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Pferdefest: Chefdenker, Imbiss Bronko, Mary Greenwood, 15.05.2010 in Bernkastel-Kues, Güterhalle - Bericht von Fö

Pferdefest, 15.05.2010 in Bernkastel-Kues

Das Pferdefest in Bernkastel-Kues. Klingt schon nach ner ziemlich amtlichen Angelegenheit und war schon letztes Jahr verlockend. Dieses Jahr auch noch mit Chefdenker und - man höre und staune - Imbiss Bronko! Wahnsinn! Der eigentliche Plan, mit Kikis Auto zu fahren, scheiterte am Mitfahrermangel. Pf, alles Banausen. Aber da ich gestern eh schon in Köln war, kann ich ja eigentlich auch direkt hier bleiben und mit den Chefs fahren. Dachte ich so im Hinterkopf. Aus Hierbleiben wurde dann eine Sightseeing-Tour in Euskirchen, aber das is ne andere Geschichte.
Schnitt, und schon sitz ich im Chefbus. Könnten eigentlich auch losfahren, müssen aber noch auf Thomas und Kollege warten. Hm, wo bleiben die? Irgendwann ruft Thomas an: Sie stehen am Bahnhof und warten auf mich. Also an dem Bahnhof, aus dem ich gerade raus kam, um mich in den Bus zu setzen. Nein, mit Logik sind Chefdenker-Touren wirklich nicht zu erklären.
Eher mit, äh, gefährlichen Pillen, die stilgerecht mit Bier runtergeschüttet werden. Los geht die heitere Fahrt. Die Heiterkeit wird zum Maximum gesteigert, da selbstverständlich ausschließlich Mike Krüger aus den Boxen kommt. Aua.
Bernkastel-Kues liegt in Rheinland-Pfalz. Moselgebiet, Weinlandschaft. Hier verbringt man seine Zeit tatsächlich damit, jeden Abend irgendein Weinfest auszurufen, zumindest wollen uns das die vielen Plakate weismachen. Stellt dann tatsächlich mal jemand ne Bierbude auf, wird auch direkt die ganze Straße gesperrt - und vielleicht fünf Leute nehmen das Angebot überhaupt an.
Irgendwie schon eine andere Welt hier, denken wir so bei uns, nachdem wir unsere Unterkunft erforscht und den Weg zur Güterhalle erfragt haben. Was uns dort erwartet, spottet nun wirklich jeder Beschreibung. Das Pferdefest, oh-mein-gott! Tatsächlich eine noch krankere Veranstaltung, als der Name schon erwarten lässt. Großartig, was hier alles aufläuft!
Erstmal ein Willkommensbierchen. Der Backstageraum wird direkt mit ein wenig Mike Krüger gerockt, was sich, wie zu erwarten, eh durch den ganzen Abend zieht. Irgendwie kramen die Chefdenker in regelmäßigen Abständen immer mal irgendeinen musikalischen Insider raus, der dann bis zum Erbrechen abgefeiert wird. Find ich super!
Das Interieur der Güterhalle lässt wirklich keine Fragen übrig. Die Wände bunt gestaltet mit Pappschildern und Riesenpimmeln, und da wäre natürlich noch das wirklich exquisite Publikum - schräg ist kein Ausdruck. Köln mag seinen Karneval haben, aber Bernkastel-Kues hat verdammt nochmal das Pferdefest!
Ebenso bunt wie die Zuschauer ist aber auch die musikalische Auswahl des Abends. Die erste Band, die wir uns zu Gemüte führen, hört auf den Namen Mary Greenwood. Der Name klingt auf den ersten Blick gewöhnlich, entpuppt sich aber als freimütige Übersetzung des Namens "Maria Grünewald". Und das wiederum ist eine Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung hier in der Gegend.
Und so besteht die Band aus Mitarbeitern und Bewohnern dieser Einrichtung. Interessantes Projekt, vielleicht ist dem einen oder anderen die Hamburger Band "Station 17" ein Begriff, die aus ähnlicher Motivation gegründet wurde. Vorurteile abbauen, Integration fördern, den Bewohnern eine gute Zeit bereiten - und natürlich das Publikum begeistern!
Klappt erstaunlich gut. Hier in der Gegend sind Mary Greenwood anscheinend auch nicht unbekannt, und so wird ordentlich gefeiert und gejubelt. Musikalisch überzeugt die Truppe auch, ziemlich abwechslungsreiche Mucke, die sich grob im Bereich Deutschrock bewegt. Meist mit mehrstimmigem Gesang zeigen die Damen und Herren, was in ihnen steckt.
Größtenteils persönliche Texte, soweit ich das beurteilen kann. So dreht sich vieles um den Kontext Behinderung oder allgemein anders-sein, aber auch fröhliche Freizeit-Themen werden mal angesprochen. Kleines Beispiel: "Sonne und Strand, Sonne und Meer, ich vermisse sie so sehr" - sehr eingängig, kann bald jeder mitsingen.
Anschließend wird erstmal gesoffen - vorbereiten auf den Chefdenker-Auftritt! Bier, Wein und Jägermeister fließt durch unsere Kehlen. Merch wird heute auch nicht verkauft, weil uns der Merchandiser von Imbiss Bronko nicht an den Merchtisch lässt. Obwohl er selbst nix verkauft. Pf.
Auf der Bühne spielt inzwischen schon wieder ne Band, schaue ich aber nur auf 1-2 Songs vorbei. Laut Ankündigungsgedöns müssten das The Soundmills sein - keine Ahnung, Google kenntse nich, also kenn ichse auch nicht. Wie man an den adretten Anzügen errät, gibt es Indierock zu hören.
Kommt auch ganz gut rüber, die Jungs können zumindest ihre Instrumente - ändert aber nix daran, dass es eben Indierock ist und mir das irgendwie zu langweilig ist. Abgefeiert wird die Band natürlich trotzdem - aber, mal unter uns, man könnte heute auch einen Igel auf die Bühne setzen, der einen Grashalm frisst - das Publikum würde trotzdem total ausrasten.
Wie man sieht. Das übertrifft nun wirklich jede Trashparty und jedes Klischee einer Dorfparty. Einfach nur geil!
politisch korrekter Humor, Teil 1
politisch korrekter Humor, Teil 2
Selbstverständlich lassen es sich die vielen VIP's der Gegend nicht nehmen, zur Veranstaltung ihre Aufwartung zu machen. Wir treffen die "Mosella", die Weinkönigin höchstpersönlich! Zumindest die Weinkönigin des näheren Umkreises, aber das schon seit 2 Jahren! Direkt mal zum Ruhrpott Rodeo einladen, wir brauchen noch ne Ansagerin für Slime!
Sinnloser Humor wird hier tatsächlich ziemlich groß geschrieben. Ein Typ knattert die ganze Zeit mit diesem vertrauenserweckenden Moped durch die Reihen. Da packste dir annen Kopp.
So, jetz wirds aber doch endlich mal Zeit für die Chefdenker! Don Cardeneo himself eröffnet das Konzert - und begeistert mit Mike Krügers "Nippel". Besser gehts doch nicht!
Chefdenker go! Thomas heute direkt mal von Beginn an nackend, auch Caddy setzt sich erst ans Schlagzeug, als seine Klamotten sauber aufgetürmt hinter ihm liegen. Der Auftritt heute gehört erstaunlicherweise zu den besseren, die ich bisher von Chefdenker sehen konnte! Also wird gefeiert von Anfang bis Ende
Was die komplette Halle auch tut. Der Laden is schließlich ausverkauft. Keine Ahnung wie viele der Anwesenden die Chefdenker überhaupt kennen (danach aussehen tun eigentlich die wenigsten), aber was hier vor der Bühne abgeht, kann man nun wirklich nicht in Worte fassen. Absolut großartig!
Die Bühne wird auch immer mal bevölkert von diversen Betrunkenen, die nichts besseres zu tun haben, als die Band fleißig mit Jägermeister, Bier oder der persönlichen Lebensgeschichte zu versorgen.
Jau. Keine Ahnung, mein wievieltes Chefdenker-Konzert das heute ist, da müsste ich mal die Berichte zählen. Die letzten Chefdenker-Berichte hatten eh zur Kernaussage, dass man die Band inzwischen ja eh genug gesehen habe, da macht der zigste Bericht nun wirklich wenig Sinn. Ich weiß ja auch nicht, warum ich trotzdem einen schreibe. Wegen der Fotos?
Natürlich auch anwesend: Die Moselpunker-Chaostruppe Weissen, Ilona, Mike und Chris - die selbstverständlich vor der Bühne auch ordentlich abräumen. Heute wird gefeiert!
  Ein Video, das ich euch nicht vorenthalten will. Nicht, weil der Sound so bombastisch ist, sondern eher wegen den erstaunlichen Inhalten. Caddy singt Mike Krügers "Gnubbel", Chefdenker spielen "Disco ab 30" und besonders hinweisen möchte ich auf die Bildkomposition ab Minute 3:20 - Caddy trinkt Bier, Kollege trinkt Bier, Claus spielt (immerhin) Gitarre, Thomas wird von Torte getroffen
So sehen Brustwarzen aus, von denen Sprühsahne läuft. Lecker! Amüsanter (für uns zumindest) Nebeneffekt: Der Boden unter Thomas' Füßen war irgendwann so sahnig-glitschig, dass dieser sichtlich Mühen hatte, standfest zu bleiben. Und sich gen Ende auch mal ordentlich hinlegte. Super!
Ich wechsel mal eben die Seite. Caddy hat sein Schlagzeug heute mal nach vorne gestellt. Die Bühne is ja schließlich groß genug.
The Kollege hingegen steht hinten auf dem Boxenpodest, kann sich dort ordentlich einen Abposen und sich nebenbei von den Scheinwerfern die Birne abbrennen lassen.
Jau, was noch? Paar Lieder, die gespielt wurden? Die üblichen Verdächtigen natürlich. "Kugel durch den Kopf", "Der Mann mit dem Hut", "Meine Heimat die Erde", "Punkrockkavalier" - aber auch ein paar Knochenfabrik-Cover, ganz voran der Überhit "Toni Schuhmacher", der natürlich entsprechend abgefeiert wird
Jau, langsam sind das aber auch mal genug Bilder von dieser Band. Ehrensache, das am Schluss auch "Höllenfeuerlicht" von Casanovas Schwule Seite dran glauben muss, ebenso wie ein paar weitere Knochenfabrik-Stücke. Die Menge ist aus dem Häuschen!
Und das ist sie selbst, als Caddy das allerletzte Stück vorträgt: Natürlich Mike Krüger! "Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche ziehn und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben drehn. Da erscheint sofort ein Pfeil und da drücken sie dann drauf und schon hören die Chefdenker auf" - sehr poetisch, Herr Cardeneo!
Ach, das mit dem Aufzählen, welche Lieder gespielt wurden, hätte ich mir auch sparen können...
Anschließend wird weiter gesoffen. Oder moment, weiter gefeiert. Die Bühne ist inzwischen bevölkert von diversem tanzenden Gesindel, aber auch von zwei Stimmungsmachern, die auch genau das hinkriegen, nämlich Stimmung machen - wobei, wie ihr sicherlich bemerkt habt, ist das heute kein großes Problem...
Aber die Bühne muss ja schließlich bereitet werden für den mächtigen Imbiss Bronko! Eigentlich ein Nebenprojekt des Berliner Rappers King Orgasmus One, gibts hier im Atzenstyle ausschließlich Lieder über Fleischverzehr, Wurst, Fett, Grillen und dicke Bäuche - großartig!
Bronko mach das Fett warm! Was ein irrsinniger Spaß! Vom Auftritt selbst weiß ich selbstverständlich nicht mehr sonderlich viel, kenne ja schließlich auch kein Lied von Imbiss Bronko außer das, was man nebenbei so aufschnappt. Ordentlich abgehen kann man trotzdem, wie man sieht.
Auf der Bühne ist kein Halten mehr, wahnsinn! Ich glaube, die Bilder müssen heute wirklich mal für sich sprechen...
Allzu lange schaue ich mir Imbiss Bronko trotzdem nicht an, ein paar Lieder reichen eigentlich, um das Ganze einerseits genial zu finden, andererseits aber zu wissen, dass die nächsten Songs genauso werden. Äh ja, oder so. Also weiter Bier und Jägi trinken, der Abend kann kein gutes Ende nehmen...
Nimmt er natürlich auch nicht. Mitveranstalter und Pennplatzchef Dominik führt uns (oder lässt sich tragen) zur Aftershow-Party, wo die Sauferei weiter geht. Cornelia und ich versuchen ein wenig, unseren VIP-Status auszuleben. "Kriegen Bands hier was billiger?" "Ja, Mischgetränke für nen Euro" - "Alles klar, wir nehmen Jägermeister-Wodka." Aua.
Schnitt. Mehr vom Abend weiß ich beim besten Willen nicht und wache am nächsten Morgen ganz friedlich in unserem Bungalow auf, geweckt von diesem stolzen Hahn. Was ein Prachtexemplar.
Dominik weilt noch nicht so ganz unter den Lebenden. Kann zwar schon wieder einigermaßen reden, das Laufen fällt ihm aber schwer - aber das wird schon noch. Muss ja nur gleich weiter zum Fußballspiel. Als Spieler, wohlgemerkt.
Sonnenschein, Frühstück, alles ist gut. Schaffen wirs heute doch tatsächlich mal, rechtzeitig aufzubrechen? Nunja, eigentlich schon - hätte Kollege seinen Zug bloß nicht so frühzeitig gebucht...was ne Sause, Pferdefest kann an Chaotenreichtum nun wirklich erstmal nix toppen. Oi.

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Berichte auf anderen Webseiten:

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mmaaakkkssss

19.05.2010 19:11
ah
Ilona

19.05.2010 22:05
Bombe!
Höhen-Großwesir Wallach

19.05.2010 22:31
Einen Igel auf die Bühne setzen, der einen Grashalm frisst, wie geil wär DAT denn gewesen?!
©

20.05.2010 01:29
Aua aua aua, Lachbauchmuskelkrampf!!! HAHAHA!!!
hardcore

20.05.2010 18:30
woawo
Jelle

21.05.2010 11:03
einfach gut :)
toll

22.05.2010 12:32
geiler bericht
moselpunka

24.05.2010 21:18
genial
den igel auf der bühne hätte ich mir gerne gegeben
cheers´n´oi
hengzt

25.05.2010 22:28
Der auf ewig größte Hit von Mike Krüger ist und bleibt "Ich mach jetzt Punk" (Seite 1, Track 3 auf dem '78er Album "Stau mal wieder"). Ein echter Burner!
Michel

07.01.2020 20:32
einfach nur großartig...
Chris

26.01.2020 10:48
Was da los? Bild 3 ist direkt vor unserer Haustür. Aber Moment. Wir sind erst 2011 eingezogen. Egal das Haus war schon da!

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