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Radio Dead Ones, Social Distrust, 01.09.2011 in Castrop-Rauxel, Bahia de Cochinos - Bericht von Fö

Radio Dead Ones, Social Distrust, 01.09.2011 in Castrop-Rauxel

Ah, mal wieder ein Konzert. Das erste seit dem Urlaub übrigens. Obwohl doch in der Zwischenzeit so einige ausstanden, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen. Auf Konzerte gehen, das bedeutet für mich ja "Rückkehr ins normale Leben", das kann man so kurz nach dem Urlaub ja nicht von mir verlangen. Überhaupt macht Urlaubsberichte-schreiben eh viel mehr Bock als immer diese ewig-gleichen Konzertberichte, die eh immer nach dem gleichen Schema ablaufen: 1. Irgendne aus den Fingern gesogene Einleitung, 2. irgendein unpassender Seitenhieb auf Maks, 3. irgendein Satz wie "Vorband echt gut, aber nicht ganz mein Ding", 4. irgendwas mit Bier, 5. irgendein Satz mit "Band geil, aber Publikum doof", 6. irgendein Halbsatz wie "ab nach Hause". Achja, zwischendurch noch so emotional aufgeladene Wörter wie "großartig" oder "puh". Fertig. Urlaubsberichte sind ganz anders! Da kann man so großartige (da isses wieder!) Wörter wie "malerisch" oder "atemberaubend" verwenden. Wie würd denn das klingen? "Die Vorband war echt malerisch"? Siehste. Hat nicht jemand Bock, mir meine Urlaube zu finanzieren?
Vorband heute: SOCIAL DISTRUST! Die hab ich innerlich schon mit total vielen Vorschusslorbeeren bedacht, einfach weil die mittlerweile schon etwas ältere Platte "Who is my Killer" ein, sagen wir mal, absoluter Killer ist. Rezi hier. Übrigens auch der Hauptgrund, weswegen ich überhaupt hier bin.
Ganz bescheiden stellt sich die Band vor als aus dem Sauerland kommen, aus nem Kaff wo es noch Kühe und Bauern gibt. Weiß gar nicht mehr wie das Dorf hieß. Irgendwas mit nem langen A-Vokal. Vielleicht sollte man dort mal Urlaub machen, die scheinen da was im Trinkwasser zu haben. Wie sonst können so Jungspunde wie Social Distrust so verdammt eingängige Musik machen? Ich mein, die sind alle maximal Anfang 20 - und die Band gibts schon seit 2002!
Die Musik erfindet sich jetzt nicht unbedingt neu bei dieser Band, ganz übliche Genremischung aus Punkrock und Rock'n'Roll mit vielen Melodie-Spritzern, schön rauer Gesang, viele mehrstimmige Singalong-Parts, treibende Gitarrenriffs - wildert irgendwo zwischen Rancid, Hellacopters oder auch I Walk The Line und The Creetins. Und das geht verdammt nochmal ordentlich nach vorne!
Und ziemliche Hits. Ich kenn natürlich nur die Stücke vom erwähnten Album - ausschließlich Hits! "About Time", "Silence", "The Sinner" usw. werden gespielt. Hammer! Dazu auch noch ein paar Lieder die ich nicht kenne - egal. Trotzdem gut. Ist aber so klassische Abgeh-Musik die sich deutlich intensiviert, wenn man die Songs kennt.
Achja, es ist Werktag und heute hat die Band mal nicht ihre komplette Schulklasse dabei, trotzdem meine ich einige begeisterte Gesichter im Publikum (hier nicht im Bild) ausmachen zu können. Häbba (hier nicht im Bild) hat sogar mitgesungen. Keine Ahnung ob das was zu sagen hat, aber man sollte es zumindest mal erwähnen.
Ja nee, echt gut die Band. Solltet ihr euch mal geben, falls die Chance besteht! Ordentlich bejubelt werdense auch, laute Zugabe-Rufe durchschallen die Schweinebucht - gibt's aber nicht. Ätsch. Schade. Naja, kommt ja noch ne Band.
Nächste Band: RADIO DEAD ONES! Auch so aus der Sparte "klingt wie xyz", aber das ist nicht mal schlimm, weil in diesem ganzen Streetpunk'n'roll-Sektor so ungefähr jede Band beschrieben wird mit "klingt wie xyz". Selbst xyz selbst! Nunja. Seh die Band mittlerweile zum dritten Mal dieses Jahr, und das ist dann auch das einzige Manko am Auftritt: Halt schonmal irgendwie genauso gesehen.
Also kriegen wir auch das übliche Set um die Ohren geworfen. Diverse Lieder die ich (nach wie vor) nicht kenne, das deutschsprachige "Berlin City", das Onkel-Berni-Cover "Sonne knallt", ein Punkrock-Medley inklusive "Dancing with myself", ein Cover von "Eye of the tiger". An der Bühnenshow merkt man die Erfahrung der Band (hier stimmt jede Bewegung!)
Oh, halt! Highlight des Auftritts dann natürlich der Moment, in dem mal etwas nicht hin haut. Der Moment, an dem einfach mal alles anders ist als bei den vielen Auftritten zuvor! Der Moment, als sich der Gitarrist wunderbar lang legt, als er zum Posen auf die Bierkiste des Sänger springen will (hier nicht im Bild). Spring-rutsch-fiddelfiddel-platsch. Spielt aber trotzdem souverän weiter als wär nix gewesen - was auch böse (böse-mit-Zwinkern) "Playback"-Rufe aus dem Publikum einbringt.
Show geht auch einfach weiter, als sei nix gewesen. Höchstens mal ein ehrfürchtiges Grinsen beim Blick auf die Bierkiste. Die Bierkiste, das wissen fleißige Leser, braucht der Sänger, um aus der Kombination aus niedriger Bühne und geringer Körpergröße ein adäquates Gesamtkunstwerk zu machen.
Ansonsten - ja, Radio Dead Ones halt. War okay, hat mir schon mal mehr zugesagt, aber ich will mal nicht meckern. Bei ner Band die so viel unterwegs ist muss man wohl damit rechnen, dass die Auftritte irgendwann etwas sehr nach "Routine" aussehen. Ab nach Hause.

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klsch

03.09.2011 20:42
nur bäntfotos? ein schönes gerüst hätte die sache elegant auflockern können.
maks

05.09.2011 15:22
castrop-rauxel ist sehr wohl auch malerisch.

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