in Erfahrung zu bringen, welche Band denn den groß angekündigten "Support"-Posten übernimmt. Fehlanzeige, nirgends auch nur die kleinste Info. Okay, da auf der Bühne steht son Indie-Retro-Ding. Wir stellen fest, dass die Musik irgendwie klingt wie von zig anderen Bands dieses Genres.
Und ich will gerade ausschweifen zu nem Vortrag, dass die doch auch optisch alle gleich sind, alle geklont und so, als der Sänger die Band vorstellt: "Dr. Norton"! Oh, ich und meine Beobachtungsgabe, die hab ich ja tatsächlich schonmal gesehen! Damals im Wageni vor 10 Leuten, heute im FZW vor 200.
Und, ehrlich gesagt, der kleine Rahmen des Wageni war perfekt für die Band. Kleine Bühne, viel Schweiß und viel Bewegung euphorisiert auch das Publikum, hier im FZW reichts gerade mal für nen Höflichkeitsapplaus. Dabei hat die Band einiges zu bieten, beispielsweise die zwischenzeitlichen Orgel-Keyboard-Klänge, hier mal vom Bassisten bedient.
Normalerweise steht da aber der Sänger dran. Nicht zuletzt wegen der Pilzkopf-Frisur muss ich mal wieder an die Hives denken. Springt auch viel über die Bühne, nur das Selbstabfeiergehabe fehlt. Dafür empfiehlt er uns nochmal ausdrücklich seine Band.
Und der Bassist kann sogar Trompete spielen! Das gibt von der Instrumentierung her zumindest noch ein paar Nuancen, um sich von gleichartigen Bands dieses Genres zu unterscheiden. Glückwunsch! Dafür kann er gleichzeitig aber kein Bass spielen. Aber um Bands mit Bass zu sehen, sind wir heute eh nicht da. Netter Auftritt von Dr. Norton, etwas kurz (knappe halbe Stunde).
Die Umbaupause dauert ungefähr nochmal so lange. Die Blood Red Shoes sind auch noch so verwegene Teufelskerle, dass sie den Weg durch das Publikum meiden und lieber außenrum gen Bühne geführt werden. Angst vor Menschen? Davon gibt es heute wirklich viel...
Die Blood Red Shoes kommen mit Minimalbandgefüge aus: Gitarre und Schlagzeug. Nen Bassisten könnense sich nicht leisten. Wahrscheinlich war der Tourbus eh voll bei dem Tross an Bediensteten die die beiden benötigen. Die Band besteht auch noch aus einem Mädel und einem Typen, wodurch die ach so kreativen Musikschreiber auf den Gedanken kommen, die White Stripes als Vergleich herbeizuziehen.
Naja. Passt meiner Meinung nach nicht so ganz, aber lassen wir ihnen ihren Spaß. Aber is Indie-Pop. Was ein toller Musikstil! Zwei Wörter, die absolut nichts aussagen! Independent und Populär - passt das überhaupt zusammen? Muss wohl. Denn so ne Musik machen die Blood Red Shoes (Egal was Wikipedia sacht). Erinnert teilweise an die Killers, weil die Gitarre so elektrisch (höhö) anmutet.
Das Publikum is total begeistert, fangen auch sofort an zu pogen und kennen jeden Song (natürlich aus dem Internet gesaugt). Pogen, bah. Absurder Kiddie-Pogo bei Indie-Pop entdeckt! Schubsen sich gegenseitig wo der gestandene Musikhörer noch leicht mit dem Kopf nickt. Nich meine Welt.
Und die Band selbst - geht einem nach einiger Zeit genauso auf die Eier. Nicht nur dass der Bass fehlt, nee, auch gesangstechnisch bewegt man sich in höchsten Sphären. Klanglich auf dem Niveau von Tinitus. Dazu kommt noch, vor allem von der Frau, totales Desinteresse, von der Mimik her zu schließen. Und die Gestik lässt gerade mal einen einzelnen In-die-Hand-Klatscher zu.
Also ich weiß ja nicht. Eigentlich sollte es ja Spaß machen, auf der Bühne zu stehen, aber das kommt bei der Band nicht so richtig rüber. Der Drummer gibt immerhin sein bestes, kann sogar drei Wörter deutsch, aber nen überspringenden Funken suche ich vergebens. Den hat sich wohl die pogende Kiddie-Meute gekrallt, die springen auch gut genug.
Ja, soviel zur Band der Stunde. Spielzeit inklusive 2-Song Zugabe lag sogar noch knapp unter besagter Stunde. Länger hätten wirs eh nich ausgehalten. War nett. Nette Musik. Alles andere nicht meine Wellenlänge. Zu allem Überfluss war auch noch fotografieren verboten - warum dat denn? Also das mit der Arroganz bringen sogar Mando Diao sympathischer rüber...

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Chrü

07.05.2008 00:21
geht mal nicht zu so'nen Dreckskonzerten!

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