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Punk Rock Holiday 1.1, Teil 4 (15.08.2011): NoFX, Talco, Golliwog, Pigs Parlament, Neverend in Tolmin (SLO), Sotocje - Bericht von Fö

Punk Rock Holiday, Tolmin/Slovenien, Teil 4 (15.08.2011)

Freitag, Samstag, Sonntag, Montag

Vierter und letzter Tag beim Punk Rock Holiday! Heute dürfte wohl auch der "Haupttag" sein, alleine schon weil NoFX spielen, vor denen man sich schon in den letzten Tagen kaum retten konnte: Sowohl die Punkrockdisco als auch die Umbaupausenmusik stürzen sich bevorzugt auf Musik dieser Band, auf dem Zeltplatz dröhnt sie aus sämtlichen mobilen Anlagen und gefühlt jeder zweite trägt ein Shirt der Band. Puh. Zudem ist heute zwar Montag, aber dafür ein Feiertag in Slowenien, weswegen nochmal mit vielen Tagesbesuchern zu rechnen ist. Und außerdem wurde das Programm noch ein wenig aufgebohnert: Ganz DIY-mäßig sollen nachmittags noch zwei Bands am Strand spielen. Cool!
Also haben wir heute auch keine größeren Auswärtsaktivitäten geplant. Dafür wandeln wir ein wenig über das Campinggelände, das doch etwas größer zu sein scheint als bisher geahnt - sogar nen Bierstand gibts, und einen Kackpfad, von Klopapier gesäumt. Weiter hinten wirds dann aber wieder nett, keine Menschen aber dafür Schlangen und Bären. Cool!
Achja, Besuch bekommen wir auch. Hö und Johanna verkürzen ihren Italien-Aufenthalt und schließen sich uns an. Zu schade, dass der Wein bereits leer ist...
Erstmal zum Fluss! Hier ist die Welt noch in Ordnung, die kalte Soča lädt zur Erfrischung ein und hält ganz nebenbei unsere Getränke (und verbliebene Grillware) kühl. Erstmalig lässt sich heute auch ein wenig Regen blicken, was aber nicht weiter stört...
Kurzer Schnitt, rüber zum "anderen Strand". Es gibt nämlich sowohl einen am Campinggelände, gerade mal nen kurzen Fußweg von unserem Zelt entfernt, und auch einen schräg unterhalb vom Bühnengelände - hier gibt es sogar Bierbude, Punkrockdisco uuund die versprochene DIY-Bühne!
Das wäre dann das hier. Paar Holzbretter aneinander genagelt, Pavillon drauf, Stromkabel, Band. Verdammt geil! Hat für mich auch mehr mit Punk zu tun als das komplette restliche Festival, so ganz unter uns gesagt. Die erste Band nennt sich NEVEREND, kommt hier aus der Gegend und ordnet sich dem gängigen Programmm unter: Man spielt deutlich NoFX-lastigen Punkrock.
Wird aber alles ganz souverän vorgetragen, ganz unbekannt scheinen sie auch nicht zu sein (oder viele Freunde zu haben). Ordentliche Strandparty, einige tanzen und singen sogar mit - wobei ich nicht ausschließen will, dass auch ein paar Coverstücke gespielt wurden...
Größtenteils slowenische Texte, soweit ich das beurteilen kann. Schön rauer Gesang, oft mehrstimmig, was verdammt gut ankommt. Punkrock mit gelegentlichen Offbeat-Ausflügen, zu denen dann auch mal die Trompete rausgeholt wird.
Anschließend kurz Pause, eine weitere Kapelle soll noch folgen. Zeit, sich ein wenig an den Strand zu setzen. Wir beobachten ein Ausflugsbötchen. Was wohl so Normalo-Touristen denken, wenn sie an einer solchen Punkerparty vorbeifahren?
Die Klänge der MacGyver-Melodie locken uns dann wieder vor die provisorische Bühne. Großartiges Intro! PIGS PARLAMENT heißt die nächste Band. Mal wieder aus der Gegend, mal wieder Punkrock, und mal wieder mit ein paar Ska-Einflüssen. Auf Letzteres hätte man für meinen Geschmack verzichten können, klingt der Sound der Band doch ansonsten recht ausgereift!
Begrüßt werden wir zunächst mal multilingual, so gibts die Bandvorstellung gleich mal auf slowenisch, englisch, italienisch, deutsch und spanisch - irgendwie sympathisch, dieses Schweineparlament. Was auch positiv ins Gesicht fällt: Die wunderschönen Bierbecherhalter (wobei, bestimmt wieder bei NoFX geklaut)!
Die Musik könnte wohl durchgehen als Streetpunk, ballert ganz gut nach vorne und die Protagonisten geben sich fleißig die Mikros in die Hand. So weit so gut. Highlight aber ein paar Songs, bei denen eine Sängerin die Frontposition übernimmt, fleißig über die Bühne springt und wunderbar rotzig ins Mikro singt. Kann was.
Insgesamt ziemlich abwechslungsreich, mehr als das übliche Punk-mit-Bläser-Gedödel. Teilweise schon eher Hardcore-lastig. Echt mal ne gute Band! Respekt auch vorm Trompeter, der ganz souverän Bein und Arm in Gips trägt.
Nettes Show-Gimmick: Die Bierbong! Eifrig stürmen die Zuschauer nach vorne, um sich abfüllen zu lassen. Zumindest ein wenig, das Bier wird doch eher etwas sparsam in den Trichter gefüllt...
Jau, starker Auftritt, im Publikum wird fleißig gepogt und mitgesungen, wat willste mehr. Definitiv eine Band, die auch auf der Hauptbühne ein gutes Bild abgegeben hätte - hier am Strand aber einfach besser ankommt. Große Bühnen sind eh scheiße.
Mittlerweile ist auch der Rest unserer Truppe wieder da - die hatten sich zwischenzeitlich verabschiedet, um in Tolmin ne Pizza essen zu gehen. Ja, alles ist möglich, wir haben ja schließlich Urlaub.
Die Zeit ist auch schon etwas fortgeschritten, und so fängt auch bald das "offizielle" Programm an. GOLLIWOG fangen heute an. Gefällt! Hardcore-Punkrock der melodischen Sorte, geht gut nach vorne. Definitiv eine Band der man mehr zutraut als nur heute der lokale Opener zu sein
Am Gesang mal wieder eine Frau, deren Stimme verdammt gut zur Musik passt - weder weichgespült noch kreischig oder zu brachial, sondern eher melodisch und schön schnell. Gute Band, sollte man auf jeden Fall im Auge behalten! Der Auftritt leider nur gut 20 Minuten "lang" - deutlich zu wenig. Aber das Programm heute kommt mir eh ziemlich gequetscht vor.
Achja, Publikum. Wie man sieht, ist es schon gut gefüllt vor der Bühne, die Band wird ordentlich abgefeiert. Und man kann schon leicht erahnen, dass es heute wohl deutlich voller werden wird als die letzten Tage - sehr viele Leute mit Tagesbändchen da...
Zurück am Zelt, ist der Rest der Truppe mitten in einem phänomenalen Spiel, bei dem es darum geht, irgendwelche Wörter zu erraten. Nicht wirklich meine Welt. Aber da der Grill noch an ist, kann man sich das Treiben ein wenig angucken.
Aber pünktlich zu TALCO müssen wir wieder vor der Bühne stehen! Die wohl derzeit beste Skapunkband, wenn man das mal so sagen darf. Hier befinden wir uns übrigens auch nicht weit von ihrer Heimat Venedig - wahrscheinlich mit ein Grund, warum die Ansagen teils auf englisch und teils auf italienisch gehalten werden.
Aber irgendwie will der Auftritt nicht so wirklich bei mir zünden, vermutlich weil ich einfach erbost bin über die kurze Spieldauer. 30 Minuten für so eine Band? Naja, die Veranstalter werden schon ihre Gründe haben.
Die Show an sich geht klar. Die Jungs verbreiten ordentlich Fröhlichkeit und Hektik von der Bühne, gespielt werden größtenteils neue Songs. Aber auch das Coverstück "Bella Ciao" wird mal wieder ausgepackt und von den anwesenden Italienern voller Inbrunst mitgesungen.
Nett auch, dass die Band auch hier ihre Liebe zum FC St. Pauli zum Ausdruck bringt. Das Logo hängt hinten an der Bühne, der gleichnamige Song wird gespielt - find ich irgendwie gut, auch wenn man mich mit Fußball sonst jagen kann.
Großartig auch die Bandvorstellung: Da kriegt der Schlagzeuger kurzerhand den Namen "Ringo Starr" und der Trompeter wird als "Vin Diesel" vorgestellt - die anderen Namen kannte ich nicht oder hab ich vergessen. Egal. Wenn man schon dieses unsägliche Bandmitglieder-vorstellen machen muss, dann doch bitte so!
Publikum. In den vorderen Reihen wird brav getanzt (okay, ganz vorne nicht, da stehen eher die klassischen erste-Reihe-Gucker) und die Band ganz würdig abgefeiert. Hätte aber offen gestanden mehr Stimmung erwartet, so knapp neben der italienischen Grenze...naja, egal. Wir bereits erwähnt: Ein viel zu kurzer Auftritt von Talco!
Zurück zum Zelt. Anschließend spielen zwar noch Overflow, die mich aber nicht sonderlich interessierten. Und von den Toasters reicht ja eigentlich auch die letzte Viertelstunde. Am Zelt ist Lagerfeuer angesagt. Yeah!
Achja, THE TOASTERS. Letzte Viertelstunde. Als wir ankommen, kriegen wir noch die letzten Sekunden von "Don't let the bastards grind you down" mit, und dann ist der Auftritt auch schon zu Ende. Ey, gehts noch? Ärgert mich dann schon ein wenig. Hatte die Band wohl statt 45 auch nur 30 Minuten Spielzeit, und der große Stargast NoFX braucht mal wieder ne extrawurst-lange Umbaupause...
Egal, ach, man kann ihnen nicht böse sein. NOFX! Die wohl weltweit größte noch aktive Punkband, sag ich mal so. Und eine Band, die live einfach immer Spaß macht, alleine schon wegen den herrlich schrägen Ansagen auf Kosten von alles und jedem. Heute stellt die Band fest, dass sie deutlich besser sind als Strung Out oder die Real McKenzies - weil sie ja schließlich viel mehr Zuschauer haben. Höhö.
Was folgt, ist ein gewohnt großartiges Set gespickt mit den üblichen Lästereien zwischendurch. So ungefähr halb Gelaber, halb Musik. Und die Musik, scheiße, die packt mich irgendwie direkt, und so finde ich mich nach meinen paar Pflichtfotos auch schon mitten im Moshpit wieder.
Super Songauswahl. "Dinosaurs will die", "Perfect Government", "The Quitter", "Mattersville", "Leave it Alone", "Eat The Meek" und so weiter. Und natürlich die Königsdisziplin in jeder NoFX-Show: Die gefürchteten "2 songs in a row", wie es die Profis nennen. Heute mit "Murder The Government" und "Franco Un-American".
Äh, ja. Hier mein Versuch, mal ein Sprungfoto hinzukriegen. Und plötzlich hat die Band zweihälsige Gitarren. Egal.
Öffentlich lästert Fat Mike über das "worst beer in the world" (Laško) und beschwert sich über die fehlenden Drogen im Backstage, kündigt dafür aber die kommende Nationalhymne von Slowenien an: "What now Herb?", selbstverständlich muss hier ein instrumentaler Song herhalten, schließlich können NoFX kein slowenisch und dies sollte ja auch für ihr Publikum gelten.
Große Klasse auch die Ansage zu "Separation of church and skate": Dass ja heute ein religiöser Feiertag sei, und ob wir deswegen an Gott glauben würden. Resultiert dann schließlich zur Aufforderung, anwesende Gläubige zu kreuzigen anstatt sie zu verprügeln, weil man ja gegen Gewalt ist. Herrlich!
Spontan wird noch "this slovenian girl" auf die Bühne gebeten - guck an, die Sängerin von Pigs Parlament darf die Frauenstimme bei "Lori Meyers" übernehmen! Und wie! Hat sich definitiv ein wenig Respekt verdient, guter Auftritt, klasse Stimme!
Auch sonst alles super. Eigentlich eine Show wie immer (typisch NoFX halt), aber sie sind wirklich immer gut! Vorn paar Tagen wurde übrigens die neue EP der Kalifornier veröffentlicht - diverse Coversongs alter Hardcore-Bands. Besitze ich noch nicht, aber ich glaub 1-2 Stücke daraus wurden auch geboten. Und sogar ein Coversong von Bad Religion: "We're only gonna die"
Das Publikum wünscht sich fleißig "The Decline", kriegt dieses aber selbstverständlich nicht serviert. Fat Mike sagt dazu nur, sie würden ihre Gage nicht kriegen, wenn sie das Stück spielen - was zu ordentlich Mittelfingern und Buh-Rufen führt. Hähä.
Jau, soweit dazu. Zur Zugabe gibts noch Klassiker wie "Fuck The Kids" (gerichtet an alle Teenager vor der Bühne), "Linoleum", "Bob" und wie sie alle heißen, und dann zählt Fat Mike auf, welche Stücke sie alle NICHT spielen. Geil. Absolut starker Auftritt von NoFX, da passte mal wieder alles. Verdienter Headliner des Festivals, und ich bin jetzt erst mal durchgeschwitzt.
Am nächsten Morgen springen wir recht früh aus den Federn(?), es steht schließlich noch weiterer Urlaub auf dem Programm, und den kann man ja wohl nicht dadurch begehen, dass man ausschläft. Näänää. Früh am Morgen lohnt es sich nochmal, zum Fluss zu marschieren - wunderschön, wie die Nebelschwaden über das Wasser ziehen, nicht wahr?
Unser nächstes Ziel ist der Bohinj-See, an dem erstmal ne Runde Wandern auf dem Programm steht. Bevor wir uns aber auf den Weg machen können, brauchen unsere fast schon liebgewonnenen Nachbarn (ja, die mit der Akustikgitarre) erstmal Starthilfe. Tralala. Schönes Festival, gerne wieder (wenns denn wieder stattfindet), und zum Abschluss ein kräftiges MARIJAN! (das ist, wie wir schlussfolgern, wohl die slowenische Variante von Helga. Voll lustig und so.)

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Location:
Sotocje
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Dijaška ulica 18
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