Band des Jahres, 03.01.2011 in Augsburg

Ja, endlich wieder Band des Jahres! Bandtechnisch zwar stark vom Punk im Pott verwöhnt, soundtechnisch dafür aber nicht. Hab mir wieder überlegt den Bericht wie den letzten zum Band des Jahres abzuhandeln, da ich bei Static Age ja zeitweise auch mal mitgespielt habe. Mach ich auch - allerdings diesmal ohne Platz für Notizen, lieber 2 Felder für die persönliche Meinung, und wie gehabt eines für die Bandbeschreibung und eines für das Urteil der Jury. Leser, was will man mehr? Eigentlich sollte der Bericht beginnen mit einem Foto von einem überfüllten Zug. Hab ich aber mich nicht getraut, da die Leute schon so angepisst waren und mich bestimmt verkloppt hätten wenn ich ihnen noch nen Foto unter den Zinken gehalten hätte. Auf jeden Fall ist die Bahn nach wie vor ein widerlicher Arschlochverein, der an Unverschämtheit nicht mehr zu übertreffen ist. Jetzt beginnt der Bericht halt mit vier allgemeinen Bildern.

Schon vor dem Auftritt ist die erste Band des heutigen Abends, Static Age, schon sehr gruselig.

Der Abend wird von diesem Herrn eröffnet. Der mittlerweile neunte Vorentscheid findet heute statt, es haben sich ca. 100 Gäste in der Musikkantine eingefunden.

Ich frage mich immer wenn ich in der Kantine bin, wo bitteschön der Kopf dieses Menschen auf dem Musicworld-Plakat ist. Deshalb stelle ich das hier zur Diskussion. Wo hat der Typ sein Gesicht? Bitte um Aufklärung.

Ja, 100 Leute circa im Publikum. Nicht so viel, aber auch nicht so wenig, gediegener Durchschnitt. Sogar jemand der wo auch auf Punk im Pott war ist da. Sachen gibts. Sie fand Pöbel und Gesocks am besten. Kein Witz...

Was sagt die Band selbst? Eine krachende Horrorliveshow! Dafür stehen die drei Jungs von Static Age. Inspiriert von Legenden wie den Misfits und anderen, bringen die Horrorpunker heute ihren ganz eigenen Sound auf die Bühne. Punkrock mit düsteren, witzigen und oftmals sarkastischen Texten lassen jede Punkseele im Pentagramm springen. The Static Age sind Sänger und Gitarrist El Cortez, Bassist Dr. Phibes und Drummer Vlad III.

Was sagt Band des Jahres? Da wir uns bekanntlich noch in den Raunächten befinden, passte der Auftakt mit der Horrorpunkband STATIC AGE wie die Faust aufs geschminkte Auge. Die vier Jungs agierten ihrem Vorbild, der Kultband Misfits, getreu mit reichlich Schminke und künstlichem Blut, aus den Boxen tönte Punk?n?Roll, der vor allem laut war.

Was sagt Kabl? Es war ein verdammt starker Auftritt! Letztens ham wir ja noch mit denen im K15 gespielt, wo nach drei Liedern Stromausfall war, und die Band so blau war, dass sie sich gegenseitig aufs' Maul gekloppt hat. Nix davon heute! Keine Spielfehler, keine Pannen, perfekte Setlist geil runtergedroschen. Hut ab!

Was sagt der Kabl noch? Einziger Kritikpunkt: Leute zum Mitklatschen animieren oder den Auftritt mit einer Ansage beginnen wie "habt ihr Bock auf Party?" ist halt nicht Horrorpunk. Das ist eben Entertainment - aber nicht gruselig oder furchteinflößend. Ist scheißegal - als Partyrockband funktioniert das. Vielleicht den Musikstil in Partyhorrorpunk umbenennen?

Band 2: No Spam. Was sagt die Band selbst? Für NoSpam haben sich im Frühjahr 2008 fünf junge Musiker aus Bobingen und Königsbrunn zusammengetan, um Rockmusik in Richtung Alternative Rock zu machen. Da treffen mal harte Gitarrenriffs auf geschriene rebellische Texte, mal tanzbare Basslines auf melodiösen Gesang. So als hätten sich die Ramones, Nirvana und Bob Marley auf eine Session getroffen. NoSpam sind Jan (Gesang), Matthias (Lead Gitarre), Jan (Rhythm Guitar), Moritz (Bass) und Felix (Drums).

Was sagt Band des Jahres? Etwas fröhlicher ging es dann bei NO SPAM zu. Die fünf Musiker aus dem Süden Augsburgs machten ordentlich Druck und sorgten mit Spielfreude und einem abwechslungsreichen Set für warme Hände und Beine vor der Bühne. Alternative Rock mit Ausflügen in Reggae und Ska stand auf dem Programm.

Was sagt der Kabl? Warum hat der Typ ein Handtuch in der Hose? Wie die Band selbst sagt sind die Einflüsse bei Nirvana, Marley und Ramones zu finden. Nirvana stimmt definitiv. Ein Lied klang so nach Smells like teen spirit, dass es schon fast als Cover durchgegangen wäre (spielt mal die Akkord G, C, A, D im genau selben Rhythmus wie die Anfangsakkorde beim Nirvanatitel, dann wisst ihr wie das Lied geklungen hat). Marley kann ich mir auch noch eingehen lassen (es gab 2-3 Reggaetitel). Die Ramones hab ich aber nicht entdeckt.

Was sagt der Kabl noch? Geil war auch die Setlist mit Anmerkungen wie "Mitsingen", "Nachstimmen", und "CDs + Internet". Hm... Musik ging aber voll in Ordnung, war überraschend vielseitig, locker und unverkrampft vorgetragen.

Nächste Band: Psychedelics. Was sagt die Band selbst? Psychedelics sind Anne Mayer (Gesang Gitarre), Matthias Kraus (Gitarre), Johannes Mayer (Drums) und Steffen Katzenschwanz (Bass Gesang) und stammen aus dem Augsburger Land. Ihre Musik ist ein Mix aus verschiedensten Stilrichtungen von Funk, Alternative bis Stoner Rock, die zusammen eben den Sound der Psychedelics ergeben. Wer mag, kann das als Psychedelic-Funk bezeichnen.

Was sagt Band des Jahres? Die PSYCHEDELICS mussten sich an diesem Abend mit einer Triobesetzung bescheiden, die kleine Schwester von Schlagzeuger Johannes Mayer hatte offensichtlich kalte Füße bekommen. Leider kämpften die drei Jungs mit technischen Schwierigkeiten, nichtsdestotrotz fand ihr selbsternannter "Psychedelic-Funk" seine Fans.

Was sagt der Kabl? Erstmal, dass der Sänger höllisch wie Michael Moore aussieht!!! Und ja, leider hörte man dass irgendwas fehlt, scheinbar war es die kleine Schwester vom lustigen Schlagzeuger Johannes. So hörte ich das Psychedelic des Psychedelic-Funk irgendwie nicht raus. Den Funk hörte ich aber gut raus.

Was sagt der Kabl noch? Viel Wah Wah Effekte gab es. Die Musik fand ich zum Großteil recht okay, nur die Balladen hätten getrost bei Ich und Ich bleiben können. Egal, war auf jeden Fall in Ordnung.

Letzte Band heute: Sicksation. Was sagt die Band selbst? Sicksation ist nicht nur die Kombination zweier Worte, sondern auch zweier ehemaliger Bands. Nach nächtelangen, kräftezehrenden Jamsessions kristallisierte sich langsam aber sicher ein klarer Musikstil heraus, der sich nicht so einfach einordnen lässt. Dennoch gibt man als Inspiration US-Bands wie Nickelback oder 3 Doors Down an. Vor Kurzem erschien das Demoalbum "Sickness on 9 Square Meters". Sicksation sind: Flo (Gesang), Michi (Gitarre), Wolfi (Bass) und Alex (Drums).

Was sagt Band des Jahres? Bei SICKSATION fühlte sich so mancher an die frühen Beatsteaks erinnert, nicht zuletzt aufgrund des Auftretens von Sänger und Gitarrist Flo. Relativ routiniert und mit guter Laune wurde neben den Berlinern noch Bands wie Nickelback oder Three Doors Down gehuldigt, die Zuhörer bekamen zum Abschluss also noch mal ein kräftiges Gitarrenbrett serviert.

Was sagt der Kabl? Mich hat das nicht an Beatsteaks erinnert, sondern an Broilers. Nicht wegen der Musik, sondern wegen dem Aussehen des Sängers. Schaltet mal nochmal ein Bild vor, dann wisst ihr was ich meine. Sammy = Sänger von Sicksation. Musikalisch würd ich auch eher 3 Doors Down und Nickelback als Beatsteaks sagen. Hier übrigens der Mischer, den ich mal huldigen will, da er wirklich immer nen super Sound hinbringt. Hut ab!

Was sagt der Kabl noch? Direkt beim ersten Takt, also nicht beim ersten Lied, sondern Band noch keine 10 Sekunden auf der Bühne passierte das. Was für ein Intro! Haben die bestimmt kalkuliert! Zur Musik im Detail bin ich jetzt lieber ganz still. Was ich mitgekriegt habe war einwandfrei - allerdings hat der leckere Pernot mir wohl einen Streich gespielt, so kann ich mich leider nicht mehr an alles hundertprozentig erinnern. Prosit Neujahr!

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