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Social Distortion, Frank Turner, 07.06.2011 in Berlin, Huxleys Neue Welt - Bericht von Bönx

Social Distortion, 07.06.2011 in Berlin

Yeah, endlich wieder Social Fuckin' Distortion live in Berlin. Dieses Mal nicht vor großer Kulisse in der Zitadelle, sondern im fast schon kleinen Huxleys. Passen wohl so gut 1500 Leutchens rein. Kleinstes Social D. Konzert dem ich beiwohnen durfte und soviel sei schon einmal vorweg genommen: auch das heißeste. Wie sich das für Rockstars gehört, scheinen die immer früh schlafen gehen zu müssen. Heißt um 20 Uhr ist schon Einlass und Beginn mit 21 Uhr auch schön früh. So lob' ich mir das für einen Dienstag Abend. Trotzdem bleibt davor noch Zeit um was mit Sprossen in der Reisschale zu essen. Geil, EHEC du kannst uns mal! Da ich den Bericht ja wie immer sehr sehr spät schreibe, können wir auch mit Fug und Recht sagen, dass wir die Inkubationszeit heute überstanden haben, ähäää häää häää!
So, kurz nach dem Beginn rein, Frank Turner und seine Band stehen schon auf der Bühne. Schlimm! Viel schlimmer ist allerdings das Klima im Laden. Habe ich vorher noch davon geschwärmt, dass die ja mit Sicherheit 'ne tolle Klimaanlage haben, ist davon jetzt nichts zu merken. Hier drinne fühlt es sich eher so an, als ob man die Heizung extra angemacht hat.
Ist ja auch nötig bei Außentemperaturen von gerade mal über 30° Celsius. Ist aber latte, denn hier drinne isses noch mal deutlich wärmer. Ich behaupte jetzt einfach mal, das ham die extra gemacht, damit die Leute mehr Bier trinken. Das Ziel hamse, soviel sei vorweg genommen, auch locker geschafft.
Wie ihr vielleicht sehen könnt, habe ich heute auch enorme Probleme mit meiner Kamera, ob auch sie die Hitze nicht erträgt? Ich langweile euch? Egal! Najut, da steht immer noch der überaus sympathische Frank Turner aus England auf der Bühne und spielt folkiges Singer-Songwriter-Gedöns, was mit Band echt mal geil rüber kommt.
Ich muss zugeben, dass ich von Frank Turner nichts kenne und nur weiß, dass er auf dem selben Label wie die Blacklist Royals und The World Inferno/Friendship Society zu Hause ist. Ist ja schon mal 'ne Marke. Und meines Wissens sind seine dort erschienen Platten auch alle ohne Band. Wäre heute sehr schade, wenn der Schlagzeuger nicht dabei wäre, der scheinbar so großen Hunger hat, dass er sein Becken essen will. Komische Kameras haben auch was für sich ;)
Ok, fangen wir mal an. Dass Frank Turner ein unglaublich sympathischer Typ ist, erwähnte ich ja bereits, das Bild kann ich mir aus den Ansagen machen. So gibt es vor einem Song diese hier: "I still believe in vinyls that have 12 songs on it." Joah, wir auch, denn das All Aboard!-Debüt wird auch 12 Songs haben ;)
Eine weitere: "I believe in Billy Bragg, Johnny Cash etc. and fuckin Social Distortion. This is a song about my grandma, about drinking whiskey, about playing cards in the night." Folgender Song hieß dann 'Frau Wolfram sang den Blues', also quasi, wer die Auflösung kennt kriegt nen Futschi wenn wir uns das nächste Mal sehen.
Jetzt schau aber doch mal nicht so gelangweilt, einfach geile Show die dein Frontmann hier auf die Bühne zaubert. Da Frank ab und an mal die Songtitel ansagt, kann ich noch berichten, dass 'Sons of liberty' gespielt wurde. Hit! Und das sogar mit Solo, kündigt er vorher damit an, dass er das eigentlich eher selten macht.
Scheinbar satt geworden und kann jetzt wieder brüllen wie ein Löwe. Mal am Rande, ich find den Bericht jetzt schon furchtbar, hähä. Ja, einen gab's dann noch, das Besondere daran: jeder nimmt ein anderes Instrument in die Hand und Frank singt nur noch. Er hier z.B. kriegt 'ne kleine Trommel, während der Roadie das Drumset verhaut. Danach hab ich vergessen mir 'ne Vinyl zu kaufen. Scheiße!
Joah, schnell eine rauchen auf'm Balkon. Draußen sind mittlerweile wohl nur noch okaye 25 Grad. Hier drinne aber jetzt sicher an die 50, als die Mannen um Mike Ness auf die Bühne steigen. Um jetzt einmal mitfühlen zu können, vergleicht ihr einfach dieses Foto mit dem letzten von Mike. Achtet auf das Shirt! Scheint schon der zweite Song zu sein, denn als erstes gab's das Instrumental "Road Zombie"...
...welches ja auch gleich der Opener der aktuellen Scheibe "Hard Times and Nursery Rhymes" ist. Eine Platte, mit der ich am Anfang nicht viel anfangen konnte, die ich aber dank Radio 1 immer lieber habe. Denn die spielen quasi täglich mindestens einen Song von der Scheibe. Cool! Und mit "Story Of My Life" geht man dann gleich wieder ein Stück zurück in der Geschichte.
Wow, "Bad Luck" und "Mommys Little Monster" folgen. Wenn das jetzt so weiter geht, wirds das beste Social D. Konzert dem ich beiwohnen durfte. Bisher, das sollte sich auch nicht ändern, spielt man sich natürlich souverän durch die Hits und lässt wenig Platz für Ansagen oder sonstiges Gedöns.
Und dann doch mal 'ne Ansage und zwar zu "Machine Gun Blues". Mike erwähnt, dass sie dazu ein Video gedreht haben und MTV es wohl aber nie spielen würde. Video ist sogar meiner Meinung nach ein wenig übertrieben. Total großartig gemacht und eher in der Länge eines Kurzfilms als eines Videos. Und noch dazu einer der stärksten Songs, so mit Aussage und so!
Hab ich schon erwähnt, dass meine Kamera mich heute ärgert. Verdammt. Das Foto sah auf dem kleinen Kamera-Bildschirm nochmal bedeutend cooler aus. Voll so Mosaik mäßig und so. Große Kunst eben. Ehre wem Ehre gebührt oder so. Mike dankt es uns mit "Ball and Chain". Sagte ich schon, dass Riesenhit Riesenhit jagt? Nur eins ist verwundernd...
...so richtig geile Stimmung ist noch nicht. Ob das an der Hitze hier drinnen liegt? Wir sind bestimmt auch mittlerweile beim dritten Bier angelangt, merken davon aber nichts. Der Kram verdunstet sofort und betrunken wird man nicht. Dafür laufen Sturzbäche an unseren Beinen runter, und das wo wir auch stimmungsmäßig nicht ganz da sind.
Was sich aber jetzt ändert! "Don't Drag Me Down"! Geil! Großartig! Und nicht nur bei mir ist das erste Mal der Punkrockfinger so richtig in der Luft. Hat sich auch lange genug am Bierbecher festgehalten der Jute. Achja, Mike und seine Mannen haben wieder unendlich viel Klimbim auf die Bühne geschafft. Allerdings konnte ich die Winkekatze nicht ausfindig machen :(
Oh, selten gesehen: Schlagzeugerfoto! Vor allem diesen Herrn hier, der ist nämlich neu und hört auf den Namen David Hidalgo. Joah, der letzte hat irgendwie nicht so lange durch gehalten. David beherrscht aber auch alles wie 'ne Eins. Zum Beispiel auch das folgende "Gimme The Sweet And Lowdown" von der aktuellen Scheibe. Mit geiler Pornoorgel. (Anmerkung: Höre den Song gerade auf Platte, da ist ja gar keine Orgel. Aber live muss die da gewesen sein!)
Und dann kommt es für viele sicherlich zu einem kleinen Highlight. Social D. in halbakustik, was so viel heißt wie, der Drummer spielt mit Besen, Gitarrist Johnny 'ne Akustikklampfe und der Organist Akkordeon. Achja, zu hören gibt's "Down Here (With the Rest of Us)" von der "White Heat, White Light, White Trash". Wie ihr seht schon ziemlich abwechslungsreiches Set. Irgendwie von allen Scheiben was dabei.
Und leider wird auch das folgende "Reach for the sky" in einer Akustikversion dargeboten. Bisher der erste von meiner Lieblingsplatte "Sex, Love and Rock'n'Roll". Ob da noch was kommt? Ja, macht irgendwie schon Spaß in dieser Version. Aber irgendwie hätte es mir normal schon deutlich mehr gegeben. Andererseits sind es halt schon alte Männer...
...Mike hat einen Tag später auf Radio Eins gesagt, dass es krass warm war und er bestimmt sieben Kilo abnimmt bei den drei Berlin-Konzerten. Und Social D. wären nicht Social D. wenn man nicht auch ein wenig covern würde. So gibt's heute erstmal 'Six more miles' von Hank Williams.
Gefühlvoll nasal bringt Mike Ness uns dann noch seinen 'Prison Bound' näher. Schon so ein Gänsehaut-Song. Bestimmt nicht nur bei mir. Und wenn man mal drüber nachdenkt, ist das Set scheinbar auf die Hitze ausgelegt. Bloß nicht bewegen. Und das Publikum nimmt das irgendwie dankbar an. Beim folgenden und letzten Song 'So Far Away' sind dann zumindest mal wieder ein paar Punkrockfinger in der Luft.
Aber natürlich wird uns noch eine Zugabe gegönnt. Und zu der holt sich Mike dann noch Unterstützung von zwei, im Vergleich mit der Band, jungen Frauen auf die Bühne. Das muss ja auch n Job sein. Durch ganz Europa reisen und dann den ganzen Tag nix zu tun haben außer mal bei zwei Songs die Backings zu singen.
Und das machen se natürlich bei den beiden neuen Songs "California (Hustle and Flow)" und "Can't Take It With You", die hintereinander weg gespielt werden. Joah, ok. Für mich jetzt nicht die beiden besten Songs der Platte. Da hätten mir "Still Alive" oder das großartige "Far Side Of Nowhere" doch deutlich mehr gegeben. Aber die kommen ja irgendwie ohne weibliche Backings aus.
So, wie angekündigt könnt ihr jetzt nochmal dieses mit dem ersten Foto vergleichen. Man achte auf Mike Ness sein Hemd. Joha, war warm! Wir hatten noch diverse weitere Biere, aber betrunken wurden wir einfach nicht, alles verdunstet. Mit einer extra langen Version von Johnny Cash bzw. eher June Carters 'Ring of Fire' schickt uns Mike Ness in die laue Berliner Sommernacht.
Fazit: Irgendwie gut, aber irgendwie auch wieder nicht. Von jeder Platte mindestens ein Song und doch hätte ich gerne noch so Sachen wie "Dear Lover", "Highway 101" oder "Winners and losers" gehört. Letztere ja von der "Sex, Love and Rock'n'Roll", die in meinen Augen eh viel zu kurz kam. Das Leben ist kein Ponyhof. Prost!

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