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Sean Wheeler And Zander Schloss, Pascal Briggs And The Stokers, 05.02.2011 in Bochum, Wageni - Bericht von Fö

Sean Wheeler And Zander Schloss, 05.02.2011 in Bochum

Sean Wheeler and Zander Schloss gehen auf Deutschland-Tour mit Pascal Briggs and the Stokers. Gutgut. Von diesen ganzen Namen kenne ich gerade mal Pascal, und so Namen alleine sind je eh immer herrlich nichtssagend, vor allem wenn der zu erwartende Musikstil dann irgendwas mit Akustikgitarren ist. Gähn - klingt nicht so verlockend. Aber der überaus euphorische Köln-Bericht von Maks hat mich dann überzeugt. Nee, Spaß. Eigentlich war mir nur langweilig.
Also denn, ab ins Wageni. Einer der gemütlichsten Läden hier, lohnt sich eigentlich immer. Als wir ankommen, ist noch nicht wirklich viel los, aber als Pascal Briggs und seine Stokers irgendwann loslegen, ist der Laden schon wirklich gut gefüllt. Die Band gibt direkt zu verstehen, heute ja nicht wirklich offiziell zu spielen, sondern einfach nur kurz mit 3 Songs den Abend anheizen zu wollen.
Joah. Drei Songs, für die sich der ewig lange Soundcheck mal richtig gelohnt hat. Der Sound ist zwar nicht wirklich gut zu nennen, aber die gespielten Lieder fand ich richtig gut. Trotz Cajón. Die Band hat ne ordentliche Punkrock-Vergangenheit, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will, aber immerhin schonmal für nen ordentlichen Background sorgen.
Akustikgitarren, Cajón, Mundharmonika - klingt nach Hippie-Lagerfeuerscheiße. Aber nö, zwar ist die Musik wirklich sehr ruhig gehalten, schlägt aber eher rockige Folkpop-Töne an und geht überraschend gut ins Ohr, selbst unter diesen Umständen und der kurzen Spielzeit. Präsentiert werden ziemlich ausgereifte Songs aus einer Split mit dem nun folgenden Act...
...Sean Wheeler and Zander Schloss. Ebenfalls beide mit Punkrock-Background, Zander Schloss kennt man unter Anderem von den Circle Jerks und Sean Wheeler hab ich sogar mal mit Throw Rag in Kassel gesehen - auch schon über 6 Jahre her. Manman. In Erinnerung geblieben ist mir aber der exzentrische und etwas durchgeknallte Sänger.
Ja doch, das isser. Großartiger Typ. Direkt beim zweiten Song fällt mal wieder das Mikro aus, woraufhin er einfach mal frei heraus seine Stimme durch den Raum schallen lässt. Und das Publikum lässt sich direkt begeistern, applaudiert aus mehr als nur Höflichkeit und singt sogar so laut mit, dass Sean zunächst auf mysteriösen Rückkopplungshall tippt.
Achja, der andere große Name. Zander Schloss zeigt beneidenswerte Fingerfertigkeiten an Gitarre und Mandoline sowie eine musikalische Biographie, die man wohl nicht so häufig findet. Außerdem hat er, wie Lennart erfreut in die Gerüchtekombüse wirft, ein Tattoo von sich selbst. Auch ein großartiger Typ!
Tja, die Musik...geht wohl in die Americana-Richtung, ein paar Songs scheinen, den Publikumsreaktionen nach zu urteilen, Coversongs zu sein oder zumindest sehr bekannt. Kann ich nicht beurteilen, kenn ich nicht. Ist auch nicht unbedingt meine Musik, aber trotzdem äußerst unterhaltsam.
Sean Wheeler und Zander Schloss lernten sich kennen, als Circle Jerks und Throw Rag mal zusammen spielten - und verliebten sich direkt. Platonisch. Jahre später, als Sean eine Band sucht, fällt er bei der Zusage von Zander direkt aus allen Wolken, und aus der "Band" wird "Zander" - spontan per Augenkontakt beschlossen, als der andere Gitarrist während der Probe pissen war. Schöne Geschichte.
Ah, Sean hat seine Jacke ausgezogen. Darunter verbirgt sich dieses exquisite 17-Dollar-Outfit. Großartig. Macht eh wirklich Spaß, dem Typen zu beobachten. Ziemlich durchgeknallt, aber durchweg sympathisch. Wichtige Lebenstipps wie "fuck like a bunny rabbit" verkauft er uns mit dem Gestus eines Schlagersängers, während er galant dem Publikum zuzwinkert.
Zander Schloss darf auch mal die Stimme erheben, trägt Stücke einer weiteren Band vor, in der er spielt, deren Name ich mir aber, trotz Seans Bitte, dies zu tun, nicht merken konnte. Hähä. Naja, singen kann er jedenfalls.
Am "Schluss" bittet Zander Pascal Briggs auf die Bühne, der sich ein Mikro schnappen soll, um ihn am Gesang zu begleiten. Zaghaft stimmt er ein und gemeinsam trällern sie "Gangsterville" (Joe Strummer)
Womit wir beim Thema wären! The Clash ist eh die große Haube über diesem Abend, hat sich Pascal ja schließlich mehr als einmal als großer Fan geoutet, während Zander sogar mit Joe Strummer musizierte. Nach und nach betreten auch die restlichen Stokers wieder die Bühne, formieren sich an ihren Instrumenten und geben "Police and Thieves" zum Besten
Damit wären wir auch beim eigentlichen Höhepunkt des Abends. Eine Gitarren-Bigband, die erstaunlich gut zusammen funktioniert, Stücke die genug Raum lassen für Eskapaden der Musikanten und alles mit ordentlich Vibe, Blues, Soul vorgetragen. Herrlich. "Straight To Hell" als minutenlanges Intermezzo aus Gitarre und Mundharmonika zieht hier einfach jeden in seinen Bann
Jau, alles super. Selbst Sean Wheeler hat sich ne Gitarre geschnappt, während Zander Schloss sich mehr als Bandleader beweist. Das wirkt alles zu authentisch, um geplant zu sein, aber auch zu professionell, um improvisiert zu sein. Wahrscheinlich eine Mischung aus beiden.
Und die Zuschauer lassen die Band einfach nicht von der Bühne! Endlich mal wieder ne Band, die Zugaben spielt weil sie von Herzen kommen und nicht, weil sie auf der Setlist stehen. Zander Schloss performt gemeinsam mit LongShotHooky an der Mundharmonika Johnny Cash's "Folsom Prison Blues".
Ehrlich, nie so ein ekstatisches Wageni-Publikum gesehen. Selbst als die Künstler längst draußen an der frischen Luft sind, wird drinnen so lange gebrüllt, bis schließlich doch noch ne Zugabe kommt. Achja, und noch mehr Punkprominenz: der Fisch höchstpersönlich gibt sich die Ehre! Jau. Schöner Abend. Nicht wirklich meine Musik (wobei, mit den Clash kann man nie was falsch machen), aber sonst stimmte einfach alles!

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hein blöd

09.02.2011 11:02
jau, das war wirklich ein super abend! auch wenn nachher das bier ausgegangen ist. war das erste mal im wageni und es war wie nach hause zu kommen - viele nette leute, tolle atmosphäre, geiles konzert

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