The Stattmatratzen, PVC am 06.02.2009 im AK 47, Düsseldorf
The Stattmatratzen, PVC am 06.02.09 in Düsseldorf
Endlich krieg ich auch mal die Chance, die weltberühmten Stattmatratzen (bekannt aus Funk und Fernsehen!) live zu sehen. Was ein Fest! Der Stiels macht mal wieder den Hinfahrer, Botox den Leibwächter und Korn is auch noch im Auto. Halleluja
Als wir am AK47 ankommen, steht schon der eigentliche Hauptact vor der Tür: Ein Hamburger Gitarrenplänkler, der zwei Punks instruiert, sich Titanic-mäßig aufzustellen, damit er passend dazu Celine Dion covern kann - mit einer dermaßen röhrenden Stimme, dass der fließende Übergang zu AC/DC und BAP kaum auffällt. Grandioser Entertainer!
Als er dann seine Performance auf der Bühne wiederholen will, wird er dieser aber prompt verwiesen. Schade. Dafür dürfen kurz später The Stattmatratzen aus der Hauptstadt auf die Bretter. Von denen gibt es rotzigen Punkrock, geht gut nach vorne
Is außerdem, wie unschwer zu erkennen, ne reine Mädelsband. Wie war dat noch, Frauen in der Band bringen Unglück? Naja, Männer anscheinend auch. Männer gehen nur seltener in die Babypause. Is auch eigentlich unkreativ, die Berichterstattung auf das Mann-Frau-Dingen zu fokussieren, aber bei so nem Bandnamen müssense wohl damit rechnen, hähä.
Jau, sehr rotzig alles. Und musikalisch ziemlich 80er-mäßig, kompromissloser Punkrock, also ohne in Popsternchen-Zuckerguss-Melodien abzudriften, dafür äußerst solides Akkordgetrümmere mit schickem Gefrickel und starkem Getrommel. Und frecher Gesang der Frontdame Nika.
Beste Aktion des Abends: Hinfahrer Stiels haut nach zwei Liedern ab. Muss ich also mein Bier jetz bei Lönsen lagern, dafür gibts dann auch ein nicht abgesegnetes Foto von ihr. Sie zieht grad übrigens ne gaanz üble Grimasse!
Und weiter Stattmatratzen! Kenn ja ehrlich gesagt nur ein Lied vom Plasticbomb-Sampler, aber als gewiefter Fan weiß man natürlich, dass sie auch Filmriss im Programm haben. Vergewisser ich mich also kurz mit nem Blick auf die Setlist und verbreite von da an fleißig das Gerücht im Publikum, dass Filmriss auch noch irgendwann gespielt wird. Irre witzig!
Och joah, noch ein Bild in bunt. Dann is aber auch mal gut
Witzigste Aktion des Abends: Nach dem "regulären" (hüstel) Set sorgt die Band kurzerhand selbst für Zugabe-Rufe, indem sich die Mädels vor die Bühne stellen, um lauthals klatschend und brüllend die verwirrte Jessi am Schlagzeug anzufeuern. Herrlich!
Zugabe heißt dann natürlich, dass wir unsere Filmriss-Rufe verstärken müssen. Und tatsächlich, den allerletzten Song können dann endlich alle mitgrölen. Das soll jetzt aber die vorhergegangene Leistung der Band nicht schmälern, guter Auftritt und tolle Band! Nur der Name...ach, egal
PVC is auch kein toller Name, auf der Suche nach Bandinfos findet Google nämlich erstmal nur Kunststoffbodenbeläge (DAS wiederum wär dochn toller Bandname!). PVC heißt nämlich die nächste Band, nach eigener Aussage die dienstälteste Punkband in Deutschland. Wiedermal so ne "Reunion" die keiner wirklich nachvollziehen kann...
Aber seien wir fair, so schlecht ist die Musik nicht unbedingt, netter Punkrock halt. Einziges Originalmitglied ist, wie unschwer zu erkennen, der Sänger. Der besticht durch sein paillettiertes Jackett, schneeweißen Haaren, Ansagen auf Schülerbandniveau und einem voluminösen Gesang, der teilweise an Jello Biafra erinnert
Schau ich mir trotzdem nich lange an. War zwar nich schlecht, aber auch nicht unbedingt spektakulär. Auch der Rest des Publikums war offensichtlich hauptsächlich wegen der Vorband da. Hm...
Und dann? Lönsen und ihr Handy überreden mich, noch mit nach Köln zu fahren. Heidewitzka! Nagut, schick ich Kiki halt alleine zum Zug. Ab innen Sonic Ballroom, endlich wieder Kettenfett fegen!
Da is noch gut was los, heute war schließlich Release Party von der neuen Angelika-Express-Platte (noch so eine "Reunion" mit einem Originalmitglied...), folglich auch viele bekannte Gesichter da. Skandal des Abends: Stefan trinkt keinen Alkohol mehr. Überhaupt keinen. Wie hält der das aus?
Bier, Schnaps - was fehlt? Achja, hopphopp, lass ma däncen! Ich treff sogar den Typen von dieser Künstlerbude wieder, in der wir letztens gelandet sind - es stellt sich heraus, dass das der sagenumwobene "Club Scheiße" ist. Verdammt, wie geil!
Auch da: Zarah und Gesa! Erstere darf sich mit mir auch ein Taxi teilen (d.h. sie zahlt und ich sitz mit drin), als es schließlich irgendwann zu Lönsen geht. Wir erwischen ausgerechnet einen Kuppler als Fahrer. Aber das is wohl ein anderes Thema. Ab zu Lönsen, in wenigen Stunden müssen wir schon wieder aufstehen um Safi zurück zu ihren Matratzen zu bringen. Puh.
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