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Iwan IAE, Zwakkelmann, Jim Le Bob, Iwan IAE, Zwakkelmann, Jim Le Bob, 31.12.2011 in Castrop-Rauxel, Bahia de Cochinos - Bericht von Fö

Iwan IAE, Zwakkelmann, Jim Le Bob, 31.12.2011 in Castrop-Rauxel

Heute is Silvester. Also "heute" im Sinne von da wo die Handlung dieses Berichtes vonstatten geht. Ich kann mich noch gut an die Facebook-Diskussionen im letzten Jahr erinnern, als wir alle auf der Suche waren nach einer Veranstaltung, die mal nicht aus Sekt, Bleigießen und sinnloser Böllerei besteht, sondern zum Beispiel aus dem, was uns eh das ganze Jahr über erfreut: Livemusik! Naja, in diesem Jahr gibt es da gleich mehrere Alternativen. Konzerte in Köln, Hamburg, Mönchengladbach, Duisburg - und Castrop-Rauxel. Letzteres gewinnt wegen Nähe. Also hin. Vorherige Abspracheprobleme mit Alexej und Maja führen zur getrennten Anreise und der überraschenden Feststellung, dass wir doch im selben Bus sitzen. Oder so. In der Bahía die üblichen Verdächtigen plus X.
Irgendwann schließlich der erste Act des Abends: JIM LE BOB! Mir bisher kein Begriff, aber als Mitglied von Pascal Briggs and the Stokers immerhin schon mal auf ner Bühne gesehen. Zu sehen gibt es einen Solokünstler mit Stromgitarre und zu hören Rockmusik mit Frühpunk-Touch, die uns ein paar Jahrzehnte zurück wirft.
Kommt ganz solide und sympathisch rüber, aber da ich heute ein klein wenig lethargisch neben mir stehe, kommt mir das doch ein wenig zu lahm rüber und ich wünsche mir heimlich Schlagzeug und verzerrte Gitarrenwände. Silvester muss doch nun wirklich nicht besinnlich sein!
Stattdessen kommt immerhin ein Saxophon zum Zuge! Aki von Iwan I.A.E. gibt Blechblas-Unterstützung! Keine Ahnung bei welchem Song, muss auch zugeben, dass ich, obwohl relativ viele Coverstücke gespielt wurden, eher wenig kannte. In Erinnerung geblieben ist mir, dass irgendwas von den "Richies" (oder so) dabei war, sowie auch ein Song von Pascal und den Stokers. Und am Ende ein Medley inklusive Iggy Pops "Passenger".
Noch ein Gastbeitrag: Till, ebenfalls Iwan I.A.E., ergreift für ein Lied den zweiten Sechssaiter und begeistert vor Allem dadurch, dass an diesem ein Fuchsschwanz hängt. Harhar.
Nächster Gast am Fuchsschwanz: Zwakkelmann, mit dem Jim Le Bob ein Stückchen dunkler Vergangenheit ausgrabt: "Komm mal lecker unten bei mich bei" von den mächtigen Eisenpimmel! Großartig! Natürlich inklusive abschließendem Lecker-Oi-Part. Großer Spaß, tatsächlich!
Und wo Schlaffke schon auf der Bühne steht, kann er auch direkt seinen Notenständer aufbauen (naja, nach besagtem Medley und einer kleinen Pause). ZWAKKELMANN steht als nächster "Act" auf der Bühne. Juhu! Der Mann hat noch immer für Unterhaltung gesorgt, und sei es nur durch betrunken herumtorkeln.
Musikalisch - naja. So ganz zünden will der Zwakkelmann'sche Hitmix bei mir heute nicht, irgendwie liegt mir tatsächlich noch der Magen etwas quer von gestern (obs am Mexikaner lag oder an der veganen Bolognese-Soße, kann ich nicht beurteilen - nur, dass es beim späteren Mitternachts-Mexikaner wieder besser wurde). Wo war ich stehen geblieben? Achja, Zwakkelmann.
Highlight des heutigen Abends sind die zwei Individuen hier vorne. Der mit dem roten Shirt kriegt den Preis als Tagesvollster, brüllt die ganze Zeit unkoordiniert Floskeln gen Bühne und war, wie wir erfahren, früher der Fahrer von Iwan I.A.E. - und gleichzeitig der Grund, warum sie nie außerhalb vom Ruhrgebiet gespielt haben. Der andere, in Jeansjacke, ist der Kapitän, schipperte heute durch die Kanäle von Südafrika nach Castrop-Rauxel und leidet an Synapsenverdrehungen, die unmöglich nur der Alkohol herbei geführt haben kann. Sehr unterhaltsam!
Achja, Zwakkelmann. Auch ein sehr unterhaltsamer Typ, auch wenn bei mir seine musikalischen Ergüsse nie hundertprozentig zünden konnten, was mich glücklicherweise vom Großteil der restlichen Anwesenden unterscheidet. Zu hören gibt es diverse Stücke aus seinem Fundus wie "Kontrolliertes Trinken", "Ja vielleicht bin ich asozial" oder "Tomatenrotes Haar", und irgendwie muss ich ja doch zugeben, dass das ziemliche Hits sind.
Deutlich unterhaltsamer wird der Auftritt dann aber, als mal wieder Gastmusiker auf die Bühne geholt werden: Mit Gitarre und Schlagzeug wird heute die "Big Band" besetzt und mehr oder weniger ungeprobt ein paar Songs zum Besten gegeben, darunter ein Beach-Boys-Cover und natürlich Zwakkelmann-Songs à la "Fender Stratocaster" oder "Brauche(n) Rock".
Das freut auch den Tagesvollsten. Nee doch, ob mit oder ohne Begleitband, spaßiger Auftritt. Vor allem in Erinnerung geblieben ist mir der Song "Wir saufen uns ins Guinness-Buch" (ein Schließmuskel-Hit, wie wir wissen), denn da konnte ich sogar mal mitsingen - sowie der halbe restliche Laden. Schön.
Schlaffke selbst hat Sorgen, dass der Auftritt zu lange gehen würde, schließlich ist ja bald schon Mitternacht. Nach dem beruhigenden "spiel einfach so lange wie du willst" von Lars kommt prompt die einzig adäquate Antwort: "Dann müsste ich ja jetzt aufhören!" - großartig!
Der Laden feiert ganz amtlich und mittlerweile sind so einiger Biere über den Tresen gegangen. Nach Zwakkelmanns umjubelten Auftritt bleiben ein paar Minuten Ruhepause, während Iwan I.A.E. sich "umziehen" - da sind wir doch mal gespannt auf die Bühnenoutfits!
Tatsache. Bombe. Astrein pornöse Dresses der Essener Rock'n'Roll-Institution! Um exakt Zwölf Uhr, während draußen die Welt untergeht und Raketen durch die Lüfte schießen, starten IWAN IAE hier drinnen ihr ganz eigenes Feuerwerk. Von vorne bis hinten geiler Auftritt! Das macht mir wieder einmal bewusst, wie verdammt überflüssig diese kriegsverherrlichende Böllerscheiße-Tradition zu Silvester doch ist. Livemusik knallt echt immer noch am besten!
Jetzt kommt auch endlich mal ordentlich Bewegung in den Raum. Die Musik der Iwans lässt sich nur schwer in Worte fassen. Ziemlich irrer Rock'n'Roll mit Punkattitüde, Skaeinflüssen und Trashfaktor. Sowas wie die Kings of Nuthin der Straße. Verdammt mitreißend, und vor der "Bühne" ist auch direkt alles am Tanzen.
Zuletzt gesehen habe ich die Band ja vor knapp 7 Jahren in Essen - und sie zwar als gut in Erinnerung behalten, aber irgendwie nicht also so dermaßen mitreißend. Durchweg fantastischer Auftritt heute, die Musik geht geradewegs in Beine und Körper - sogar nüchtern! Wenn das mal kein Kompliment ist...
Überrascht bin ich auch, doch so einige Stücke noch zu kennen, obwohl ich die ja nun auch ewig nicht mehr gehört habe. Deutsche und englische Texte, schön mit Gaspedal und Assi-Touch, das passt "inne Kneipe" wie Faust aufs Auge. Viele Mitsing-Whohoho-Refrains sorgen dafür, dass die Schweinebucht schön ausgelassen feiern kann.
Geiler Scheiß. Hab die Band zu Unrecht viel zu lange nicht gewürdigt. Spielen übrigens am 13.01. bei der Eröffnung der "Freak Show" in Essen - wer kann, sollte hin!
Rock'n'Roll-Kracher wechseln sich ab mit smoothen Sommerstücken der Marke "Rude Boys" oder "Oh Myra", die Zuschauer feiern alles ordentlich ab und nicht zuletzt bei "Trinkerbude" grölt auch wirklich alles mit. EY JUNGE!
So, dann schwingt mal alle brav das Tanzbein!
Die volle Pyroshow! Till mit der Gitarrenhals-Rakete. Geil!
Diverse Zugaben werden auch noch gespielt und man gibt uns zu verstehen, dass die Band noch viel länger kann - so lange, bis auch der letzte Gast die Kneipe verlassen hat. Ich bin auch ehrlich gesagt irgendwann wirklich kurz davor, schon ab zu hauen, die letzten Tage liegen mir wirklich noch mächtig in den Knochen.
Aber der Auftritt macht einfach Spaß, da kann man doch noch ein paar Kraftreserven raus holen. Insgesamt dauert der Auftritt dann knapp 80 Minuten, was ich schon ziemlich beachtlich finde. Sehr spaßig!
Bleibt festzuhalten: Iwan IAE sollte man sich ruhig öfter mal geben! Ich flüchte nach dem Auftritt direkt aus dem Laden, lasse mich von meinen müden Beinen zum Nachtbus tragen und falle anschließend ins 11-Stunden-Schlafkoma. Klingt wenig, aber so lange habe ich seit Beginn meiner Nüchtern-Phase vor mittlerweile 13 Monaten nicht mehr gepennt...

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