Ungarn-Urlaub, 26.-31.08.2011 in Celldömölk (HU), Weinberg - Bericht von Kabl
Ungarn-Urlaub, 26.-31.08.2011 in Celldömölk
Ein guter Reisebericht beginnt mit einem Bild wo Ärsche drauf sind. Das müsste noch in Deutschland gewesen sein. Wir fahren mit dem Kleinbus - es läuft penetrant Musik von den drei Besoffskis, von Helge Schneider oder aber das Lied "Scheiße, ich hab Dünnschiss" von A.O.K.. Ab und zu auch die angefahrenen Schulkinder.
Dann: Pisspause. Ich muss nicht, klettere aber auf einen Jägerstand. Die Mitreisenden wollen mich überreden da runterzu - aber das mache ich nicht. Stattdessen geht es bald wieder weiter - bis zur österreichischen Grenze. Wir sind alle total aufgeregt. Und noch ne Runde: "Ich bin der Telefonmann, ich geh ans' Telefon ran."
Mittlerweile in Ungarn. Jeden Morgen flackt man sich an den Tisch (kennen die Leser aus dem Ruhrpott das Wort "flacken"? Ist in etwa sowas wie sitzen, nur gemütlicher) und verzehrt einige Brötchen und Wein. Das Klima ist angenehm heiß, so braucht man außer einem Hut eigentlich nix.
Dies ist ein Fehlersuchbild, auf dem circa fünf Fehler versteckt sind. Jetzt muss jeder vor dem Bildschirm mit einem Edding sitzen und die Fehler ankreuzen, also zwischen dem erotischen Herrn links und zwischen dem sexy Herrn rechts. Wer alle ca. fünf Fehler findet gewinnt eine Oper, gesungen von der Person auf dem nächsten Bild.
Hier. Die Oper wird "Wenn ich da über die Straße gehe habe ich schon keinen Prügel mehr" heißen. Da oben haben wir alle gepennt. Unten gab es auch noch ein Zimmer, aber das haben wir vermietet. Deshalb roch es bei uns oben auch immer ganz vorzüglich, vor allem als jeder Knoblauch gefressen hat.
Nun, werte Leserschaft, kommen wir zu etwas Kultur: Sonnenuntergang auf einem Weinberg, nahe Celldömölk. Es war echt toll: Lauter Gänge und Wege führen irgendwo um den Berg herum, überall wohnen Einheimische, alle sehr gastfreundlich, perfekt zum Ausspannen und Sinnieren.
Kultur, Ende. Da wir mittlerweile nicht mehr im Auto sind und nicht mehr die drei Besoffskis hören können, müssen wir selber Musik machen. Wir spielen aber eher so "Gaslight Anthem", "Eels" oder "CCR". Das Gerüst im Hintergrund sieht übrigens nur so windig aus - aber sogar die Trinkhöhle konnte daran Klimmzüge machen.
Kultur, die zweite: Bei Tag ist dieser Berg nicht so gefährlich. Wenn man den allerdings bei Nacht besteigt, kann die Gefahr an jeder Ecke lauern. Zitat Phiettuhß: "Da geht es steil hinab." War dann auch so - und auch verdammt windig.
Hier die Aussicht vom Berggipfel. Da hat man auch irgend so einen Actionfilm gedreht. Wie hieß der nochmal (ergänzt in den kommenden sieben Tagen schon irgendjemand bei den Kommentaren, ist deshalb nicht so wichtig). Schön, man darf gespannt sein auf das nächste Bild...
Vulkanasche. Wie ein weißer Mann sagte: Beim Bergabsteigen ist es am besten einfach zu rennen. Im Hintergrund auch die wunderschöne Ungarische Landschaft, die Dörfer sind sehr linear konstruiert, alles in geordneten Reihen. Das Gegenteil von diesem Weinberg - würde man da jemand alleine losschicken, würde er garantiert nicht mehr zurückfinden.
Will man der Sage glauben, so muss man sich in diesem Tal mit den Armen zur Sonne hinsetzen. So erhält man unglaubliche Kraft und der Körper schöpft an dieser Stelle positive Energie.
Und hier, mal wieder, Gefahr: Die Gottesanbeterin hält mich für einen Gott und will mich bespringen.
Falls wir mal nicht die Gegend erkunden, spielen wir einen Rohra-Franz-Schafkopf, welcher immer aggre und stockprimitiv ist. Spielen die Leser im Ruhrpott eigentlich Schafkopf? Nur als Tipp: Man sucht nie die Sau mit der man selbst spielt.
Ungarn ist ja bekannt für die extrem warmen Bäder. Nix wie hin. Die Temperaturen sprechen für sich und es ist obligatorisch Dusch zu nehmen!
So sieht das dann konkret aus. Die Leute flacken (und selten trifft das Wort "flacken" so gut zu wie in diesem Fall) im 38 Grad warmen Wasser. Man denkt sich dann: Soll ich mal zumindest auf die andere Seite schwimmen? Und kommt dann zum Entschluss: Ne lass mal, ich flack grad so schön.
Ungarn ist übrigens noch kein Euroland. 250 Forint entsprechen ungefähr einem Euro. An sich sind (einheimische) Lebensmittel in Ungarn relativ billig, ob im Supermarkt oder im Lokal. Man isst traditionell relativ deftig und gerne auch mal scharf.
Hier die ganze Reisegruppe (außer der Computerwichser) auf einem Bild. Da waren wir in einem anderen Bad (hat den Preis für das neumodischste Bad in ganz Ungarn erhalten) - auch hier: Warme Becken, in denen man sogar Schach spielen kann und haufenweise Leute - und zwar sehr wenig Touristen.
Hier noch ein Bild von unserem Weingut. Weißwein, übrigens. Die Ungarische Bevölkerung wirklich top: Jeden Tag kommt irgendjemand vorbei, bringt dir frisches Gemüse, Fleisch oder andere tolle Sachen und freut sich wie bekloppt wenn man im Gegenzug ne Flasche deutsches Bier rausrückt.
Letzter Tag: Plattensee. Ist so gut ne Stunde von Celldömölk entfernt. Wir baden in einem Wasser, dass weniger als 30 Grad hat. Schreiber drückt auf diesem Bild die Begeisterung für die Schönheit des Sees aus.
Hier machen die Handwerker gerade Brotzeit. Warum der eine so weit weg sitzt wissen wir nicht, aber vermutlich riecht er streng oder die anderen ärgern ihn immer.
So schnell kann das alles vorbei sein. Auch schön mal nen Urlaub zu machen der nicht in das völlige Delirium oder auf ein Festival führt. Land und Leute standen diesmal im Mittelpunkt. Nächstes Jahr dann Island.