Katz Kadaver, Rusty Swords, 18.05.2011 in Castrop-Rauxel, Bahia de Cochinos - Bericht von Fö
Katz Kadaver, Rusty Swords, 18.05.2011 in Castrop-Rauxel
Also hin. Einige bekannte Gesichter vor Ort, zum Beispiel die halbe Rattenloch-Belegschaft (naja, spielen halt zwei Schwerter Bands...) und weitere Saufnasen. Katz Kadaver beginnen irgendwann ihren Auftritt und haben sogar Zuschauer.
Ziemlich süß: doX und Patrick beide in Freiburg-Shirts. Partnerlook quasi. Höhö. Jau, Katz Kadaver. Finde die Band heute sogar noch ein Stückchen besser als letztens im Rattenloch, woran auch immer das liegt. Songs, die schneller vorbei sind als Lucky Lukes Schatten kacken geht, schnelle Oden an das Arbeitslosenleben und die Widrigkeiten des Lebens.
Die Lieder hören auf Titel wie "Scheiß Tag", "Propaganda", "Samenraub" oder (haltet euch fest!) "Dein Herpes ist katholisch". Dementsprechend ernst oder weniger ernst geht es zur Sache - gute Mischung.
Musikalisch so grob die Kerbe Trash-Hardcore, eher etwas Punkrock-lastig. Hatte letztes Mal ja schon irgendwas zwischen Alarmstufe Gerd und Oma Hans als Vergleich hergezogen. Passt irgendwie immer noch. Merkwürdig, nich wahr?
Heute fällt mir auf, wie ungeheuer wuchtig das Schlagzeug klingt. Timm kloppt da drauf als hätte er ne persönliche Fehde auszutragen. Klingelt schön in den Ohren, weiter so! Und auch sonst überraschend viele Melodien im Sound, hatte ich gar nicht mehr so ausgefeilt in Erinnerung.
Käuflich bei der Band zu erwerben: Ein Tape! Geil, wer sowas heutzutage noch unter die Leute bringt muss verrückt oder Musiknerd sein. Oder beides. Für 1,50 kriegt man die Kassette, inklusive Deko-Bierflasche! Dürfen wir aber nicht hier drinnen trinken, weil is ja ne Kneipe. Och.
Nächste Band: Die Rusty Swords! Das erste Mal, dass ich die Band außerhalb des Rattenlochs sehe, hehe. Wie ich grad feststelle, ist es eh schon ne Weile her, dass ich die Schwerter (auf die Doppeldeutigkeit dieses Begriffs muss ich hoffentlich nicht hinweisen) zuletzt gesehen habe.
An Musik gibts fetten Streetpunk zu hören, teils recht Hardcore-lastig aber auch mal mit Offbeat-Gitarre - und mit konstant rauem Gesang. Das wäre auch mein einziger Kritikpunkt, der Gesang kommt etwas eintönig rüber und erlangt nicht ganz die Klasse der "Größen" des Streetpunk-Genres. Aber muss ja auch nicht, die Einstellung zählt.
Und die kommt auch mit Stücken wie "Riot" oder "System works" ganz gut rüber. Fast schon rührend der Song "Don't mess with the rats" - Boimchen erklärt dazu, dass das Lied vom Kampf des Rattenlochs gegen die Stadt Schwerte handelt. Der, wie wir wissen, mit einem Sieg endete. Hach, ich wisch mir mal kurz die Träne weg.
Ulf weist mich darauf hin, auf jeden Fall ein Foto von Gitarrist Carlo zu machen - er ist irre beeindruckt von der Präsenz. Ich glaube, er meint die Trainingshose. Großartig! Naja, wenn man zur Probe geht, kann man sich auch ruhig mal leger kleiden.
Apropos Probe. Ein neues Lied wird auch noch gespielt (macht nix, ich kenn eh keins) - mit Text-Ordner auf der Bühne zum Ablesen. Boimchen meint, auf ner Probe darf man das. Hat er irgendwie recht.
Kurzweiliger Auftritt. Highlight: Das "Copkiller"-Medley am Ende, inklusive "Bullenschweine", "BGS" und "A.C.A.B.". Yeah! Geballte Fäuste und glühende Augen! Amtlich, das alles.