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Crossover Jugendkulturfestival: Richtung Norden, Alexandra Supertramp, Acira, Endoplasmatisch, 18.06.2011 in Dortmund, Dietrich-Keuning-Haus - Bericht von Fö

Crossover Jugendkulturfestival, 18.06.2011 in Dortmund

Vorgeplänkel Nummer 1: Gestern mal wieder Blut- und Leberwerte gecheckt. Keine großen Änderungen. Weitere 3 Monate alkoholfrei verbringen. Ich freue mich.
Vorgeplänkel Nummer 2: Gestern war dicke Geburtstagsreinfeierei von Fischer im Rattenloch. Er fragte tatsächlich, ob ich nen Bericht dazu schreibe, auch wenns nur ein Satz ist. Sei hiermit geschehen. Hähä. Äh ja, gestern bei kästenweise Freibier (und sogar für die Special-Interest-Leute Alkoholfreies!) schön im Rattenloch gefeiert. DJ's auf zwei Areas! Wrestling-Kampf! Lawi-Laudatio! Comedian-Einlage! Wunderkerzen-Meer! Geschenke satt! War geil! Heut abend gehts weiter mit nem schönen Konzert, aber da kann ich nicht - Bericht vom Boimchen hier!
Vorgeplänkel Nummer 3: Nee, "Rockstage Dortmund" ist nicht tot. Schwächelt derzeit nur ein wenig. Burn-Out-Syndrom oder sowat. Vielleicht auch nur ne Grippe. Soll aber nicht heißen, dass die fleißigen Jungs und Mädels sich komplett aus dem Konzertbiz zurückziehen - so gab es letztens ein Konzert in der Hafenliebe und heute mischen sie mit beim "Crossover Jugendkulturfestival", wo sie die Open-Air-Bühne mit Bands bestücken. Sogar gegen freien Eintritt. Da kann eigentlich nur eines schiefgehen...
Genau. Wetter, nä? Da traut man sich schon mal nach draußen und dann sowat. Da kommen ganz schöne Gießkannen aus den Wolken! Aber nachdem die erste Band RICHTUNG NORDEN ihre ersten Songs gespielt hat, lässt der Regen immerhin ein wenig nach...wäre ja sonst auch zu trostlos da vor der Bühne.
Jau. Richtung Norden. Auch schon über nem Jahr her, dass ich die zuletzt (natürlich auf der Rockstage) gesehen habe. Bin auch tatsächlich positiv überrascht! Und weil ich meine Leserschaft nicht gerne auf die Folter spanne: Beste Band heute. Naja, abgesehen von denen die ich nicht gesehen habe vielleicht. Und natürlich abgesehen von denen, die ich mir später noch an anderer Stelle gegeben habe. Aber immerhin.
Seit Kurzem neu dabei: Niko an der zweiten Gitarre! Wat soll ich sagen - eine echte Bereicherung. Optisch auf jeden Fall. Sorgt für ordentlich Bewegung auf der Bühne, läuft rum, springt und ist dabei ständig am Grimassen ziehen. Herrlich! Und die Musik bringt so ne zweite Gitarre auch gut nach vorne. Viel Fideldidü-Krams. Ordentlich!
Und sonst? Es ist immer noch deutschprachiger Indiepoprock. Musik, aus der ich irgendwie ein wenig rausgewachsen bin, vielleicht wegen dem Überangebot solcher Musikgruppierungen. Live klingt das alles aber deutlich fetter als auf den Aufnahmen, die ich mir gerade wieder reinziehe während ich diesen Text schreibe...und das obwohl mir der Sound vor der Bühne nicht sonderlich zusagt.
Publikum haben sie auch. Ein paar Jugendliche. Ist ja schließlich ein Jugendkulturfestival. Schon lustig, ihnen beim "moshen" (Wort des Tages!) zu zu schauen. Bester Mann aufm Platz: Martin, der da hinten lässig unter dem Regenschirm steht - und dort kurzfristig ein paar Jugendlichen Obdach gewähren muss, als der Regen wieder los legt. Hähä. Witzisch.
Jau. Guter Auftritt. Publikum klatscht und singt zwischendurch mit und läuft sogar bereitwillig zur Bühne, als ein paar Flyer für äh nächste Woche oder so verteilt werden. So, und nun? Zeit überbrücken bis zur nächsten Band? Denkste! Das wird einem direkt abgenommen.
Nämlich, trara, durch den Pausenfüller! ALE...äh, oh, dat isse gar nicht. Dat is immer noch Niko von Richtung Norden. Spielt noch ne spontane Rock'n'Roll-Nummer. Ui.
So, nu aber. Pausenfüller. Die liebreizende Reni alias ALEXANDRA SUPERTRAMP darf ein wenig den Soundtrack zur Umbaupause geben. Also quasi rumplänkeln während um sie rum alles am Rumwuseln ist. Kriegt se hin. Wird uns auch die nächsten Pausen noch musikalisch versüßen.
Gibt Stücke zu hören über Dortmund, Regen, Liebe, Meer und mehr. Ich hab die Gute ja schon zweimal gesehen, also weiß ich auch was mich erwartet. Recht ernsthafte Texte, aber humorvolle (und biergeschwängerte) Ansagen, gute Kombination. Singen kannse, Gitarre auch. Und was ich ihr hoch anrechne: sie hat nicht dieses unsägliche Otto-Waalkes-Cover gespielt. Zumindest nicht, als ich da war. Danke!
Dafür ein Cover ihrer Band Gedankenflucht, sofern man das dann noch Cover nennen kann. Aber da spielt sie ja "nur" Schlagzeug. "Bis bald hoffentlich" hieß der Song. Mein persönliches Highlight kam im zweiten Set: "Und sie weinte wirklich" - ...But Alive. Reni, ich find dich klasse!
Aber im zweiten Set sind wir noch gar nicht. Erstmal spielt Reni die Sonne herbei. Bevor die darauf folgende Band startet, verziehen Martin und ich uns kurzfristig zum Kiosk. Körper will Bier. Das gibts zwar auch hier zu kaufen, aber kein alkoholfreies, und ich, als Vorbild der Jugend, bestehe ja auf ein solches.
Bier mit Alkohol vermisse ich übrigens am Meisten dann, wenn mir ohne total langweilig ist. Aber bevor ich hier vom Thema abschweife, nutze ich diese perfekte Überleitung, um auf die nächste Band hinzuweisen: ACIRA. Deutschrockpop mit Frauengesang. Ich sach ma so Silbermond-Stil mit Alternative-Einflüssen. Bisschen emo.
Mir fehlen jetzt auch gerade die Worte, um diese Band zu beschreiben. Ich beobachte eh lieber, wie das Treppengeländer neben mir von der Sonne getrocknet wird. Ist irgendwie spannender als das Geschehen auf der Bühne. Eintöniger Gesang trifft auf viel zu leise Instrumentenfraktion. Mehr Pop als Rock, aber das Publikum wird trotzdem regelmäßig zum Moshen aufgefordert.
Nee ey, gibt mir gar nix. Einziges Highlight: Als der Bassist kurz schreit. Son Emocore-Screamo-Geschrei, passt absolut gar nicht in die sonstige Weichspülermusik, wirkt aber durch seine Deplatziertheit geradezu erfrischend. Der Rest ist fader Einheitsbrei. So mies, dass es fast im Radio laufen könnte.
Aber immerhin hat die Band Fans. Die stellen sich bereitwillig vor die Bühne, singen die "Hits" (???) mit und "moshen" total begeistert, nach Aufforderung. So Fans, bei denen ich mir fast sicher bin, dass sie Leuten, die irgendwelche doofen Verrisse über ihre Lieblingsband verfassen, Drohbriefe schicken. Ich warte.
Laaang-weeeei-liiig! Keine Ahnung, die wievielste Band das ist, die ich in meinem Leben schon gesehen habe. Tausenddrölfzig. Aber in der Hitliste der langweiligsten Bands die ich je gesehen habe: Irgendwo weit vorne. Noch vor Oasis. Ich könnt jetzt nen verfickten Kasten Starkbier saufen! Und nein, ich will nicht noch ne dritte Zugabe hören. Gääähn!
ALEXANDRA SUPERTRAMP, rette uns! Mit der Ansage "Beim nächsten Stück darf gerne gemosht werden" holt Reni mich ins Leben zurück. Großartig! So wenig ich auch mit Singer/Songwriter-Gedöns anfangen kann, gegen Acira wirkt das was Alexandra Supertramp da abliefert geradezu wie äh Napalm Death. Danke!
Nächste Band: ENDOPLASMATISCH. Auch kein Highlight. Schlagereskes Hamburger-Schule-Indie-Gerocke mit deutschen Texten über keine Ahnung was. Ist nicht schlecht, was die drei Jungs da machen, aber nicht meine Welt.
Habe ich auch vor einiger Zeit auffer Rockstage gesehen, ist mir aber nicht wirklich in Erinnerung geblieben. So diese Art von "netter" Band, die man sich bequem anschauen kann, die aber eher so nebenbei an einem vorbeirauscht. Habe jetzt schon wieder vergessen, wie der Auftritt überhaupt war.
Achja, Instrumententausch gabs zwischendurch, zwischen Drummer und Bassist. Warum? Weiß ich nicht. Aber Bewegung auf der Bühne is immer gut. Die Band hat sogar ne EP draußen, hat sie aber heute nicht mit - was gleich mehrfach betont wird. Naja, ich bleibe bei meiner Meinung von vor ca anderthalb Jahren: Auftritt war "okay".
Nochmal ALEXANDRA SUPERTRAMP. Putzig, wie sie nach jedem Song nachfragt, ob sie noch einen darf. Und wie sie von Auftritt zu Auftritt betrunkener wird. Harhar!
Und sonst? Viel Zeit hab ich eh nicht mehr, muss ja gleich weiter. Aber schnell noch nen Blick ins Innere des Keuning-Hauses werfen - das is irgendwie unterhaltsamer als draußen. Mehr so Hiphop-Publikum, auf der Bühne macht grad einer die Beatbox. Cool.
Ich leg mir einen Plan zurecht: Kurz den Backstage aus-checken, rumpöbeln dass es hier kein alkoholfreies Bier gibt, und entrüstet abhauen.
Plan gelungen. Nu aber weg, geht gleich noch nach Duisburg, Nonstop Stereo und The Kleins gucken. Inzwischen spielen übrigens JAKE PORN, von denen ich als verantwortungsvoller Musikjournalist noch schnell ein Foto schieße. Klang okay, endlich mal etwas härtere Musik. Anschließend spielten noch Blood Of Heroes und die Arroganzbolzen von The Picturebooks, aber - keine Zeit. Ätsch.

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