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Milenrama, Babette Vageena and her Clone, 06.04.2011 in Castrop-Rauxel, Bahia de Cochinos - Bericht von Fö

Milenrama, 06.04.2011 in Castrop-Rauxel

Das aktuelle Rilrec-Vorzeigeobjekt MILENRAMA kommt auf kleine Deutschland-Tour! Juhu! Das Album läuft ja in der "Redaktion" eh rauf und runter - und nicht nur da, wie sich einigen begeisterten Stimmen aus dem Umfeld entnehmen lässt. Klar, dass man sich da einen Konzertbesuch nicht entgehen lassen kann. Und wenn sich das auch noch mit einem Besuch unserer Lieblings-Rumbar verbinden lässt - perfekt!
Jau, mit Schlossi und Kiki hin. An der Bahía de Cochinos angekommen, müssen wir uns erstmal durch die Menschenmassen gen Theke drängen. Äh falsch, natürlich ist noch keiner da, als wir ankommen. Bloß Maks steht da rum, wie nicht anders zu erwarten, und hat sich mal wieder einen total originellen Spruch überlegt, der auf meine aktuelle Alkoholzwangsabstinenz anspielen soll. Irre witzig. Ich bestehe darauf, dass mein alkoholfreies Bier auf seinem Deckel landet.
Nach und nach füllt sich der Laden, und als schließlich Babette die de facto nicht vorhandene Bühne erklimmt, kann man schon von einer gut gefüllten Kneipe sprechen (was aber zugegebenermaßen bei der Bahía nicht allzu schwer ist). Bisher hatte ich ja noch nie das Vergnügen, Babette Vageena und ihren Klon live zu sehen - also bin ich mal gespannt.
Zunächst mal hat man genug zu damit zu tun, sich, sein Bier und seine Gehirnzellen in Sicherheit zu bringen. Babette fegt wie ein Wirbelwind durch den Raum, schmeißt sich in die Zuschauer und hinterlässt Blicke, die zwischen verängstigt, belustigt und begeistert schwanken.
Die Musik kommt bei Babette ausschließlich vom Band (deutsche Aussprache), was etwas ungewohnt ist. Von Band (englische Aussprache) fände ich das irgendwie besser, würde aber wahrscheinlich etwas zu gewöhnlich klingen. So ist halt der CD-Player Herr (oder Klon) der Lage, Babette singt Karaoke.
Die Puppe (also die von hier aus gesehen linke) ist Onni. Beste Freundin von Babette und übernimmt die Background-Vocals. Onni kommt aus Finnland, spricht kein deutsch, kann aber wunderbar mit französischem Akzent singen. Crazy, nicht wahr?
Die Musik kann sich durchaus hören lassen. Punk mit 77er Garagen-Flair, deutsche Texte die zwar recht schrill vorgetragen werden, aber die Gehörgänge tatsächlich nicht ganz so arg quälen wie erwartet. Hab mir von dem Auftritt eh nicht viel versprochen - konnte aber durchaus unterhalten!
Babette lässt sich lediglich durch das Mikrokabel bremsen, als sie quer durch die Kneipe marschiert, weiterhin Leute anspringt, ihre Texte rausbrüllt und sogar auf einen Barhocker klettert.
Oh, die Furie rast wieder vorbei! Vorsichtshalber halte ich meine Bierflasche mit beiden Händen fest...nunja. Unterhaltsamer Auftritt, ein paar Coversongs (mit eigenen Texten) hat Babette auch dabei - von den Briefs beispielsweise.
Zwischen den Songs wird fleißig mit Neu-Fan Roland geflirtet, aber das wollen wir hier mal nicht weiter ausführen. Der Auftritt dauert exakt so lange wie die eingelegte CD, und Zugabe-Rufe kann Babette sofort erfolgreich abwürgen. Yeah.
Nun aber endlich die Hauptband! Milenrama aus Katalonien wurden ja schon mit einigen Vorschusslorbeeren bedacht (naja, alle inszeniert durch Maks, aber so genau wollen wir das mal nicht nehmen) und bauen sich nun auf der Bühne der Schweinebucht auf. Das Gespann ist jetzt schon ein paar Tage im Lande unterwegs und hat sogar 2 Fans mitgebracht, die vor der Bühne mächtig Stimmung machen
Aber was soll man sagen: uns wurde wahrlich nicht zu viel versprochen! Punkrock voll auffe Zwölf, Hardcore-Gedresche mit jeder Menge Melodie und dazu lässt Sängerin Pimen ihr kräftiges Organ erschallen. Vor der Bühne drängen sich die Leute ganz gut, um einen Blick auf die Band erhaschen zu können.
Die Texte natürlich auf spanisch, wodurch die Mehrzahl der Anwesenden wohl außer "Revolución" nichts versteht - macht aber nix, feiern kann man trotzdem. Und kreative Übersetzungen der Lieder gibts ja zum Nachlesen hier
Positiv hervorzuheben sei auch das Outfit: Trainingshose und Latschen. Was den Westfalen zu der Aussage verleitet, man habe der Band anscheinend erzählt was im Ruhrgebiet ankommt: Krach, Trainingshose und Blankziehen.
Mit "Blankziehen" sind selbstverständlich die Männer in der Band gemeint. Sehr zur Freude des homophilen Publikums. Äh, ja. Geiles Konzert. Ansagen gibts so gut wie keine, was wohl daran liegt, dass den Spaniern die Kommunikation auch in englischer Sprache schwer fällt. Ab und an gibts ein "danke" zu hören und erstaunlicherweise kann Pimen sogar "Castrop-Rauxel" nahezu perfekt aussprechen.
Zu hören gibts selbstverständlich die vielen Hits (wie "Menos k un dolar", "Solo somos", "Historia" und, ach, alle einfach) des Debütalbums zu hören, dazu gesellen sich auch noch ein paar Coversongs und sogar ein eifrig bejubeltes Schlagzeugsolo gibts zu hören.
Oh, die Kernschmelze hat Castrop-Rauxel erreicht. Hoher Anteil an Fotografen hier heute. Aber so ne Band bekommt man ja nicht alle Tage vor die Linse.
Achja, Coversongs. Gab zum Beispiel noch die Distillers zu hören, was bei Bands mit Frauengesang durchaus mal vorkommen kann - als absolutes Highlight hat die Band aber noch etwas ganz Besonderes vorbereitet: "Die Katze beißt in Draht" von Rasta Knast, mit deutschem Text geradebrecht. Großartig! Die Schweinebucht tobt!
Anschließend fehlen Band und Publikum irgendwie die Sprachkenntnisse, um das übliche Zugabespielchen raus zu hauen. Aber irgendwie kann man sich doch noch verständlich machen und so gibts von Milenrama noch nen weiteren Coversong zu hören - von einer spanischen Hardcore-Band, den Namen hab ich nicht ganz mitbekommen. Wir einigen uns, dass es "Bier aus Cottbus" war.
Jawoll, starker Auftritt! Milenrama sind am Wochenende noch in Essen und Bonn zu bewundern, wer die Chance hat sollte sie wahrnehmen! Tolle Band, auch live. Wir zumindest sind zufrieden und können erfreut die Heimfahrt antreten...


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maks

08.04.2011 12:44
Ohne Scheiß jetzt: Und ich wunder mich ernsthaft, warum mein deckel so voll, sprich teuer war...

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