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Budapest-Trip mit Markthalle, Kneipen, Konzert (LoPunk, Yellow Spots), Budaer Berge, Red Bull Air Race, Nationalfeiertag,... vom 17.-20.08.2009, Ungarn

Budapest-Trip (17.-20.08.2009)

So, immernoch in Budapest! Die letzte Woche verbrachten wir auf dem Sziget Festival, anschließen bleiben uns noch ein paar Tage, um diese wirklich schöne Stadt zu erkunden. Ist zwar schon mein drittes Mal in Budapest, aber Mal für Mal entdeckt man neue Sachen. Zumal es auch einiges zu feiern gibt: Am Dienstag Helenas Geburtstag und am Donnerstag den ungarischen Nationalfeiertag.
Aber zunächst mal müssen wir unser Apartment beziehen. Zur Sziget-Zeit verlangen die Hostels normalerweise saftigen Aufschlag, also musste ich mich früh genug um eine passende Schlafmöglichkeit kümmern - und wurde fündig! Ein geräumiges 4-Mann-Apartment mit eigener Küche und Bad, zentral gelegen, für 13 Euro pro Person. Na, wenn das mal nichts ist! Wahrlich eine gute Entscheidung
Nachdem wir unser Quartier bezogen haben, erstmal ein kurzer Rundgang um "unseren Block" - wir sind wirklich zentral gelegen, nicht weit zu allen Metrolinien, nicht weit zur Donau, direkt neben der Fußgängerzone - wahnsinn! Auch ein paar Supermärkte liegen in der Nähe, weshalb wir uns erstmal eindecken.
...und kochen. Wozu haben wir schließlich ne Küche. Und ne Frau dabei.
Viel mehr geht heute nicht mehr. Pünktlich 0 Uhr, zu Helenas Geburtstag, betreten wir wieder unser Heim. Schön gratulieren, ein paar Chips und ein paar Flaschen Wein, und bald schlummern wir ein. Ha, reimt sich! Schläft sich doch besser als auf ner Isomatte im Zelt...
Am nächsten Tag lautet unser grobes Ziel: Einen größeren Supermarkt finden, Tesco-mäßig. In den kleinen zahlt man einfach zu viel, teilweise lässt auch die Auswahl zu Wünschen übrig. Da wir aber eh Zeit haben, verbinden wir das Ganze mit einem kleinen Rundgang. Hier die Fußgängerzone bei uns umme Ecke. Viel zu touristisch, aber dank der alten Gebäude trotzdem sehenswert.
Prädikat "sehenswert" gibt es wohl auch für die Markthalle. Dort bin ich jetzt auch schon zum dritten Mal, und so richtig spannend ist das nicht mehr. Touristen soweit das Auge reicht, immerhin hinten bei den Gemüseständen geht es etwas gemütlicher zu.
Zwischendurch erreicht mich eine SMS von Mark aus Deutschland: In der Nähe des Keleti Pályaudvar, dem Ostbahnhof Budapests, befände sich ein Tesco-Markt. Schon super, wenn man seine Informanten hat! Zu Fuß ist es bei der Hitze gerade mal so machbar, aber im Tesco lässt es sich aushalten, dort müssen wir eh viel Zeit verbringen, bis wir alles zusammen haben...zuviel Auswahl...
Aber schließlich ist alles da! Dosenbier, Wasser, Essen - und natürlich Zutaten für einen leckeren Mexikaner. Direkt werden zwei Flaschen angesetzt und wegen zu wenig Tomatensaft mit ein wenig Nudelsauce verfeinert. Wir sind ja erfinderisch. Lecker!
Anschließend wieder raus an die frische Luft. Inzwischen ist es schon später geworden, aber ein bisschen wollen wir noch rumlatschen, bevor es dunkel wird. Vorbei an dieser kleinen Kirche geht es über die Donau.
Neue Idee für ein Fotoalbum: Martin und seine Dixi-Toilette. Großartig! In welcher Stadt steht schon unvermittelt son einzelnes Teil rum? Ker, wat hamwa die Dinger vermisst...
Die Donau. Ein breiter Fluss mit vielen fest verankerten Schiffen am Ufer. Sie teilt Budapest auf in Buda und, na ratet mal, Pest. Toll wa? Ganz hinten an der Kuppel erkennbar: Das Parlamentsgebäude
Auch bei Nacht ist Budapest mehr als nur einen Blick wert. Brücken und wichtige Gebäude sind beleuchtet, was ein herrliches Panorama ergibt. Viel Zeit haben wir aber nicht, uns damit aufzuhalten - schließlich haben wir ein Ziel!
Und das lautet für heute Abend: Das A38, ein Schiff an der Petöfi-Brücke, auf dem regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Heute sogar mal oben auf dem Deck. Eintritt 500 Forint, die man aber sofort als Gutschein wiederbekommt, um damit ein schönes Fassbier zu ordern. Herrlich! Als wir ankommen, spielt die Band Lopunk bereits ihre letzten Stücke.
Und schon bereue ich es, dass wir auf dem Weg so lange getrödelt haben. Aber wer kann schon ahnen, dass Punk-Coverband sich wirklich auf Punk bezieht und hier nicht irgendeine Schülerband Green Day und Blink 182 verwurschtelt? Die älteren Herren von Lopunk bedienen sich eher an 80er Helden wie Dead Kennedys oder Ramones, gerüchteweise mit ungarischen Texten.
Wir kommen gerade rechtzeitig an für das Dead-Kennedys-Cover "California Über Alles" gefolgt von "I wanna be a dog" (Iggy & The Stooges) und als Zugabe "Pretty Vacant" von den Sex Pistols. Schade dass wir so spät sind - tolles Set, auch wenn das Publikum eher zurückhaltend war...
Das ändert sich aber bei der nächsten Band. Die Yellow Spots wurden im Veranstaltungskalender, in dem ich auf das Konzert aufmerksam wurde, als "Skapunk" gelistet - naaaja. Insgesamt gehts eher Richtung Psychobilly mit Bläsern. Psychoska? Keine Ahnung.
You have there blood! Insgesamt erinnert die Band etwa an die Kings of Nuthin, die ja ein ähnlich wilder Stilmix prägt. Nur eben mit rein ungarischen Texten, also kann ich zu denen mal wieder nichts sagen.
Überhaupt scheinen wir so ziemlich die einzigen Ausländer heute Abend zu sein, und das wo doch dank des Sziget noch so einige Musiksüchtige durch die Straßen Budapests ziehen sollten. Tja. Aber wir sind ja hier auf nem Schiff und nicht auf der Straße
Für Unterhaltung sorgt die Band aber auch ohne dass man sie versteht. Erstens durch die Musik und zweitens durch den Zombie-Schubbert, der sich zwar nicht auszieht aber dafür immerhin ne nackte Schaufensterpuppe dabeihat. Und dabei selbstverständlich säuft. Mehr Aufgaben hat er nicht, großartig!
Die Bläserfraktion! Auch nicht ohne, saftiger Sound. Großartige Band und in Ungarn wohl auch nicht allzu unbekannt, schließlich haben sich doch so einige Leute auf dem A38 eingefunden.
Die Mischung aus Ska und Rockabilly scheint wohl auch bei den ungarischen Fans gut anzukommen - wie diese Tattoos beweisen. Für diesen jungen Mann muss ich im Laufe des Konzertes mehrfach das Bier halten, während er in den Pogo-Pit stürmt. Großartig!
Jau! Immer wieder schön, neue und gute Bands kennenzulernen, auch wenn der Verbreitungsgrad dank der Sprachbarriere wohl eher in Ungarn verbleiben wird. Aber sollte man sich trotzdem merken. Gelungener Konzertabend!
Nich wahr? Guuude Laune! Reihum darf jeder mal ne Runde Bier holen, bis unsere Gutscheine aufgebraucht sind. Anschließend ziehen wir weiter...finden aber in der Nähe nichts adäquates zum Abstürzen
Außer in den Fluss. Muahaha. Hier nochmal der Blick von der Brücke zum A38. Wir überqueren abermals die Donau, um uns in Pest auf die Suche nach einer gemütlichen Kneipe zu machen.
Fündig werden wir hinter der Markthalle. Eine leicht Hippie-angehauchte Bar mit großem Dachgeschoss, hübscher Einrichtung und bezahlbarem Bier. Nur der Jägermeister für 600 Forint ist doch etwas viel...irgendwann sind wir die letzten und der Wirt macht uns unmissverständlich klar, dass die last order verstrichen ist.
Guuude Laune! Die letzte Bar soll dann auch unsere Stammkneipe der nächsten Tage werden. Der Panic Pub liegt nur wenige Meter von unserem Apartment entfernt, ist sehr gemütlich und quasi perfekt zum Abstürzen. Was wir auch tun.
Der nächste Morgen erwartet uns mit einem reichhaltigen Frühstück. Schön gedeckter Tisch, nicht wahr?
Der Vollständigkeit halber noch ein Nachher-Foto...
Heute ist mal etwas mehr Programm angesagt - wir haben uns entschieden, die Budaer Berge zu besichtigen. Recht gut erreichbar mit Metro und anschließend Kettenbahn - wenn man denn den Weg dahin findet.
Endziel unseres Ausfluges ist der János-hegy, der 527 Meter hohe Gipfel und damit höchster Punkt Budapests. Das ist nicht sonderlich hoch, aber für eine Großstadt schon beachtlich. Außerdem gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn zu erreichen. Einmal zu Fuß über einen nicht sonderlich spektakulären Wanderweg...
...oder auch mit der Kindereisenbahn. Ein Zug, der von Kindern betrieben wird, die in schicken Uniformen auf die Suche nach Schwarzfahrern gehen. Klar, ziemlich touristisch, aber auch mal ein Erlebnis. Mit 700 Forint aber auch recht teuer...
Oben angekommen, muss man noch einen kleinen Waldweg laufen, bis man schließlich am Aussichtsturm ankommt. Eintritt kostet glücklicherweise nichts, also hoch da!
Beeindruckende Sicht auf Budapest...fast 2 Millionen Menschen leben hier. Von hier oben kann man ungefähr erahnen, wie groß die Stadt ist. Dank des schönen Wetters kann man auch wirklich weit gucken
Zeit, den Gipfelschnaps auszupacken! Wir haben extra ein wenig Mexikaner zur Motivation eingepackt. Schmeckt in luftigen Höhen auch gleich viel besser!
Noch ein Bier im Lokal am Turm, und weiter gehts. Aus dem eigentlichen Plan, zurück mit der Seilbahn zu fahren, wird nichts - die fährt nur bis 17 Uhr. Mist. Und nirgends was ausgeschildert. Aber zu Fuß ist es nicht weit nach Normafa, von wo uns der Bus wieder zur Metrostation bringt
In der Unterkunft angekommen, wird sich nicht lange aufgehalten - weiter gehts Richtung Oper. Im Umkreis liegen diverse Restaurants, trotzdem brauchen wir ein wenig, bis wir schließlich am Liszt Ferenc tér fündig werden.
Das Kiadó Kocsma ist eigentlich ein gemütliches Restaurant mit gutem Essen - wären da nicht die Pubcrawling-Touren, die uns irgendwann beim Essen stören. Für die wurde wahrscheinlich auch das Kopfkissen am Pissoir aufgehängt...
Anschließend treffen wir uns mit den restlichen verbliebenen Leuten, die sich gerade für eine Kneipentour aufmachen. Yeah, genau das richtige! Stationen wie Kuplung, Szimpla und Instant werden durchlaufen, allesamt sehr schöne Läden mit Innenhofatmosphäre, nur leider zu später Stunde mit reduzierter Lautstärke.
Am nächsten Tag ist der 20. August - einer der beiden ungarischen Nationalfeiertage. Besonderes Highlight heute ist das Red Bull Air Race, dass jährlich an diesem Datum über der Donau stattfindet. Von weitem können wir schon sehen, wie sich die Menschenmassen am Ufer sammeln.
Am Air Race nehmen verschiedene internationale Kunstflieger teil, die in kleinen Propellermaschinen waghalsige Manöver durchführen, da kann man wirklich nur staunen. Zwischendurch ein wenig Auflockerung durch eine Flugshow, bei der mehrere Maschinen simultan fliegen, von einem Looping zum Nächsten...
Klar, dass die Straßen dichter werden, je mehr man sich der Kettenbrücke nähert. Touristen wie auch Einheimische säumen die Strecke, um ja nichts vom Air Race zu verpassen
Ziel für die Flieger ist es, in kurzer Zeit durch einen Slalomparcour von diesen Pilonen zu fliegen. Das alles vor atemberaubender Kulisse - hier das Parlamentsgebäude.
Naja, die Strecke ändert sich eh nicht viel, also reichen uns ein paar Flüge - weiter zur Burg. Die Treppen sind voll besetzt von weiteren Schaulustigen, die das Air Race beobachten
In der Burg sollte uns eigentlich ein Folklore-Fest erwarten - war aber nicht. Hm. Wohl was missverstanden. Dafür hier die Statue von Stephan I., dem ersten König von Ungarn. Ihm zu Ehren findet der heutige Gedenktag statt.
Im Burgbereich finden wir dann auch unserer Apartment fürs nächste Jahr: Ein Museum mit freiem Eintritt, aber ohne Besucher - wahrscheinlich, da sich nur in einem Raum Ausstellungsstücke befinden. Wir machen es uns erstmal bequem und holen den Mexikaner raus...
Nächstes Ziel: Höööhle! Naja, nicht ganz - das Burglabyrinth (welches??) lockt uns. Mit für Studenten 1500 Forint ist es uns eigentlich etwas zu teuer, aber wenn man schonmal hier ist...außerdem ist es hier unten ziemlich kühl. Bei ziemlicher Dunkelheit latschen wir durch die 1,2 Kilometer langen Gänge.
Die Fotos hier entstanden übrigens mit 15 Sekunden Belichtungszeit - also nicht wundern, dass es erstens so hell ist und zweitens ab und zu ein paar "Geister" im Bild zu sehen sind...
Der Anfang des Rundgangs ist ziemlich interessant - in vielen Ecken und Abzweigungen gibt es neue Sachen zu entdecken, wie hier eine Weinquelle. Ein Labyrinth wie aus dem Bilderbuch ist es allerdings nicht - höchstens ein paar Sackgassen treffen wir unterwegs
Naja, und komische Skulpturen. Was suchen die hier?
Spätestens dieser Abschnitt zerstört sämtliche Illusionen. Hier haben die Macher anscheinend versucht, etwas Humor in die Sache zu bringen - was aber absolut unpassend ist. Der Schluss des Labyrinthes hat wirklich die ganze Sache vergrault, auch wenn der Anfang noch so spannend war. Da hat wohl jemand die Redewendung "Zum Lachen in den Keller gehen" zu wörtlich genommen...
Nunja, viel Zeit bleibt nicht mehr, Abends soll schließlich ein Feuerwerk stattfinden - dank unserer fehlenden Ungarisch-Kenntnisse wissen wir aber nicht genau, wann - dafür sehen wir die Menschenmassen, die gen Donau strömen.
Hätten wir ja eigentlich direkt mitlaufen sollen. Aber naiv wie wir sind, erstmal ins Apartment, wodurch wir den Hauptteil der Show verpassen und nur die letzten Sekunden mitkriegen - schade. Aber allein vom Lärm und Rauch in den Straßen merkt man schon, was für ein gigantisches Feuerwerk wir verpasst haben.
Nächstes Ziel: Wie immer der Panic Pub! Hier unser großartiger Versuch, die Panik, die diese Gemäuer durchzieht, zu visualisieren.
Wirklich ein schönes Lokal. Ganz besonders amüsiert uns die Wein- und Pálinka-Karte und die deutschen Übersetzungen. In anderen Beschreibungen ist von brüllendem Geschmack und mittelmäßigem Körper die Rede, ganz großes Tennis! Darauf erstmal ein Pálinka!
So, das wars! Am nächsten Morgen geht es für uns früh zum Flieger, um die Heimreise nach Dortmund anzutreten. Schön wars! Das Sziget Festival ist wirklich immer die Reise wert, wie auch die Stadt Budapest. Herrlich!
Abschließend noch danke an Helena und Maddin für ein paar der Fotos, an alle anderen fürs da sein und einfach mal an mich sellba. Prost.


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