Pascow, 22.01.2011 in Köln, Limes - Bericht von Fö
Pascow, 22.01.2011 in Köln
Den gestrigen Abend in Düsseldorf gut überstanden, gehts heute in die nächste große Rheinstadt: Köln! Ilona und Weissen haben den gestrigen Abend auch, nunja, sagen wir mal "überstanden" und schließen sich meiner Entscheidung an, heute mal ausnahmsweise nichts zu trinken (höhö). Also, keinen Alkohol zu trinken. Warum impliziert "etwas trinken" eigentlich immer, dass Alkohol mit im Spiel ist? Spiegelbild unserer Gesellschaft? Wer weiß!
Also, ab nach Duisburg, von da kutschiert uns Ilona gen Limes. Den Laden kannte ich bisher nur vom Namen (und von Chris' fleißigen Berichten), entpuppt sich dann auch als keinstenfalls enttäuschend. Ne Eckkneipe! Großartig! Na, wenn bei der Atmosphäre die Finger nicht automatisch zur Bierflasche greifen...
Für die Statistik: Das alkoholfreie Bier nennt sich hier Frei-Bier und kostet 2,20. In den Laden passen zwischen 100 und 120 Leute und ganz selbstverständlich isset schon lange im Voraus ausverkauft. Als Pascow (heute ohne Vorband) kurz nach 9 starten, braucht man seine Bierflasche nicht mal festzuhalten, weil die zwischen den eng gedrängten Leuten eh nicht runterfallen kann.
Aber ruckzuck kommt Bewegung in die Massen, voller Einsatz der körperlichen Extremitäten, allen voran natürlich der berüchtigte Punkrockfinger, der vielerorts fleißig gen Bühne deutet. Die Bühne im Limes, das ist ein kleiner Vorsprung inner Ecke aufm Durchgang zum Klo. Ah, wie großartig! Geht doch nix über kleine verschwitzte Kneipenkonzerte!
Entsprechender Elan wird uns auch von der Bühne entgegengeworfen. Pascow begeistern ein weiteres Mal, mit einer Setlist die einem Hitfeuerwerk gleicht und keine Wünsche offen lässt - naja, bis auf das immer mal wieder gen Bühne schallende "Karate". DAS hätte ich nun wirklich geil gefunden!
Es geht bunt durch die Pascow-Historie. Zwischendurch freut man sich immer wieder über ältere Stücke wie "Kierkegaard und BWL" (fast vergessen was für ein geiler Livekracher das ist! Danke danke!) oder "Ich habe Hollywood besiegt", um dann beim nächsten festzustellen, dass die neuen eigentlich genau so großartig sind.
Apropos neu: Flo wird immer noch als "neuer Bassist" vorgestellt, obwohl nun auch schon seit knapp 3 Jahren an Bord. Running Gag? Sichtlich verschwitzt übrigens, sowohl Band als auch Publikum sind nach wenigen Songs triefend nass, was die Ausdauer aber nicht im Geringsten schwächt.
Achja, Publikum! Ordentlich was los! In Köln fehlen darf selbstverständlich auch der Knochenfabrik-Klassiker "Fuck Off" nicht, was die Anwesenden nochmal zu euphorischen Höchstleistungen treibt.
Im direkten Vergleich zu Düsseldorf ist heute irgendwie alles kompakter: Der Laden, der Sound, die Leute. Aaaber nicht die Setliste. Von der Länge her genau richtig heute! Sogar auf Zuruf ("Berlin") hauen Pascow noch was raus, und mit "Herz" gibts ein bisher nicht live gespieltes Stück.
Seitenwechsel. Punk ist tot auch ohne Bier, alles großartig und mit "Häuser der Reichen" zur Zugabe kommen die Liebhaber älterer Pascow-Songs nochmal voll auf ihre Kosten. Ihr sperrt ab doch sie sind drin! Achja, der Bass-Part von "Hamburg" geht heute aus aktuellem Anlass raus an Elf, den Millionär der Herzen...
Fantastisch, unübertrefflich. Eigentlich gehe ich nur noch zu Pascow-Konzerten, weil ich endlich mal ein schlechtes sehen will. Aber ich werde immer enttäuscht! Schweinerei! Beim nächsten Nürnberg-Konzert bin ich dabei, Jungs! Hähähä!
Konzert vorbei, alle überschwänglich glücklich, ein wenig Rumalberei hier und da, schließlich Heimfahrt. Super Abend! Super Wochenende! Karate! Tomate!