Lets Grow, Jaibo, Disobey, We Legion, Willy Fog am 19.03.2010 in Bergkamen, Yellowstone - Bericht von doX
Lets Grow am 19.03.2010 in Bergkamen
Erst Zahnarzt (oh, das ist aber ein schönes Loch geworden), dann kein Grillen wegen Regen, Probe is irgendwie auch nix und wir sind natürlich wie immer viel zu spät dran. Die Kamera hab ich auch vergessen, also fein mit dem Telefon Fotos machen.
Außer WILLY FOG kenne ich bisher keine Band des Abends, bin aber echt gespannt auf JAIBO und LETS GROW. "Ach, LETS GROW is ne Band? Ich dachte, so heißt die Show" - auch Flyer lesen will gelernt sein.
Egal, rein in die Bude!
Egal, rein in die Bude!
Zum Glück sind wir so spät dran, dass ich von WILLY FOG nur noch einen Teil des letzten Songs mitbekomme und ich möchte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen müssen, wie der Rest des Gigs so gelaufen ist. Man hört auch aus jeder Ecke, dass die Fogs schon deutlich bessere Tage hatten. Der Sound ist auch Mist...
Bei WE, LEGION ist der Sound deutlich besser und die Jungs sind offensichtlich ziemlich gut drauf. Und sehr unterhaltsam. Fünf Kinderfressen die so ziemlich jede Attitüde beherrschen und das auch gerne zeigen. Der Sänger trägt zudem einen hübschen Bart und beeindruckt bei einem geschätzten Körpergewicht von 36 Kilo mit der Stimme einer dänischen Dogge. Ich nehme ihnen aber ab, dass sie es ernst meinen und das ist schließlich entscheidend.
Auch die überschaubare Fantraube vor der Bühne hat ordentlich ihren Spaß. Als ein Stück von A HERITAGE OF VERGIL gecovert wird, kommt deren Sänger Philipp auf die Bühne und performt mit. Die vormals erwähnte dänische Dogge kann sich da noch ein bisschen was abgucken, vor allem was die Attitüde betrifft. Meine Fresse, alles in allem ein wirklich gelungener Auftritt.
Ich denke noch, das gerade erlebte muss man erstmal toppen, als mich schon JAIBO aus den Schuhen hauen. Sie kommen ein wenig studentensprechermäßig daher, legen aber echt fett was auf die Bühne. Besonders der Gitarrist hat viel Spaß an Bewegung. Ohne zu dudeln demonstriert er einiges an Fingerfertigkeit und schneidet dazu beeindruckende Grimassen. Auch die anderen drei haben offenbar genug geübt und wissen was mit ihren Instrumenten anzufangen.
Einzig der Gesang ist etwas dünn mitunter, ich schiebe das aber erstmal auf die übliche Live-Situation. Wie immer ist alles laut wie Hulle und der Gesang allgemein unter-repräsentiert. Der Sound ist eh wieder bescheiden - der Mischer scheint metal und hc lieber zu mögen als serbischen PunkRawk. Das Publikum übrigens auch und ist weder sonderlich zahlreich anwesend, noch zu größeren Gefühlsausbrüchen bereit. Ich jedenfalls bin wirklich richtig richtig begeistert und lasse mir später noch die Platte kaufen.
DISOBEY experimentieren laut Selbstauskunft mit allen Arten von Hardcore. Im Selbstversuch muss ich jedoch feststellen, dass sie und ihr Publikum dermaßen oldschool-90er-Macker sind, dass ich sofort fluchtartig den Raum verlassen muss, um nicht in Testosteronpfützen zu ersaufen. Alter Schwede, wegen solcher Bands gibt es EMO!!!
Ich werde schon grau vor Schreck und muß mir schnell einen trinken! In Plaudereien vorm Laden und nicht zuletzt durch ihre Abneigung gegen Bandvotings sowie das T-Shirt des Sängers, entpuppen sich die Disobey-Jungs übrigens als äußerst sympathische Typen.
Nach einer schauderhaft detailreichen Geschichte über Knochenmarkspenden spielen endlich LETS GROW. Die fünf Belgrader sind deutlich härter unterwegs als die Kollegen von JAIBO, lassen aber ebenfalls eine gewisse Vorliebe für Rockmusik erkennen.