The Revolvers, 20.05.2010 in Bochum, Wageni - Bericht von Fö
The Revolvers, 20.05.2010 in Bochum
Erstmal n paar Bier trinken, Zeit rumkriegen und so weiter, bis sich irgendwann und urplötzlich die Menschenscharen von den Bierbänken draußen erheben und hinein marschieren ins gute alte Wageni. Alsbald steht die Band auch auf der "Bühne" - nur Frontmann Uwe Umbruch muss noch gesucht werden, dröppelt nach ner gefühlten Viertelstunde auch rein. Na, dann kanns ja losgehen.
Ich wäre eigentlich dafür, dass Alexej diesen Bericht schreibt, schließlich ist er hier der große Revolvers-Fan und ich kenne nichtmal die Lieder. Aber dafür bin ich halt auch nicht voreingenommen. Und ich kann nur sagen: Was da auf der Bühne geboten wurde, konnte voll überzeugen!
Nicht nur, dass The Revolvers irgendwie die erste Band ist, der ich im Wageni einen wirklich guten Sound bescheinigen kann, auch sonst haben die Jungs irgendwie noch den alten "Drive", spielen ihre Songs mehr als souverän herunter und schaffen es tatsächlich, meinen Kopf zum Mitnicken zu bewegen.
Kurz zur Musik: Ich würds mal grob als Glampunk bezeichnen, und ich glaube das wird der Band auch gerecht, schließlich taucht diese Genrebezeichnung des Öfteren im Zusammenhang mit den Revolvers auf. Rock'n'Roll, Punkrock, Glamrock, inklusive Mitsingparts und viel viel Melodie.
Eigentlich gibts die Band ja seit ungefähr 5 Jahren nicht mehr. Sieht man mal vom Reunion-Gig letztes Jahr ab. Und dem heutigen Reunion-Gig. Und dem am Samstag aufm Ruhrpott Rodeo. Und denen die danach noch folgen. Das sorgte dann doch für einiges Gelächter, als Schlagzeuger Tobbe einen Song gegen scheiß Reunions ankündigte
Achja, die Songs. Wie erwähnt, ich kenn die Lieder nicht, aber für die Fans unter euch, hier seht ihr was euch erwartet. Herauszustellen sei wohl der zweite Block - die Revolvers haben tatsächlich drei Lieder hintereinander ohne Pausen gespielt, was sie laut Uwe früher nie geschafft hätten.
Dafür ein kleines Manko, das viele Fans bemängelten und bemängeln werden: Marc Ader spielt wohl nicht mehr mit (naja, immerhin wurde ihm ein Lied gewidmet), dafür darf Mazz von Hiroshima Mon Amour einspringen. Macht seinen Job auch gut, aber auch wenn Magdalla nicht zur letzten Besetzung der Band gehörte, so gehört er doch irgendwie zur Band. Wenn ihr wisst, was ich meine.
Publikum. Erstaunlich zurückhaltend heute, da hätte ich nicht mit gerechnet. War der Gig doch zu secret? Einfach alle keinen Bock? Die Band kann einigermaßen damit umgehen. Uwe: "Wir würden jetzt gerne sagen, dass ihr ein super Publikum wart - wart ihr aber nicht". Tobbe: "Hünxe, ihr wart das beste Publikum der Welt". Uwe: "Danke, Ruhrpott Rodeo!"
Ja, is halt nur ein "Warmup-Gig". Zum Thema hat Uwe Umbruch auch etwas Wegweisendes zu sagen, das ihm spontanen Szenenapplaus einbringt (naja, zumindest von mir): "Sammelt beim Ruhrpott Rodeo eure Pisse in nen Becher und schmeißt ihn dem Sänger von Wizo in die Fresse! Wenn einer auf nem Punkfestival nix verloren hat, dann ist das Axel Kurth!" - großartig!
Am Ende lässt sich die Band doch tatsächlich noch zu zwei Zugaben überreden, dank eher zaghafter Aufforderungen im Publikum. Na, wäre ja auch noch schöner, wenn The Revolvers so sang- und klanglos von der nicht vorhandenen Bühne verschwinden.
Abschließend kann ich nur sagen: ich bin voll auf meine Kosten gekommen (ja, Eintritt war gegen Spende, aber ihr wisst was ich meine) und musikalisch konnten mich The Revolvers absolut in ihren Bann ziehen, auch wenn ich die Lieder nicht kenne und die Band zuletzt vor über 7 Jahren gesehen hatte. Schöner Auftritt, der Bock auf mehr gemacht hat - wären da nicht diese leisen Reunion-Vorwürfe, die ja auch irgendwie verständlich sind
Sollte man sich in jedem Falle auf dem Ruhrpott Rodeo geben. Samstag, 18:20. Wir holen noch Bierchen für die Rückfahrt, dann gehts auch schon gen Zug. Jau, dann sehnwa uns wohl morgen aufm Ruhrpott Rodeo!