Wizo, Pascow, The Savants, Zack Zack, 10.06.2011 in Wien (A), Arena - Bericht von Flo Lenz
Wizo, Pascow, The Savants, Zack Zack, 10.06.2011 in Wien (A)
Die Arena ist sicher der ideale Ort in Wien für dieses Konzert; groß genug für den Besucherandrang, versifft (die Rechtschreibprüfung des Bierschinken-Berichtschreibers kennt "versifft" nicht und bietet als Korrektur "versofft" an?!) genug für ein ordentliches Punk-Gefühl.
Apropos versifft, sowie ich das hier kenne, hätte ich als Bühne irgendeinen semi-professionellen Holzverschlag erwartet. Aber weit gefehlt, Hut ab, was die Arena-Betreiber hier für ein Monstrum für die Open-Air-Saison hochgezogen haben. Da freu ich mich schon richtig auf "the Hives" nächste Woche...
Aber jetzt erstmal "the Servants". Ich komme zu spät und höre gerade noch, wie der Sänger das letzte Lied ankündigt. Ich hatte die Information, das Ganze hier beginnt erst um 19:30, jetzt ist es grad mal 19:47. Hab ich wohl was falsch verstanden. Dachte ich. Wie sich später herausstellte, wurde den armen Herren aus Tübingen aber eben nur eine sehr kurze Spielzeit zugestanden, welche sie dann nochmal etwas abkürzten. Nun gut, Zeit, Bier zu holen.
Dann "Pascow". Die sind aus dem Saarland, wo ich ja sechs oder sieben Jahre lang studieren durfte. Das Saarland ist unglaublich klein, aber es gibt dort trotzdem ungefähr eine Million Dörfer, so dass es mich überhaupt nicht wundert, noch nie etwas von "Gimbweiler" gehört zu haben, woher sie laut Ansage des Sängers kommen.
Nee, es macht einfach Spaß, das Publikum ist auch gut dabei. Aber ich muß jetzt mal ganz ehrlich gegen den Strom schwimmen: Ganz so euphorisiert wie andere war ich jetzt von diesem Auftritt nicht. Kann natürlich auch an meinem schlechten Geschmack oder sonstwas gelegen haben...
Wie sich das gehört wurden alle alten Hits wieder hervorgeholt und dafür kaum was Neues gespielt - "Alte Frau", "Hund", "Hey Thomas",...Neues Album wird angeblich irgendwann schon noch fertig werden, verzögert sich aber aus "Gründen der Faulheit"
Die Arena war übrigens früher mal ein Schlachthof, da dürfte es wenig Lieder geben, die besser hierhin passen als "Die letzte Sau".
Selbstverständlich darf bei diesem Konzert kein Statement gegen Nazis fehlen. Als kleine Abwechslung wurde sich aber auch noch gegen unpolitische Bands ausgesprochen. Nun gut.
Bisschen Verkleiden war auch noch drin, da fühlt man sich doch fast schon wieder wie zu Hause in Köln.
Mit diesem schönen Servants-Pascow-Wizo-Gruppenbild endet dann um kurz vor elf das eigentliche Konzert. Was nun? Doch noch kurz mit Michi zum Schwedenplatz? Zur Aftershow-Party mit "Zack Zack"-Auftritt? Oder etwa schon nach Hause und schlafen?
Von den 3500 Besuchern haben sich dann noch starke 30 in den Dreiraum verirrt, plus dem Sänger von Pascow, aber viel mehr passen da ja auch gar nicht rein. Die restlichen 3471 verpassen was, es gibt ordentlich Stimmung, inklusive einiger wagemutigen und mal mehr, mal weniger erfolgreichen Stagedivern.
Aber gegen Mitte des Sets fordert die harte Arbeit der Woche (na, sagen wir mal lieber das frühe Aufstehen) ihren Tribut und ich mach mich vom Acker.