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Kotzreiz, The Stattmatratzen, 07.04.2011 in Düsseldorf, The Tube - Bericht von Fö

Kotzreiz, The Stattmatratzen, 07.04.2011 in Düsseldorf

Heute führt die Reise mal nach Düsseldorf. Landeshauptstadt. Die Stadt, bei der mir normalerweise ein Schauder über den Rücken läuft, wenn ich nur an die Anreise denke. An Züge vollbepackt mit Junggesellenabschieden, die sich für voll kreativ halten, in der Altstadt zu feiern. Heute sehe ich das etwas lockerer, is ja schließlich Werktag. Ja, tatsächlich weniger los in der Bahn, und sogar durch die Altstadt kann man einigermaßen einen Fuß vor den anderen kriegen, ohne von lallenden Bierbäuchen angefallen zu werden. Ziel heute ist das "Tube". Den Laden gab es wohl im vorigen Jahrtausend schonmal, hieß dann irgendwann anders, aber jetzt eben nicht mehr. Geleitet vom Pretty-Vacant-Betreiber, was ja schon mal recht vielversprechend klingt. Nunja, nur mit den Altstadt-typischen Bierpreisen kann ich mich nicht anfreunden, weswegen ich heute sogar auf mein geliebtes(?!) Alkoholfreies verzichte, bzw. dieses vom Kiosk beziehe und genüsslich auf der Straße zu mir nehme, während ich der Nat schöne Augen mache. Achnee, hatse ja schon.
Warum wir hier sind: Wir sind einfach total in die attraktive Schlagzeugerin der THE STATTMATRATZEN vernarrt. Wie süß Caro doch in die Kamera guckt! Als würde sie sagen wollen "Fö, fotografier mir kein Doppelkinn!"
Äh jau. Die Stattis, wie sie ihre Fans liebevoll nennen. Rotzgören-Deutschpunk-Gerödel, oder auch eine "Bodenlose Frechheit", wie sie der imaginäre Ehrengast des Abends mal bezeichnet hat. Oder auch "Klingen wie Tic Tac Toe", um mal meinen Vater zu zitieren.
Also, ich find die Band super! Nicht nur optisch. Treibender Punkrock, viel Melodie und gleichzeitig auch ne ordentliche Breitseite nach vorne. Und Texte, die auch irgendwie nach vorne gehen, immer schön gegen die Gesellschaft aber trotzdem durchweg gute Laune versprühend.
Die Band hat, glaube ich, auch Bock zu spielen. Haben aber anscheinend mehr damit zu kämpfen, dass es auf der Bühne kochend heiß ist. Zwischen den Liedern verschlägt es ihnen auch gleich mehrfach die Sprache, und Caro ist ganz gut damit ausgelastet, in regelmäßigen Abständen die Basedrum gerade zu rücken.
Egal. Hit folgt auf Hit, wie Safi nochmal brav betont. Die Songs sind wirklich ungeheuer eingängig. Angefangen beim Stanard-Opener "Klartext" bis hin zu diversen Publikumslieblingen wie "Konsumgeil", "Fütter dein Ego", "Mach das Fenster auf" und so weiter. Und achja, "Schocken" ist ein wirlich geiles Stück Musik!
Neben Songs des aktuellen Albums gibts auch neue Sachen zu hören - naja, nicht ganz so neu. Trotzdem bekommt das Publikum zu "Eiszeit" noch brav die Texte zum Mitsingen präsentiert. Machen sogar einige. Tolles Publikum.
Achja, die Zuschauer. Es gibt sogar einen begeisterten Fan, der alle Texte des Albums komplett mitsingen kann, der Rest gibt sich immerhin in den Refrains Mühe. Im Mitsingen nicht ganz so kompetent, dafür im erbarmungslosen Abfeiern: Unsere Spanier von Milenrama, die ihren heutigen Offday mal vor der Bühne zelebrieren.
Weitere Besonderheiten im Set? "Brainspotting" brachte die Meute nochmal ordentlich zum Pogen, und mit "200 Leute" gabs auch ein viel versprechendes neues Stück, hat mir gefallen! Und als allerletzte Zugabe wird uns noch ein Stück versprochen, das andere Bands angeblich von den Stattmatratzen geklaut haben. Ein Raunen und Flüstern geht durch den Raum.
Das Stück heißt "Filmriss". Ein schönes und sehr poetisches Lied. Anschließend raus, etwas Luft schnappen - is nämlich echt warm hier drinnen, und ich bin zu faul, meine Jacke aus zu ziehen.
Aber die nächste Band toppt dann wirklich nochmal alles! KOTZREIZ legen mit "Ich hab Karies" los, und der Laden tobt. Allzu lange existieren Kotzreiz ja noch nicht, aber in dieser Zeit haben sie die Deutschpunk-Szene ordentlich aufgewühlt. Egal ob kleine Bauwagenplätze oder größere Bühnen wie das SO36 oder beim Punk im Pott, die Musik macht einfach mächtig Laune!
Was mir heute auffällt: Erstaunlich wenig, ich sag mal, "Kiddiepunks" hier, dafür einige Leute älteren Semesters. Müssen die denn alle morgen nicht arbeiten?? Schon geil, was hier vorne abgeht und mit welchem Elan die Songs abgefeiert werden.
Geht auch mir so! Ich hab ja ne neue Messlatte für "gute" Konzerte: Wenn ich sogar nüchtern die Texte mitsinge, gibts volle Punktzahl. Die geht dann wohl heute raus an Kotzreiz! Wobei es mich erst ausgerechnet bei "Saufen" so richtig gepackt hat. Ironie des Schicksals, oder so.
Aber die Lieder laden sowieso alle zum Mitsingen ein. Bei "3 Hunde 65 Tage" sind schon alle Punkrockfinger oben, bei "Fussball" kommt die Fortuna-Seele nochmal richtig hoch, und bei Lieder wie "Bauarbeiter stuerb" oder "Kotzreiz" brüllt eh alles mit.
Apropos Fussball: Ja richtig, ich kanns nicht leiden, wenn Bands versuchen, über dieses Thema das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Aber Kotzreiz brüllen mit so herrlich verschlagener Ironie "Fortuna", dass ich mich dabei sogar köstlich amüsiere. Auch sonst nimmt die Band sich selbst, das Publikum und die Welt im Allgemeinen nicht allzu ernst, was wirklich gut tut.
Vor allem schaffen sie es, die Stimmung durchgehend oben zu halten. Selbst bei nem neuen Song wird weiter gefeiert. Ging um das alte Punker-Thema "Fahrschein" und hatte, wie üblich, einen verdammt eingängigen Refrain. Großartig! Einzählen darf dann auch mal das Publikum: 1-2-3-4!
Ein Bild für zwischendurch.
Hier kriegt die Band neue Anweisungen vom Labelboss. Oh-oh...
Schattenspiele an der Wand. Habt ihr schon die geilen Banner im Hintergrund bemerkt? Merch-Artikel sparen das großformatige Backdrop. Guter Trick. Understatement hat eh noch niemandem geschadet.
Ja, geiler Auftritt. Ich freu mich umso mehr darüber, dass wir die Band fürs Bierschinken-Festival verpflichten konnten! Ist übrigens schon nächste Woche, wer nicht kommt ist doof!
Hit des Abends: Selbstverständlich "Berlin", das standardgemäß am Schluss geboten wird. Alles brüllt mit, alle glücklich, geiles Konzert! Super Abend, mal wieder zwei großartige Bands gesehen. Ich bleibe noch ein wenig, Palaver hier Palaver da, bis es schließlich auf den Heimweg geht. Tschöjj...

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