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Barcelona-Trip Part 2 inkl. Konzert (Algo Toxico, Estorbo), Montserrat, Park Güell vom 07. - 10.06.2008

Barcelona-Trip Part 2 vom 07.-10.06.08

Tada, weiter gehts mit unserem exklusiven Reisebericht aus Barcelona. Nachdem wir die letzten Tage schon ein wenig die Stadt unsicher gemacht haben und ein Ska-Konzert besichtigen konnten, steht heute ein Punk-Konzert auf dem Programm. Geil! Vorher aber noch in ner Kneipe in der Nähe den Sieg von Portugal feiern. Mehr oder weniger zumindest, ich trinke Bier, während die anderen Fußball gucken...Auf den Konzerttermin aufmerksam wurden wir durch nen kleinen handkopierten Flyer in nem Plattenladen, auf dem schon ganz einladend "when the punks go marching in" stand. Genau das Richtige! Hatten zwar auch andere Konzerttermine für heute gefunden, aber ein kleiner Einblick in die hiesige Punkszene kann ja auch nicht schaden.
Der Laden nennt sich "Ateneu de Vallcarca" und befindet sich recht unscheinbar hinter einer roten Tür mit Konzertflyern drauf, vor dem immerhin ein paar Punks rumhängen. Einer labert mich auf spanisch (oder war es katalan?) zu, dass wir hier rein gehen müssen. Kostet auch nur 3 Euro
Er erzählt auch, die Sängerin von der einen Band war früher bei "Ultima Resort", der wohl ersten Barcelonesischen Punkband irgendwann '78. Na sowas. Legende und so. Scheint dann wohl sie hier zu sein. Die aktulle Band nennt sich "Algo Toxico" und die Musik ist recht dumpfer Punk, bestimmt auch derbe politisch.
Wenn die Texte auf deutsch wären, würde man das wohl als Deutschpunk bezeichnen. Aber was sagt man hier dazu? Hispanopunk? Gibts sowat? Nunja, scheint jedenfalls recht parolenhaft zu sein. Der Meute vor der Bühne gefällts, die sind aber eh alle lattenstramm, denen könnte man sogar Tokio Hotel vorsetzen (die in Spanien übrigens auch recht bekannt zu sein scheinen...)
Nunja, soviel zu "Algo Toxico". Musik war okay, die Darbietung abschreckend und ansonsten halten wir uns eher im Hintergrund, um unser Bier zu genießen. Das kostet hier übrigens 1.50.
Der Laden selbst is aber ziemlich geil. Entspricht halt so den Punk-AZ-Klischees. Siffig, überall Graffitis und schätzungsweise keine Stelle am Boden, wo nicht schonmal Kotze lag, die von Springerstiefeln breitgetreten wurde. Und natürlich darf auch das Köpi-Poster nicht fehlen!
Jo, dann wirds wohl mal Zeit für die nächste Band. Laut Flyer sollte zwar noch die Hardcore-Legende "Subterranean Kids" spielen, aber die haben wir entweder verpasst oder ham abgesagt. Dafür jetzt auf der Bühne: Estorbo. Ebenfalls aus Barcelona, Punkrock mit ner Sängerin die optisch nicht so ganz zur Band passen will, stimmlich aber gut angepisst rüberkommt
Bei denen kann vor Allem der Gitarrist einiges, spielt ganz geil wat zurecht und animiert auch ganz gerne mal das Publikum. Das hat übrigens ein wenig gewechselt von lattenstrammen Altpunks die alles und jeden umwerfen zu lattenstrammen Jungpunks, die möglichst nah an der Bühne stehen wollen.
Sehr schöne Szene: Irgendwann hat die Band kein Bier mehr auf der Bühne, woraufhin die flugs Sängerin losgeschickt wird, um mehr Cerveza zu holen. Großartig! Soviel zum Machismo in Spanien. Die Band macht trotzdem weiter. Rockt ungemein!
Soviel dann auch zum heutigen Konzert, netter Auftritt. Ganz klasse war noch das beständige Flehen der Sängerin am Schluss gen Mischpult, doch noch ein Lied spielen zu können. Solo una! Nach diesem gehen aber dann endgültig die Lichter an. Beziehungsweise bei einigen eher aus.
Nächster Tag, der Sonntag. Hm, ab in die Kirche. Vorher noch kurz nen weiteren Abhak-Punkt fotografisch festhalten: Ein Gaudí-Haus in unserer Straße, das Casa Battló, laufen wir quasi täglich mehrmals vorbei und stehen immer hunderte Leute vorbei. Ganz klassische Gaudí-Kunst, erkennt man sofort.
Strand und Stadt hatten wir zur Genüge, also gehts jetzt ein wenig weiter ins Landesinnere. Wir erwägen einen Ausflug in die Dalí-Stadt Figueres oder zum Kloster Montserrat, entscheiden uns aber aufgrund von Dalís Hitler-Freundlicher Vergangenheit (Die Kunsthistoriker verschweigen das gerne mal) für Montserrat. Außerdem is ja Sonntag, wie erwähnt.
Im Fahrpreis von 14.50 hin und zurück ist nicht nur ne ca. einstündige Bahnfahrt enthalten, sondern auch noch ein kleiner Trip mit ner schaukeligen Seilbahn hoch gen Montserrat. Juhu, Abenteuer!
Erstmal ein wenig Kloster gucken. Wie erwartet, ist Montserrat ziemlich touristisch. Jede Menge Klassenfahrten und Rentnerausflüge haben den Weg hierhin gefunden. Und das am heiligen Sonntag, während einige eifrige Kirchgänger die Ruhe genießen wollen. Klappt nicht ganz, trotz Lautstärke-, Kamera- und Handy-Verbot laufen die Touris eifrig mit Handykamera laut diskutierend durch das Kloster. Kotz.
Wir beschließen, diesem Hort des Grauens den Rücken zu kehren. Zu viele deutsche Schulklassen mit deutschlandfarbenen Hawaiiketten. Wir sind ja nicht umsonst mitten im Gebirge hier, einige Wanderrouten führen uns ein paar Meter weiter nach oben - also nix wie hoch!
Dabei trotzen wir auch kleinen Fußwegen, die zu Sackgassen führen, sowie einem kleinen Regenguss, der uns auch nicht weiter zu behindern vermag. Sind ja rüstige Wandersleute. Dafür gibts ja auch viel Natur hier und ne schicke Aussicht auf die Täler und Berge der Umgebung. Toll hier.
Aussicht und so. Hatte ich schon erwähnt, wa? Berge und Täler so weit das Auge reicht. Auf über 1000 Metern Höhe befinden wir uns gerade, na immerhin.
Den Weg hätte man auch mit ner Kettenbahn zurücklegen können. Aber nix liegt uns tapferen Wandersgesellen ferner - kostet schließlich Geld. Und man muss sich ne Kabine mit lauter stinkenden bierbäuchigen Pauschaltouristen teilen (vermutlich)
Dafür fehlt uns dann die Zeit, noch ein wenig weiter zu marschieren, schließlich muss es ja auch irgendwo zum Gipfel gehen, auch wenn die Wegeausschilderung hier irgendwie zu wünschen übrig lässt.
Also wieder zurück und in Barcelona dann direkt weiter zur Bar, um mit Andreas und seinen Jungs ein wenig Fuppes zu gucken. Find ich zwar trockenlangweilig, aber da hier keiner mit Deutschlandtrikot und Deutschlandfahnen am Auto durch die Gegend kurvt, ist das alles noch erträglich. Die EM-Euphorie ist hier noch nicht hingeschwappt - schließlich spielt Katalanien ja auch gar nicht in der EM.
Nächster Tag: Montag. Perfekt, um den Trödelmarkt am Placa de les Glòries zu besichtigen. Is nämlich nicht so voll wie am Wochenende. Und son Trödelmarkt ist nunmal so, wie son Trödelmarkt halt so ist. Unnütze Waren in Hülle und Fülle.
Auch ein Foto wert: Der Pimmel.
Und der Preis für die am schönsten klingende Bahnstation geht an: Urquinaona! Da mussten wir einfach aussteigen!
Nächstes großes Ziel ist dann der Parc Güell, den empfiehlt irgendwie jeder Barcelona-Urlauber. Hat aber keiner erwähnt, dass man dazu noch recht steile Wege bergauf latschen muss - naja, für uns wandererprobten Abenteurer kein Problem. Aufi!
Dafür gibts oben vom Park wieder ne schöne Aussicht auf die Stadt in all ihren Formen und Farben. Ich kann das Meer sehn!
Geiles buntes Haus vorm Aussichtspunkt: "Tourist go home! Park need air!"
Den Parc Güell hat, wie sollte es anders sein, der gute Antoni Gaudí entworfen. Klar, wer auch sonst. Unverkennbar sein Spiel mit runden Formen, Mosaic-Flächen und teils grellen Farben
Ansonsten hat der Park: Viel Grün und verwinkelte Wege. Und jede Menge Jogger.
Abends dann wieder ins Kneipenviertel. Rund um den Placa St. Jaume gibts diverse Cocktailbars. 3.50 bis 4 Euro in der Happy Hour - och, wieso nicht. Eigentlich sind wir auf der Suche nach der Absinth-Bar Marsella oder ner Xampañería, aber die haben beide zu. Verdammt, und das an unserem letzten Abend!
Auch dieses Ziel verwehrt uns den Eintritt: Die Mariatchi-Bar, bekannt als Umtriebsort des großartigen Manu Chao und der lebhaften Che Sudaka - aber diese Bar wurde genau eine Woche vor unserer Ankunft von der Bullerei geschlossen, angeblich wegen vier Joints (und als zeitgleich ein Che-Sudaka-Konzert stattfand, wieso sind wir eigentlich nicht ne Woche vorher geflogen? Verdammt!)
Unsere Notlösung: Ne Bar in ner Seitenstraße von der Cava-Bar, unscheinbar und mit ein paar Spaniern besetzt. Der Wirt erweist sich als großer Spaßvogel und Tequila-Fan: Er trinkt immer einen mit, wenn man bestellt. Zumindest, wenn man seine Lieblingsmarke bestellt. Da bleiben wir doch gerne noch ein paar Bier und Tequila. Geil! Nächstes Mal kommen wir auf jeden Fall wieder
Aber kann ja noch dauern bis zum nächsten Mal, am nächsten Morgen müssen wir schließlich erstmal ausreisen. Bönx' Flieger geht besonders früh, sein Handywecker spielt früh morgens Nana Mouskouri, was unsere Mitbewohner-Engländerinnen schier in den Wahnsinn treibt. Mein Flieger hingegen geht später, weswegen ich noch ein wenig rumlatsche. Hier zum Beispiel ein Gaudí-Haus: Das Casa Milà. Och.
Ich latsch weiter zum Parc De La Ciutadella, den hatten wir ja bisher immer ausgespart bei unseren Wanderungen. Recht schicker Park, der Zoo liegt auch hier drin, aber äh muss grad nicht sein
Dafür kommt mal wieder meine wunderliche Affinität zum Vorschein, Parlamentsgebäude zu fotografieren: Hier das Parlament von Katalonien. Zack, abgehakt. Und ein paar Schulkinder, is sowieso irgendwie alles voller Schulkinder heute morgen
Dafür lässt das Wetter so langsam auch wieder zu Wünschen übrig: die Wolken ziehen sich zusammen, es fängt an zu tröpfeln. Das stellt mich innerlich ziemlich zufrieden: Seit 2 Monaten nur Regen hier oben, aber während unserer Zeit hier nur am An- und Abreisetag. Äußerst verzeihlich!
Noch ein kleines Bildchen vom Hafen, dann ist auch diese Reise vorbei. Ich begebe mich zum Hostel, um mein Gepäck zu holen, winke ein letztes Mal und ab zum Flughafen. Adiós España, Adéu Barcelona. Bis zum nächsten Mal!
Achja, am Flughafen mach ich noch ein Bildchen vom Tequila, den uns der gestrige Wirt so empfohlen hat. Sollte man sich ja auch merken. Tada!

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Bönx

17.06.2008 22:00
Danke, schöner Bericht...
kiki

18.06.2008 09:11
Du warst nicht im Zoo?
Banause! Alles falsch gemacht!
Ich bin zutiefst von Dir entäuscht!
chrü

18.06.2008 10:05
hehe, in dem laden da warn wir och...
Bönx

19.06.2008 19:23
Und was habt ihr da schönes gesehen Chrü?

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Weitere Infos zu den Bands: Algo Toxico, Estorbo
Location:
Ateneu de Vallcarca
Avinguda de Vallcarca 49
08023 Barcelona (Spanien)
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